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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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sein würde.
    Sobald sie ihren Körper von Kopf bis Fuß gereinigt hatte, begann sie, sich die Haare zu waschen. Dazu hätte sie eigentlich dringend Hilfe gebraucht, denn ihr Haar war dicht und fiel ihr in Wellen bis zu den Hüften. Ob sie jemals wieder die liebe Janine haben würde, um sie ihr zu bürsten und zu flechten? Diese Frage brachte jedoch unerträgliche Gedanken mit sich, die sie rasch beiseiteschob.
    Als Imogen fertig war, stand sie auf – um schon im nächsten Moment von Schmerzen überwältigt wieder niederzusinken. Guter Gott, was sollte sie tun?
    Schließlich hievte sie sich mit der Kraft ihrer Arme über den Rand des Zubers und ließ sich auf den Boden gleiten. Sie stellte fest, dass sie auf den Fersen wenigstens kurzzeitig stehen konnte, und schaffte es so, sich trocken zu reiben. Dann band sie den falschen Bauch wieder um und zog das saubere Baumwollkleid an.
    Endlich fühlte sie sich wieder einigermaßen sicher.
    Sicher?, spottete sie sofort über sich selbst. Wie sicher war sie, wo sie sich nicht einmal auf den Beinen halten konnte? Sie war hilflos wie ein Baby.
    Ihr Blick fiel auf das niedrige Bett. Wenn sie darauf lag, wenn die Frauen wiederkamen, merkte vielleicht niemand, wie angeschlagen sie wirklich war. Sie bewegte sich unbeholfen darauf zu und legte sich nieder. Morgen würde sie bestimmt wieder gehen können.
    Aber weshalb verspürte sie eine solche Angst, wo sie sich doch im Schutz eines Verbündeten befand? Abgesehen von seiner Kälte verhielt sich der Lord von Cleeve wie ein perfekter Ritter. Er war bereit gewesen, zwei mittellosen Bauern zu helfen, wie es einem guten Lord anstand. Er hatte ihr eine Kammer zur Verfügung gestellt, saubere Kleidung und ein Bad. Und er bereitete die Rückeroberung ihrer Burg vor.
    Plötzlich fragte sich Imogen, weshalb der Lord von Cleeve nicht unter ihren Freiern gewesen war.
    Natürlich hatte er seit seiner Ankunft hier viel zu tun gehabt – er hatte seinen Besitz übernehmen und den König bei der Zurückschlagung der Invasoren unterstützen müssen. Aber andere Männer waren nicht weniger beschäftigt gewesen und hatten zumindest Zeit gefunden, ihr Interesse zu bekunden. Da die Ländereien von Carrisford und Cleeve aneinandergrenzten, hätte es zumindest Argumente gegeben, die für eine Verbindung sprachen.
    Andererseits hatte er sicher in Betracht gezogen, dass jemand von so dunkler, zweifelhafter Herkunft wie er als Bewerber von vornherein schlechte Chancen gehabt hätte. Lord Roger von Cleeve hatte sowohl die Vaterschaft als auch die Gültigkeit der Ehe mit der Mutter des Bastards abgeleugnet. Dass dieser den Namen FitzRoger angenommen hatte, war eine bewusste Verhöhnung des Mannes gewesen, dessen Sohn zu sein er in Anspruch nahm. Erst seit der Krönung seines Freundes und Schutzherrn Henry Beauclerk war anerkannt worden, dass Lord FitzRoger einer legitimen Ehe entstammte. Den Spitznamen »Bastard« abzulegen, hatte er jedoch noch nicht geschafft, und womöglich würde ihm das nie gelingen.
    Imogen zweifelte, dass irgendjemand diesen Namenszusatz ihm gegenüber gebrauchte, und nickte dann zufrieden, denn nun hatte sie seine Lage verstanden. Entweder hatte er nie eine Chance gesehen, der Gemahl Imogens von Carrisford zu werden, oder er hatte bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten und war abgewiesen worden. Nun aber mochte er durchaus denken, dass er sich ihre Gunst erwerben konnte, indem er Imogen in ihrer misslichen Lage beistand. Er war zwar kein Mann, den sie sich als Gemahl wünschte, doch wenn es an der Zeit war, ihn zurückzuweisen, würde sie versuchen, es ihm freundlich beizubringen. Seine ungeklärte Herkunft war schließlich nicht seine Schuld.
    Die Frauen meldeten sich zurück. Imogen erlaubte ihnen lächelnd, den Badezuber wieder wegzuräumen. Eine von ihnen begann, ihr die nassen Haare zu kämmen. »Sie sind so lang, Lady, und da, wo sie trocknen, sehen sie wirklich aus wie Goldfäden. So schön …«
    Plötzlich stieß eine der beiden anderen einen entsetzten Schrei aus und zeigte auf einen blutigen Flecken auf dem Bett. »Oh, Lady! Eure Füße!«
    Noch ehe Imogen einschreiten konnte, war die Frau aus dem Raum gelaufen, um Hilfe zu holen. Bald darauf erschienen ein Mönch und der Herr der Burg.
    »Dies ist Bruder Patrick, Lady Imogen«, stellte FitzRoger den Gottesmann vor. »Er ist zwar mehr daran gewöhnt, Schwert- und Sattelwunden zu kurieren, aber er ist wohl auch imstande, Eure Beschwerden zu lindern.«
    Imogen dachte daran,

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