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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich Nicolas mit erstaunlicher Geschmeidigkeit und so schnell, dass sie ihn nur verschwommen sehen konnte, als er über den Schnee auf den Vampir zustürmte und ihm so tief seine Faust in die Brust stieß, dass sie das Fleisch des Untoten in Fetzen riss.
    Der Vampir schrie auf und schlug mit seinen Krallen nach Nicolas’ Gesicht, aber dank seiner unglaublichen Geschwindigkeit hatte der Jäger sich schon außer Reichweite gebracht. Es war nicht sein erster Angriff gewesen. Lara konnte drei tiefe Wunden an dem Vampir sehen. Die beiden Kämpfer umkreisten einander.
    »Deine Frau wird Futter für die Tiere sein. Sie werden ihr das Fleisch von den Knochen reißen und das Blut trinken, das ich übrig lasse.«
    Nicolas würdigte die Kreatur keiner Antwort und beobachtete sie nur unverwandt. Er atmete langsam und mühelos, obwohl gar nicht auszudenken war, was für Qualen ihm seine schweren Verletzungen bereiten mussten. Er hatte etwas an sich, dieser Mann ... Lara konnte gar nicht anders, als den einsamen Krieger zu bewundern, der sich einem Feind mit solchem Selbstvertrauen und nichts anderem als dem absoluten Sieg im Sinn entgegenstellte.
    Sie wollte sein wie er, wollte auch ein solches Selbstvertrauen haben und wissen, dass sie mit jeder Situation allein zurechtkommen konnte, wenn es sein musste. Sie wollte keine Angst mehr haben. Lara konnte jetzt sehen, wie Nicolas so geworden war – er musste ein schon an Arroganz grenzendes Selbstwertgefühl haben und blind an seine eigenen Fähigkeiten glauben, denn sonst hätte er nie so lange überlebt.
    Der Vampir spuckte einen Mundvoll Blut aus, und seine Gesichtszüge verzerrten sich vor Hass. Zweimal glitt sein Blick zum Himmel, und beide Male täuschte Nicolas eine Bewegung vor, um die Aufmerksamkeit des Untoten wieder auf sich zu lenken. Beim dritten Mal bewegte er sich tatsächlich, wieder mit dem gleichen unfassbaren Tempo wie zuvor. Der Vampir drehte jedoch im letzten Augenblick den Kopf, begegnete mit einem schrillen Schrei dem Angriff und begann, sich zu verwandeln, um der enormen Kraft der Faust zu entgehen, die durch Knochen und Muskeln hindurchging, um nach seinem verwundbaren schwarzen Herzen zu greifen.
    Nicolas erwischte den Untoten, als er sich mitten in der Verwandlung vom Vampir zum Wolf befand. Der Kopf verlängerte sich zur Schnauze, und rasiermesserscharfe Zähne schnappten nach Nicolas’ Gesicht. Lara unterdrückte einen Angstschrei, schlug entsetzt die Hände vors Gesicht und begann so heftig zu zittern, dass ihre Zähne klapperten. Wie konnte Nicolas mit so etwas fertigwerden? Er war nicht einmal zusammengezuckt. Als sie zwischen ihren Fingern hindurch einen Blick auf ihn warf, sah sie, dass sein Gesicht eine Maske aus Blut war und sein rechter Arm tief in der Brust der schrecklichen Kreatur steckte, die wie die Karikatur eines Werwolfs aussah.
    Das über zwei Meter große Wesen packte Nicolas mit krallenartigen Händen, riss ihn zurück und kreischte empört, als Nicolas sein Herz nicht losließ. Der Vampir schüttelte ihn aufgebracht und stieß ihm mehrmals hart die Faust in die Brust, um ihn zum Loslassen des Herzens zu bewegen. Dann erschien ein listiger Blick in seinen Augen, und Lara sah, wie der Blick an Nicolas’ Kehle hängen blieb. Ihr blieb fast das Herz stehen, aber sie warf die Hände hoch und erzeugte blitzschnell einen Schutzzauber.
    Erz der Erde, geprägt im Feuer,
    durch Not und Geist hervorgebrachter Kreis,
    formt dieses Metall zu einem Ring
    aus undurchdringlichem Titan!
    Das so beschworene Muster glühte auf und kühlte ab, bevor es sich wie ein Band um Nicolas’ Nacken legte. Genau in diesem Moment streckte der Werwolf den Kopf vor und schnappte nach der ungeschützten Kehle seines Gegners. Speichel und Blut tropften aus dem aufgerissenen Maul des Vampirs, bevor er mit einem beängstigenden Knirschen die Kiefer zufallen ließ. Da riss Nicolas seinen Arm zurück. Ein schrecklich schmatzendes Geräusch drehte Lara den Magen um, aber sie kämpfte tapfer gegen das Erbrechen an. Die Zähne des Werwolfs trafen auf den Halsreif aus Titan, und der Vampir brüllte auf, als seine Zähne in Stücke brachen und sein Herz nun voll und ganz aus seiner fauligen Kaverne herausgerissen wurde. Doch noch immer taumelte er Nicolas hinterher, der rückwärtsging und sich ein Stück entfernte, das geschwärzte Organ in den Schnee warf und gleichzeitig einen Blitz darauf herunterrief.
    Donner krachte, ein weißglühender Energiestrahl fuhr in das Herz,

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