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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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verschlimmert worden war. »Guter Gott«, murmelte sie. »Das wird deinen Arm sehr schwächen.«
    Er spannte den Muskel an, und sofort schoss noch mehr Blut aus der Wunde.
    Sie ergriff seinen Arm. »Hör auf!«
    »Es ist nicht so schlimm, und ich kann das Schwert auch mit der linken Hand führen.«
    »Ich hoffe, du musst nicht mehr kämpfen. Die Burg wird ja schließlich einen Trupp aussenden, um uns zu suchen.« Imogen zerriss ihre Röcke, um ein Druckpolster und einen Verband herzustellen, und fluchte innerlich, weil sie nicht einmal einen Tropfen Wasser hatten, um die Wunde zu säubern, von Kräutern ganz zu schweigen. Sie dachte kurz daran, welche zu suchen, hielt das aber nicht für ratsam.
    »Was mache ich bloß, wenn du stirbst?«, murmelte sie, während sie den Verband befestigte.
    »Davon werde ich nicht gleich sterben, Imogen.«
    »Mein Vater glaubte auch nicht, dass er von seiner Wunde sterben würde«, hielt sie ihm entgegen und fügte hinzu: »Lancaster sagte, der Pfeil muss vergiftet worden sein.«
    Er sah sie durchdringend an. »Ihm ist es also auch so vorgekommen?«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Hast du das etwa auch gedacht? Warum hast du dann nichts gesagt?«
    »Wozu? Du brauchtest nicht noch einen Grund, um Warbrick zu hassen.«
    Sie band ärgerlich einen letzten Knoten. »Einfach weil ich ein Recht hatte, das zu wissen! Wie viele andere Dinge hast du mir verschwiegen?«
    Er entzog sich vorsichtig ihrer Fürsorge und lehnte sich an eine Wand. »Wir alle haben Dinge, die wir für uns behalten.«
    Imogen sog hörbar die Luft ein. »Ja, der Schatz, schon wieder. Streiten wir jetzt wieder wegen des Schatzes, FitzRoger?«
    »Ich glaube nicht, dass es im Moment klug wäre, sich wegen irgendetwas zu streiten«, erwiderte er ruhig. »Ich habe mich bezüglich der Verwundung deines Vaters erkundigt, Imogen – es gab keinen Anlass für eine Wundfäule. Es muss also Gift im Spiel gewesen sein. Der offenkundige Täter dürfte Warbrick sein, denn er war sofort bereit zuzuschlagen.«
    Imogen zügelte ihren Ärger. Er hatte recht. Jetzt war keine Zeit, sich zu zanken. »Lancaster beschuldigt dich oder den König.«
    »Tatsächlich? Und was glaubst du?«
    Sie blickte ihn direkt an und sagte dann: »Dass du es nicht gewesen sein kannst.«
    »Warum nicht?«
    Weil mir das mein Herz sagt. Das sprach sie jedoch nicht aus. »Du hättest schneller reagiert. Du bist sehr effizient.«
    »Freut mich, dass du immerhin etwas an mir anerkennst.« Er lehnte den Kopf wieder an die Wand und hielt den Arm so, dass er möglichst wenig schmerzte.
    Ihr Ärger verrauchte. »Tut es sehr weh?«
    »Nicht mehr, als zu erwarten ist. Die Blutung dürfte bald aufhören. Dann wird das einzige Problem die Steifheit sein. Uns bleibt nur zu hoffen, dass ich nicht kämpfen muss.«
    Dieser Gedanke ließ sie frösteln; vielleicht war es auch nur die niedrige Temperatur in der Höhle. Draußen war ein warmer Sommertag, und Imogen trug nur leichtes Leinen und Seide. Sie schauderte. »Warum sind wir nicht geradewegs nach Carrisford geritten? Es ist doch nicht so weit. Dort würdest du besser versorgt werden.«
    »Instinkt.« Sie bemerkte, dass er sie studierte. »Wenn dieser Überfall Warbricks Werk war, woher wusste er, dass wir im Kloster waren?«
    »Falls er uns hat beobachten lassen …«
    »Das ist möglich, obwohl ich hier jeden Tag Kundschafter durch den Wald geschickt habe, um jede feindliche Aktivität zu melden. Aber wie konnte er das mit dem verdorbenen Wein arrangieren?«
    »Wenn jemand ihn den Soldaten gegeben … aber Gareth sagte doch, Lancasters Leute hatten den Wein dabei!«
    »Ein Detail, das mir entgangen ist. Entschuldigung.«
    »Ich erwarte nicht, dass du unfehlbar bist.«
    »Das ist gut, vor allem, weil du aus meinem Hirn einen nutzlosen Kloß zu machen scheinst.«
    Es war so unumwunden gesagt, dass sie es zuerst gar nicht verstand. Dann musste sie über den absurden Vergleich lachen. »Tue ich das?«
    »Ja, vor allem jetzt.« Er sah sie an, doch sie konnte seine Miene nicht ergründen.
    »Jetzt?«
    »Jetzt, wo ich das Feuer in dir gesehen habe.«
    »Du meinst, letzte Nacht?«
    »Letzte Nacht ein bisschen. Ich meine heute. Komm, setz dich zu mir.«
    Verwundert kam sie seiner Bitte nach. Er hob sie mit dem gesunden Arm auf seinen Schoß. »Weißt du, dass du die schlimmsten Beleidigungen herausgebrüllt und bei jedem Verlust des Feindes gejubelt hast?«
    Sie schloss beschämt die Augen. »Ja.«
    Mit seinem starken linken Arm

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