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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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durchzuckte es sie siedend heiß.
    Der Reiter klopfte an die Tür.
    Nach kurzer Zeit wurde ihm geöffnet. Er verschwand im Inneren des Gasthauses. Kurze Zeit später hörte Jeannet Schritte schwerer Stiefel, die die Treppe emporkamen.
    Es klopfte an der Tür ihres Zimmer.
    "Jeannet!", sagte eine ihr wohl vertraute Stimme. Jeannet öffnete.
    Selbst im Halbdunkel erkannte Jeannet ihren Geliebten sofort.
    "Donald!", flüsterte sie.
    Er trat ein, nahm sie in den Arm. Ihrer beider Lippen fanden sich zu einem Kuss voller Leidenschaft und verzehrendem Feuer. Mit dem Absatz seines Stiefels ließ Sir Donald die Tür ins Schloss fallen.
    "Ich bin so froh, Euch wieder zu sehen, Jeannet!", bekannte er.
    "Seid Ihr in den letzten Monaten wieder so sehr Teil Eurer Welt aus Hofintrigen und Falschheit geworden, dass Ihr eine gewöhnliche Strauchdiebin wie mich in so förmlicher Weise anredet, Sir Donald?"
    "Nein, Mylady. Es ist der Respekt gegenüber jener Frau, die ich liebe und der ich mit Haut und Haaren verfallen bin, ob ich es nun will oder nicht!"
    Er zog sie an sich. Sie fühlte die kräftigen Arme in ihrem Rücken.
    "Donald...", flüsterte sie.
    "Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe!" Eine Hand strich ihr zärtlich über das ungebändigte rote Haar, glitt anschließend ihre Wange entlang, den Hals hinab und schließlich über die Schulter. Ein wohliger Schauder überlief Jeannet. Sie konnte sein Herz schlagen fühlen, so nah standen sie beieinander.
    Einige Augenblicke lang verschmolzen ihre Blicke miteinander. Sie fühlte sich ihm in diesem Moment sehr nah. Dieses überwältigende Gefühl der Verbundenheit, der Anziehung und des hemmungslosen Begehrens kam wieder in ihr auf. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie sich noch dagegen gewehrt. Die intensive Reaktion einer Frau, die sich irgendwann geschworen hatte, nie wieder Schwäche zuzulassen. Aber sie wusste längst, dass eine derartige Reaktion töricht war. Töricht und sinnlos, denn gegen die Kraft dieser Gefühlswoge gab es keine Macht, die in der Lage war, diesen Sturm zu stoppen.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Die Lippen der beiden Liebenden berührten sich sanft. Sehr sanft.
    Wie konnte ich auch nur einen Moment daran zweifeln, dass er mich noch liebt und am Treffpunkt erscheint?, ging es ihr durch den Kopf. Allein der Gedanke daran erschien ihr mit einem Mal völlig absurd zu sein.
    Atemlos lösten sie sich voneinander. Jeannet hielt Sir Donald bei den Händen. Ihre Brust hob und senkte sich, während sie nach Luft rang. Sie zog ihn mit sich in Richtung des Bettes.
    "Ein zerwühltes Bett habt Ihr, Mylady!", stellte Lord Cooper mit einem leicht anzüglichen Lächeln fest. Mondlicht strahlte durch das Fenster und beleuchtete sein Gesicht.
    "Zerwühlt ja ---aber das sind keine Spuren der Wonne, sondern solche des Schreckens."
    "Wie das?", fragte er lächelnd.
    "In den letzten Tagen habe ich kaum ein Auge zugedrückt."
    "Das tut mir leid."
    "Braucht es nicht, Sir Donald!"
    "Ah, jetzt werdet Ihr aber förmlich, Mylady"!"
    "Dann werde ich Euch jetzt ganz unförmlich nach allen Regeln der Kunst verführen, Lord Cooper. Was haltet Ihr davon?" Sie hatte bereits damit begonnen, die Spange zu lösen, die seinen Mantel hielt. Im nächsten Augenblick glitt dieser zu Boden. Anschließend machte sie sich an dem mächtigen Waffengurt zu schaffen, den Sir Donald wie eine Schärpe über der Schulter trug. Ihre Hände waren geschickt. Und sie hatte außerdem den Vorteil, dass sie sich im Gegensatz zu beinahe allen anderen Frauen, mit derartigen Ausrüstungsstücken hervorragend auskannte. Ehe sich Lord Cooper versah, fiel sein Degen zu Boden.
    Seine Hände glitten derweil über ihren Körper und lösten damit wohlige Schauer bei ihr aus. Er war sehr zärtlich, schob ihr das Nachthemd über die Schultern, sodass es zu Boden glitt. Nackt stand sie im Mondlicht da. Jeannet sah den bewundernden, ja begehrenden Blick ihres Geliebten. Ein Blick, der ihr durch und durch ging. Während er sie erneut an sich zog, nestelte sie an seiner Kleidung herum, löste die Verschlüsse des Lederwamses und sorgte anschließend dafür, dass auch sein Hemd über die Schultern glitt.
    "Mylord, Ihr seid verschnürt wie eine um ihre Jungfräulichkeit bemühte spanische Adelige!"
    "Wenn Ihr wüsstet, wie wenig spanische Adligentöchter auf ihre Jungfräulichkeit geben!", erwiderte Lord Cooper.
    "Aber Ihr wollt jetzt nicht etwa von Prinzessin Carla reden!", entfuhr es Jeannet mit

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