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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Wir sind die Guten, Ellie. Oder zweifelst du daran?« Sie seufzte und nickte, und Guy lehnte sich wieder an sie.
    »Braves Mädchen.«
    Seine Finger hakten sich in die Gürtelschlaufen ihrer Jeans, und er ließ sie sacht gegen sein Becken prallen. Sein Mund kehrte an ihr Ohr zurück und sein Atem strich heiß über ihre Haut. »Und jetzt sag mir doch genau, wo, wann und wie du mir für meine ganzen Dienste danken wirst. Und benutze schön alle schmutzigen Wörter, die du kennst.« Ellie musste lachen, als seine Hände in den Saum ihrer Jeans wanderten und seine Finger leise in ihrem Kreuz herumspielten. »Ich habe dir wirklich schrecklich viel zurückzuzahlen. Wir müssen wohl vom Protokoll abweichen und ein Bett organisieren.«
    »Oh, scharf. Mach weiter. Und immer schön daran denken: Ich bin der Gute. Ein richtig guter Kerl.«
    Sie spürte, wie er immer steifer wurde und ihre Hände umfassten den dicken Muskelstrang in seinem Rücken. Ihre Augen wanderten von seinem Nacken nach oben, und sie sah die zerbrochenen Fensterscheiben.
    »Was, wenn sie euch abziehen?«
    »Hm, Baby?« Guy schnurrte in ihrem Nacken.
    Ellie verhakte ihre Hände in seinem Rücken und klammerte sich an ihn. Sie konnte nicht anders, als weiterhin auf das zersplitterte Glas und das beschädigte Gebäude zu starren. »Was, wenn sie euch aus Flowertown abziehen?«
    »Warum sollten sie das tun?«
    »Was, wenn ja?«
    Unter ihren Händen spürte sie, wie er sich verspannte.
    »Warum sollten sie uns abziehen, Ellie? Ich dachte, du weißt, dass wir die Guten sind?«
    »Ich weiß.« Sie spürte einen Luftzug, als sich seine feuchte Haut von ihrer löste. »Ihr seid die Guten. Wenn man euch abzieht, wer beschützt uns dann?«
    Guy trat zurück und hielt sie auf Armeslänge von sich. »Was ist denn heute mit dir los?«
    Noch bevor sie antworten konnte, ergoss sich auf der anderen Seite des Jeeps ein Schwall obszöner Schimpfwörter.
    »Roman! Verdammt nochmal, Roman! Fletcher!«
    Guy fluchte, löste seine Finger aus ihren Händen und ging auf das hintere Ende des Trucks zu. »Roman ist hier, Sir. Was ist das Problem?«
    Ellie konnte den brüllenden Mann nicht sehen, aber er klang extrem verärgert. »Das Problem ist, Roman, dass jemand die verflixten Laster beschmiert hat, während du hier vor den alten Tussis Striptease tanzt.«
    »Ach du Scheiße.« Guy rannte davon und ließ Ellie zurück, die noch immer gegen die unbeschriftete Plane des Lasterslehnte. »Ich kümmere mich darum, Sir.« Sie hörte, wie Kommandos gebellt und Passanten aufgefordert wurden, zurückzubleiben und entschied, dass es ein guter Moment wäre, um zur Arbeit zurückzugehen. Sie machte sich von der rauen Plane los und fuhr mit den Fingern über das Gurtband, das das Verdeck stützte. Dann lugte sie mit dem Kopf um die Ecke, um den Schaden zu begutachten. Entlang des Bürgersteigs parkten vier Laster in einer Reihe, und jeder war mit hellorange Farbe besprüht, ein Wort pro Laster: SO VIEL DU WILLST.

Als sie zurückkam, saß Bing nicht an seinem Schreibtisch, also klebte sie eine Post-it-Notiz an die Little-Debbie-Creme-Rolle, malte ein Smiley darauf und schrieb: »Verzeihst du mir jetzt?« Für alle Fälle kritzelte sie noch ein paar runde Herzen um die Wörter. Natürlich würde Bing ihr verzeihen. Diese kleinen Auseinandersetzungen waren nichts Neues. Es überraschte sie etwas, dass er mit dem Mittagessen nicht auf sie gewartet hatte, aber dann wiederum wusste sie, dass seine Vorgesetzten die Pausenzeiten strenger handhabten als ihre Chefs. Oder vielleicht befolgte Bing sie einfach gewissenhafter. Gerade als sie den Mini-Kuchen auf dem Telefon postiert hatte, rief man sie über die Lautsprecheranlage aus.
    »Ellie Cauley, wenn du im Haus bist, Ellie Cauley, melde dich umgehend in deinem Büro.« Die Stimme von Big Martha klang besonders scharf, so, als habe sie Ellie schon eine ganze Weile lang ausgerufen. Ellie beeilte sich nicht – in der Märchenwelt von Flowertown waren Arzttermine immer Trumpf – aber als sie über den Korridor ging, fiel ihr mehr als nur einGesicht auf, das sie beunruhigt ansah. Kurz vor den Treppen hörte sie, wie eine Frau in der letzten Arbeitsnische flüsterte: »Sie kommt jetzt nach oben.«
    Ein Teil von ihr hätte sich am liebsten zu der Frau umgedreht und sie eine Quasselstrippe oder eine Petze oder irgendeine andere lächerliche Spöttelei aus Kindheitstagen genannt, aber sie überlegte es sich anders. Allerdings nur so lange, bis sie hörte,

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