Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
ihren Tisch.
    »Hi, Cliff«, sagte Clay. »Hast du einen Moment Zeit?«
    »Clay, wie geht’s?« Hyland nahm seine Sonnenbrille ab und stand auf, um ihm die Hand zu reichen. »Komm, setz dich zu uns.«
    Clay sah Tarwater an, und der Marineoffizier nickte. »Tut mir Leid, das mit Ihrem Partner«, sagte er. Dann wandte er sich wieder seiner Speisekarte zu. Die junge Frau, die bei ihnen saß, beobachtete die Dynamik zwischen den drei Männern, als sollte sie einen Aufsatz darüber schreiben.
    »Nur einen Moment«, sagte Clay. »Wenn ich dich kurz draußen sprechen könnte.«
    Tarwater blickte auf, sah Cliff an und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Sicher, Clay«, sagte Cliff. »Gehen wir ein Stück.« Er sah die junge Forscherin an. »Wenn sie kommt: Kaffee, portugiesische Wurst, Eier kurz gewendet, Vollkornbrot.«
    Das Mädchen nickte. Hyland folgte Clay zum Vorderausgang des Hotels, von wo aus man den Tankanleger und die Carthaginian, den stählernen Nachbau eines Walfangschiffes, sehen konnte, in dem sich ein schwimmendes Museum befand. Sie standen nebeneinander und blickten auf den Hafen hinaus, beide mit einem Fuß auf der Kaimauer.
    »Was ist los, Clay?«
    »Woran arbeitet ihr gerade, Cliff?«
    »Du weißt, dass ich darüber nicht sprechen darf. Ich habe so einen Verschwiegenheits-Wisch unterschrieben.«
    »Habt ihr Taucher im Wasser? Leute mit Unterwasserfunk?«
    »Sei nicht albern, Clay. Du hast meine Mannschaft doch gesehen. Bis auf Tarwater sind es nur Kids. Was soll das alles?«
    »Irgendjemand will uns fertig machen, Cliff. Die haben mein Boot versenkt, das Büro verwüstet, Nates Unterlagen und Bänder mitgenommen. Die machen sich sogar an unsere Mäzenin ran. Ich bin nicht mal sicher, ob diese Leute nicht auch was mit Nates –«
    »Und du glaubst, ich hätte was damit zu tun?« Hyland nahm seinen Fuß von der Mauer und drehte sich zu Clay um. »Ich war auch mit Nate befreundet. Ich kenne euch Jungs seit … wie lange? Zweiundzwanzig, dreiundzwanzig Jahre? Du glaubst doch nicht, dass ich so was tun würde.«
    »Ich meine nicht dich persönlich. Woran arbeitest du mit Tarwater, Cliff? Was könnte Nate wissen, was dem, woran ihr arbeitet, in die Quere kommen würde?«
    Hyland starrte auf seine Füße. Kratzte sich am Bart. »Ich weiß nicht.«
    »Du weißt es nicht? Du weißt doch, was du tust … überleg mal. Hör zu, ich weiß, dass ihr eine große Sonaranlage hinter euch herschleppt, stimmt’s? Was sieht sich Tarwater an? Eine neue Art von aktivem Sonar? Wenn nicht irgendwas Verdächtiges dran wäre, würde er nicht hier vor Ort sein. Seeminen vielleicht?«
    »Verdammt, Clay, ich darf es dir nicht sagen! Ich kann dir nur versichern, wenn ich annehmen müsste, dass es den Tieren schadet oder irgendwem, der auf dem Gebiet arbeitet, würde ich es nicht machen.«
    »Erinnerst du dich noch an das Pacific-Biological-Ocean-Science-Programm? Hattest du damit zu tun?«
    »Nein. Vögel, oder?«
    »Ja, Seevögel. Die Navy kam mit einem Riesenbatzen Geld zu ein paar Forschern. Die Vögel sollten markiert werden, ihre Wanderwege verfolgt, Verhalten beobachtet, Infos über Population, Lebensraum, alles. Man dachte schon, der Himmel hätte sich aufgetan, und es würde Geld regnen. Man dachte, die Navy ließe eine Studie zum Schutz der Vögel anlegen. Weißt du, wozu die Studie tatsächlich gut sein sollte?«
    »Nein, das war vor meiner Zeit, Clay.«
    »Sie wollten die Vögel als Boten für biologische Waffen einsetzen. Sie wollten sicher vorhersagen können, ob die Tiere auch wirklich zum Feind fliegen. Etwa fünfzig Wissenschaftler haben zu dieser Studie beigetragen.«
    »Aber es ist nichts passiert, oder, Clay? Ich meine, die Daten waren von wissenschaftlichem Wert, aber das Waffenprojekt hat nicht geklappt.«
    »Soweit wir wissen. Das ist der Punkt. Wir wissen es erst, wenn uns eine Möwe mit Anthrax vollscheißt.«
    Cliff Hyland war in den paar Minuten, die sie dort standen, um einiges gealtert. »Ich verspreche dir, Clay: Sollte es einen Hinweis darauf geben, dass Tarwater, die Navy oder irgendeine von den finsteren Gestalten, die hier hin und wieder auftauchen, versuchen, euch zu sabotieren, rufe ich dich auf der Stelle an. Das verspreche ich dir. Aber ich darf dir nicht sagen, woran wir arbeiten. Ich schwimme nicht gerade im Geld. Wenn ich diesen Kontakt verliere, erkläre ich Erstsemestern den Unterkiefer der Delfine. So weit bin ich noch nicht. Ich muss unter freiem Himmel arbeiten.«
    Clay warf ihm

Weitere Kostenlose Bücher