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Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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entlang und schnürte meine Kehle zusammen. Ich schenkte ihm mein bestes Lächeln und hielt seinem Angriff stand. Arons hartes Training zahlte sich jetzt aus.
    »Was auch immer du vorhast, der Rat wird davon erfahren«, behauptete ich selbstbewusst.
    »Du glaubst das doch selbst nicht. Oder?«, fragte Sanctifer mit maßloser Überheblichkeit.
    »Nein, ich glaube das nicht, ich weiß es. Irgendwann wirst auch du einen Fehler machen.« Ich verkniff mir ein Grinsen. Den ersten hatte er bereits begangen. Der Rat wusste also noch nichts von seinen Machenschaften. Sanctifer hatte meine verborgene Anschuldigung nicht abgestritten. Im Gegenteil, seine Arroganz bewies nur, wie überlegen er sich fühlte.
    »Und du wirst irgendwann nachgeben. Deine Unerfahrenheit ist geradezu schändlich – aber selbst Christopher musste sich mir fügen.«
    Die nächste Kältewelle attackierte meinen Sehnerv. Sanctifer schien zum Greifen nah. Ich konzentrierte meine Kräfte, anstatt mich in einen Racheengel zu verwandeln und meine Klauen in sein Fleisch zu treiben. Denn das war es, was er wollte: dass ich meine Beherrschung verlor. Zuerst würde ich dem Racheengel nachgeben und danach ihm.

    Vier seiner dunklen Engel , wie Sanctifer die übelriechenden Wesen mit den ausgefransten Flügeln nannte, holten mich wenig später ab. Ich wehrte mich nicht, als zwei von ihnen mich auf die Beine zerrten, obwohl alles in mir drängte, ihnen meine Klauen zu zeigen. Mein Widerstand galt Sanctifer und nicht diesen Kreaturen. Wovon auch immer sie abstammten, wie ich waren sie Sanctifers Opfer. Hörige Geschöpfe, die seine diabolischen Befehle befolgten. Denn obwohl ich Sanctifers dämonisches Erbe weder spüren noch riechen konnte, war ich mir sicher, dass er außerordentlich viel davon besaß.
    Erst im helleren Licht von Sanctifers Audienzzimmer fiel mir auf, dass jeder der vier dunklen Engel einen silbernen Ohrring trug. Entweder liebte Sanctifer es, wenn seine Kuscheltiere einen Knopf im Ohr hatten, oder diese vier durften die Welten wechseln. Mich gruselte bei dem Gedanken, was sie alles in der Menschenwelt anstellen konnten.
    Sie bugsierten mich zu den beiden Löwenskulpturen in Sanctifers angrenzendem Museum. Hinter ihnen klaffte ein dunkles Loch. Eine Treppe führte hinab in einen hohen, fensterlosen Saal im unterirdischen Teil des Palastes. Überlebensgroße Zeichnungen von geflügelten Wesen schmückten die Wände. Dazwischen unterbrachen schiefergraue Steintafeln mit strichförmigen Zeichen, in farbenprächtige Ornamente eingerahmt, die Malereien. Wäre ich mir nicht sicher gewesen, dass ich mich noch immer in Italien befand, hätte ich auf Keilschrift in einem babylonischen Grabmal getippt – doch mit altorientalischen Bestattungsriten kannte ich mich nicht besonders gut aus.
    Den großen, dunkelhaarigen Typen am anderen Ende des Saals erkannte ich jedoch sofort. Mit hocherhobenem Haupt sah Raffael zu, wie die dämonischen Wesen mich zu ihm und seinem diabolischen Ziehvater schleppten. Sein abweisender Blick verriet mir, dass er sauer auf mich war – was ich ihm nach meiner Knebelattacke wohl kaum verübeln konnte.
    Sanctifer saß hinter ihm. Majestätisch ruhte er auf einem fürstlichen Thron, der den Thronsessel der Dogin an Größe und Schönheit bei weitem übertraf. Ein kaum wahrnehmbares Flimmern umgab ihn. Vielleicht hielt er sich mit Hilfe von Engelsmagie seine dunklen Monster vom Leib. Raffael war ihnen schutzlos ausgeliefert. Ich natürlich auch.
    »Du solltest die Dogin hierher einladen«, begrüßte ich Sanctifer. »Dein Stuhl würde ihr sicher gefallen.«
    »Und du solltest mich nicht länger duzen und nur dann reden, wenn du aufgefordert wirst«, belehrte er mich. »Es wird Zeit, dass du begreifst, warum du hier bist.«
    Auf sein Zeichen hin drückten mich meine vier Begleiter auf einen niedrigen, aber sicher wertvollen Stuhl in zweiter Reihe neben Raffael. Obwohl ich damit beschäftigt war, mich gegen meinen rebellierenden Racheengel zu wehren, flüsterte ich ihm ein »Tut mir leid« zu. Er ignorierte es ebenso wie das »Bitte«, das ich hinterherschob. Es brauchte mehr als ein paar geflüsterte Worte, um Raffael umzustimmen.
    Ein schmaler Typ Mitte zwanzig mit nussbraunen Haaren und treuen Hundeaugen durfte als Nächstes Sanctifers Thron bewundern. Er bekam keinen Sitzplatz, sondern wurde von zwei lederflügeligen Wachen auf die Knie gezwungen.
    »Massimo, bitte erzähl uns ein wenig von deinem Problem«, forderte Sanctifer den

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