Flowertown - Die Sperrzone
Beinen halten, ließ sich nach hinten fallen und landete hart auf ihrem Hinterteil. Dabei verfolgte sie noch immer die Nachrichten. Der Bildschirm füllte sich mit Fotografien von Männern und Frauen, die wie Fahndungsfotos aussahen. Sie erkannte diese Fotos. Zwar waren sie zu klein, als dass sie hätte Gesichter erkennen können, aber sie erkannte den Hintergrund, und die Kennzeichnung, die am unteren Rand eines jeden Bildes eingestanzt war. Das waren Ausweisfotos aus Flowertown. Waren Leute entkommen?
Stühle klapperten, als zwei Wachen die Tür aufrissen.
»Was zum Teufel?« Als sie das Chaos um sich herum sahen,fassten sie nach ihren Waffen und richteten sie auf Ellie, die auf dem Boden saß und ihre Knie umklammerte.
»Auf den Boden!«, schrie der zweite Wachmann und stach mit seiner Waffe in die Luft.
»Ich bin auf dem Boden«, sagte Ellie, ohne sich zu bewegen. »Mehr geht nicht mehr.«
Die beiden Männer hielten ihre Waffen weiter auf sie gerichtet, als sie in das Zimmer vorrückten und Ellie umkreisten, immer darauf bedacht, nicht über die Trümmer ihres Wutanfalles zu stolpern. Der Wachmann vor ihr rief jemandem im Korridor etwas zu. »Das Zimmer ist nicht sicher, Sir. Ich wiederhole: Das Zimmer ist nicht sicher.« Ellie begann zu protestieren, und der Wachmann richtete sowohl seine geballte Aufmerksamkeit als auch seine Waffe auf sie. »Hände hinter den Kopf.«
Ellie glotzte ihn nur an. »Nein.«
»Hände hinter den Kopf.«
»Nein.« Sie war zu müde, um wütend zu sein. »Mach nur weiter. Ich habe den ganzen Abend lang Zeit.«
»Zurückbleiben, meine Herren.« Guy stand in der Tür. Die beiden Wachen zögerten, bis Guy ihnen zunickte. »Nehmen Sie die Waffen runter. Das Zimmer ist sicher.«
»Mr Roman«, der Wachmann hinter Ellie senkte seine Stimme, »jemand hat dieses Zimmer durchsucht. Wenn die Verdächtige hier einen Komplizen auf dem Gelände hat …«
»Hey, du unwürdige Kreatur«, sagte Ellie, »ich kann dich hören. Ich meine, du weißt schon, dass ich einen Meter von dir entfernt sitze, oder?«
Der Wachmann schaute auf Ellie, als wolle er ihr dort, wo sie saß, einen Tritt versetzen, aber Guy hielt ihn mit der Hand zurück. »Niemand hat dieses Zimmer durchsucht. Es ist demoliert worden. Das ist etwas anderes. Ich kümmere mich darum.«
Die beiden Wachmänner schienen nicht sehr erfreut überdiese Entscheidung, aber ein Blick von Guy ließ sie schweigen. Ellie sah die Verbitterung auf ihren Gesichtern, als sie ihre Waffen einsteckten und aus der Tür gingen. Guy arbeitete noch nicht einmal achtundvierzig Stunden bei Feno und schien schon eine enorme Autorität auszuüben.
Als sie alleine waren, schloss Guy die Tür und lehnte sich dagegen. Er zeigte auf den Haufen umgestürzter Stühle.
»Großartig, was du mit dem Zimmer angestellt hast.«
»Ich fühlte mich ein bisschen eingepfercht.«
»Willst du mir erzählen, warum?«
Ellie schüttelte ihren Kopf. »Ein paar Jahre hier drinnen, und du wirst von selbst darauf kommen.«
Guy nickte, während sein Blick über den Schaden um ihn herum wanderte.
»Hab dein Mobiltelefon gefunden.«
Ellies Mund wurde trocken. Sie war froh, dass sie saß. Sie sagte nichts. Sie hielt nur weiterhin ihre Knie umklammert und wartete. »Ich habe jemanden losgeschickt, es zu finden.«
»Vergiss nicht, ihm von mir ein Trinkgeld zu geben.« Ihre Stimme klang nicht so sicher, wie sie gehofft hatte.
»Willst du nicht wissen, wo es war?« Ellie konnte nur mit den Achseln zucken. »Jemand hat es im Gesundheitszentrum abgegeben. Man hat es kurz hinter den Treppen auf der Straße gefunden.«
Ellie bemühte sich, sich ihre Erleichterung nicht anmerken zu lassen, aber als sie zu ihm aufblickte, konnte sie sehen, wie Guy ihr Gesicht absuchte. Er nickte, also musste er etwas darin gesehen haben.
»Tja, das bedeutet wohl, dass du gehen kannst. Der letzte Laster wird gerade mit Zeugen beladen.« Er drehte sich umund öffnete die Tür. »Du solltest dich vielleicht beeilen. Es ist ein ganz schön weiter Weg zurück in die Stadt.«
Ellie blieb noch einen Moment lang sitzen und versuchte, aus Guy schlau zu werden und ihre Gedanken zu ordnen. Aber das funktionierte nicht. Sie wusste nicht, ob sie jemals wieder einen klaren Gedanken haben würde. Ohne ihn noch einmal anzuschauen, stand sie auf und ging zur Tür hinaus. Sie lief zügig bis an das Ende des Korridors, und als sie um die Ecke des Gebäudes bog und die Schlange von Leuten sah, die in den Laster
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