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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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sechshundertirgendwas?«
    »Damit bezeichnen Piloten meist die Höhe.«
    »Aber da steht ein Minus.«
    »Jep.« Clay riss das Telefon von seinem Nachtschrank und wählte die Nummer der Komischen Alten, während Clair ihn fragend ansah. »Neue Ausrüstung«, flüsterte er Clair zu und hielt dabei eine Hand auf den Hörer.
    »Hallo, Elizabeth, ja, alles bestens. Ja, hier tut sich einiges. Ja. Pass auf, ich frag nur ungern – du hast schon so viel getan –, aber es könnte sein, dass ich noch eine Kleinigkeit brauche, bevor wir uns auf die Suche nach Nate und deinem James machen können.«
    Clair schüttelte den Kopf, als Clay so schamlos die Karte mit dem vermissten Ehemann ausspielte, der einem Wal in den Arsch gekrochen war.
    »Na ja, es könnte vielleicht teuer werden«, fuhr Clay fort.
    »Aber ich werde ein U-Boot brauchen. Nein, ein kleines U-Boot würde schon genügen. Wenn du ein Gelbes möchtest, Elizabeth, dann streichen wir es gelb.«
    Nachdem er die Komische Alte schließlich überredet hatte, rief er Libby Quinn und den Schiffsmakler in Singapur an (der ihm einen Mengenrabatt für den Fall anbot, dass er mehr als drei Schiffe innerhalb eines Monats kaufte) und beugte sich dann über eine Weltkarte von der Größe einer Tischtennisplatte. Kona hatte sie auf dem Boden des Büros ausgebreitet und die Ecken mit Kaffeebechern beschwert.
    »Hier ist es, direkt vor der chilenischen Küste«, sagte Clair. Sie unterrichtete Viertklässler in den Grundlagen der Erdkunde, so dass sie Karten lesen konnte wie kein anderer. Kona legte einen Kronkorken auf die Stelle, auf die Clair deutete.
    »Wir brauchen Seekarten und das GPS auf dem Schiff, um es exakt sagen zu können, aber im Grunde liegt es genau da.« Er sah Kona an. »Nichts Neues seit der Nachricht?«
    »Fünf Minuten lang dasselbe, dann wieder nur das übliche Walgewäsch. Glaubst du, Nate ist beim Sahneschnittchen?«
    »Ich glaube, sie kennt mich ganz gut und weiß, dass ich an meinem Verstand zweifle, wenn ich auf die Suche gehe. Außerdem denke ich, dass es – selbst wenn ich die Geschichte der Komischen Alten über ihren Mann glaube – noch längst nicht erklärt, wieso Amy über eine Stunde unter Wasser bleiben konnte. Es muss also irgendwas mit ihr passiert sein, das mit diesen Eigentümlichkeiten in Zusammenhang stehen könnte. Offensichtlich weiß sie mehr als wir, aber – und das ist entscheidend – wir wissen nicht, wo wir sonst suchen sollten.«
    Kona sah Clair an, als könnte sie ihm seine Frage beantworten. Sie nickte, und er nuckelte weiter an seinem Bier.
    Clay kniete auf allen vieren über der Karte. »Der Makler sagt, er hätte da ein kleines Drei-Mann-U-Boot in Chuuk, Mikronesien, und die Leute sind mit ihren Filmaufnahmen von Tiefsee-Wracks bald durch.«
    Kona legte einen Kronkorken auf das Atoll von Chuuk in Mikronesien.
    »Die Eigentümer würden es mir zwei Monate vermieten, aber danach hat es ein Forschungsteam für Tiefseebeobachtungen im Indischen Ozean reserviert. Die Clair liegt hier, nördlich von Samoa.« Clay zeigte, wo.
    Kona platzierte einen dritten Kronkorken nördlich von Samoa und beeilte sich, das Bier auszutrinken, während er die anderen beiden mit einer Hand hielt. Er hatte sie aufgemacht, um an die Deckel zu kommen.
    »Also könnte die Clair vermutlich in drei Tagen in Chuuk sein. Ich flieg hin und nehme sie in Empfang, hol das U-Boot, und dann könnten wir in vier, fünf Tagen bei diesen Koordinaten sein, wenn wir so schnell fahren, wie es geht«, sagte Clay.
    »Wir sind jetzt hier –«
    »Können wir nicht … wir können nicht da sein«, sagte Kona.
    »Wieso nicht?«
    »Bier ist alle.«
    »Und wenn ihr da seid, was dann?«, fragte Clair.
    »Dann steig ich in ein U-Boot und seh mir an, was es da in sechshundertdreiundzwanzig Fuß Tiefe zu sehen gibt.«
    »Dann sind wir uns also sicher, dass es um Fuß geht, nicht um Meter?«
    »Nein, sicher bin ich nicht.«
    »Also, du solltest wissen, dass mir nicht wohl dabei zumute ist, wenn du solche Sachen machst, Clay.«
    »Aber solche Sachen habe ich schon immer gemacht. In gewisser Weise bestreite ich damit meinen Lebensunterhalt.«
    »Und was willst du mir jetzt damit sagen?«, fragte Clair.

36 Schwarz und Weiß und alles Rot
     
    Einmal war Nate vor der kalifornischen Küste einer Schule von Mörderwalen gefolgt, die eine Grauwalkuh mit ihrem Kalb angriffen. Sie näherten sich in Formation, um das Kalb von der Mutter zu trennen, und dann, als sich eine Gruppe von der

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