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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bedeckten sein Gesicht, seinen Hals, den Oberkörper. Schließlich glitt sie tiefer.
    Donald fuhr ihr durch das dichte Haar.
    Das Feuer der Leidenschaft entbrannte erneut in ihnen.
    "Du hast Recht, Jeannet", sagte er. "Aber ich hoffe doch, dass du noch einige Zeit bleiben wirst!"
    "Nicht, dass ich dagegen etwas einzuwenden hätte!"
    "Na, also!"
    "Aber durch deine verspätete Rückkehr aus Spanien hat sich unser Aufenthalt bereits um Tage verlängert. Die WITCH BURNING wartet an der Themse-Mündung zu einem festgesetzten Zeitpunkt auf uns. Ich möchte kein Risiko für meine Männer eingehen..."
    "Uns bleibt nur diese Nacht?" Bedauern sprach aus Sir Donalds Stimme.
    "Ja. Aber du sprachst ja von einem Treffen in der neuen Welt..."
    "Die Position ist auf den Karten, die ich dir übergeben werde, genau eingezeichnet. Nur was den Zeitpunkt angeht, werden wir etwas vage sein müssen."
    "Es wird wahrscheinlich Monate dauern, ehe wir wir uns wiedersehen."
    "Bedauerlicherweise, Jeannet!"
    Jeannet seufzte und fuhr fort, Donald zu liebkosen. Ihrer beider Lippen trafen sich jetzt zu einem Kuss. Sene Hände glitten über ihren Köper, streichelten ihren Hals, die Schultern, sanken tiefer zu den wohlgeformten Brüsten.
    Denk immer daran, dass es das letzte Mal sein könnte, ging es Jeannet durch den Kopf und in ihre Leidenschaft mischte sich eine bittersüße Nuance. Genieß es, dachte sie. Verpasse nicht diesen Augenblick aus Angst vor dem, was die Zukunft bringt! Du lebst jetzt und wenn es nur dieser eine Augenblick sein sollte, der unsere Liebe noch gegeben ist, so ist er dadurch um so kostbarer...
    Auf jeden Fall würde es lange dauern, bis sie sich wieder so begegnen konnten. Wenn es überhaupt dazu kam, denn bis sie sich in der neuen Welt trafen, konnte viel geschehen.

    *
    Noch vor Sonnenaufgang stand Donald auf und zog sich an. "Es ist besser, wenn ich hier nicht gesehen werde", sagte er. Jeannet warf sich ihr Nachthemd über.
    Donald griff nach seiner Tasche, die er bei sich getragen hatte. Mehrere Dokumente befanden sich darin. Er reichte sie Jeannet. "Das ist er ---der versprochene Schatz! Er ist Gold wert! Unser Treffpunkt ist eingezeichnet. Er liegt vor einer Küste, die die Spanier Darien genannt haben. Die neue Welt ist dort nur sehr schmal. Ein Isthmus trennt die Ozeane voneinander."
    Jeannet nahm die Karten, rollte eine von ihnen auseinander. Es waren erstaunlich detaillierte Kopien.
    Das sah Jeannet auf den ersten Blick.
    "So wird die WITCH BURNING zur Kundschafterin Englands in der neuen Welt werden!", stellte sie fest.
    Lord Cooper nickte.
    "So ist es."
    "Es ist schon eigenartig..."
    "Was?"
    "Für ein Land zu kämpfen, dem man beim besten Willen keine patriotischen Gefühle entgegenbringen kann... Aber die Aussicht auf Gold kann da manches ersetzen." Sie sah Donald an. "Und die Hoffnung darauf, dich wiederzusehen, Donald!"
    "Ganz gewiss werden wir uns wiedersehen. Ah, ehe ich es vergesse!
    Dein Anteil am Erlös der Galeone." Donald griff erneut in die Tasche und holte einen Lederbeutel hervor. Er warf ihn Jeannet zu. Sie fing ihn auf, öffnete ihn und runzelte die Stirn.
    "Das ist nicht dein Ernst! Allein die Kanonen der Galeone müssten eine Summe erbracht haben, die..."
    Donald hob beschwichtigend die Hände.
    "England ist ein armes Land und man war leider der Meinung, dass dieser ---zugegebenermaßen sehr bescheidene Anteil ---dich zufriedenstellen müsste."
    "Das ist Betrug!"
    "Ein Betrug, den ich nicht zu verantworten habe, Jeannet. Aber ich denke, gelohnt hat sich unsere Zusammenarbeit dennoch! Schließlich wirst du bald mehr Gold besitzen, als du an Bord der WITCH
    BURNING überhaupt unterbringen kannst! Wie an einer Perlenkette segeln die spanischen Schiffe über den Atlantik. Wer ihren Kurs kennt, braucht nur zuzugreifen..."
    Jeannet warf den Beutel mit dem Gold auf das Bett.
    "Ich werde Schwierigkeiten haben, den Männern das beizubringen!"
    "Ich denke, sie werden das verstehen. Die Karten sind mehr wert, als alles Gold der Welt. Spanische Schiffe dürfen sie noch nicht einmal an Bord nehmen! So wertvoll sind sie. Die Steuermänner und Navigatoren müssen sie sich einprägen, damit sie nur ja nicht den Engländern in die Hände fallen!"
    Lord Cooper sah Jeannet mit einem nachdenklich, fast etwas melancholischen Blick an. "Ich fürchte, ich muss gehen, Jeannet. Wenn herauskommt, dass die englische Krone Piraten unterstützt, bedeutet das Krieg. Und England ist für einen Seekrieg noch lange nicht

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