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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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stählerne Band verhindert hatte, dass die Werwolfzähne ihm die Kehle aufrissen. Der Biss hätte ihn nicht wirklich umgebracht, und er war vorbereitet gewesen auf den Schock und Schmerz und hatte sich dagegen gewappnet, um Zeit zu haben, dem Vampir das Herz aus der Brust zu reißen. Aber Lara hatte den Kampf abgekürzt und ihm diese kostbaren Sekunden mehr verschafft. »Das war schnelles Denken und sehr einfallsreich von dir.«
    Der lobende Tonfall seiner Stimme ließ sie heiß erröten. »Darf ich helfen, deine Wunden zu versorgen? Ich bin nicht die beste Heilerin, doch einiges verstehe ich davon.« Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm bei diesen Wunden helfen sollte, aber er sah so allein aus, und sie hasste es, dass er sich ihretwegen so fühlte. Sie wollte Solidarität beweisen, auch wenn ihre Unfähigkeit, ihn Blut nehmen zu sehen, seine Versorgung stark verzögert hatte. Die nächste Frage stellte sie nur ungern, doch sie ließ sich nicht umgehen. »Ich kenne den heilenden Gesang der Karpatianer. Meine Tanten haben ihn von ihrer Mutter gelernt und ihn an mich weitergegeben. Dennoch weiß ich eigentlich gar nicht, wie man Wunden richtig behandelt. Vielleicht könntest du mich lehren, was zu tun ist, falls so etwas noch einmal vorkommt.«
    Mit einem zärtlichen Lächeln blickte er auf sie herab. »Es wird ganz sicher wieder vorkommen, Lara. Aber hier können wir die fruchtbarste Erde sammeln, die es gibt, und sie mit unserem Speichel vermischen.«
    »Die Heilkraft deines Speichels ist bestimmt viel stärker als die meine.« Sie wählte eine Stelle unter den Bäumen, weil sie einen geschützten Standort haben wollte, an dem reichlich Blumen wuchsen. Die Pflanzen ruhten jetzt, doch unter dem Schnee lag die mineralienreiche schwarze Erde. Mit den Händen grub Lara eine Handvoll aus, vermischte sie mit Speichel und stellte einen Umschlag für die Wunden her.
    Erde mit heilsamen Eigenschaften,
    Blumen unter der Erde, vereint eure Essenzen,
    füllt behutsam diese Wunden
    und gebt der Heilung euren Segen!
    Lara blies ihren Atem in die Mischung, während sie leise, ohne sich dessen bewusst zu sein, auf Karpatianisch vor sich hin sang und mit ihrer eigenen besonderen Magie die Heilung unterstützte.
    Dieser Mann ist ein Schatten, aber des Lichtes,
    also helft ihm zu gesunden,
    damit er weiterkämpfen kann!
    Sie zögerte ein wenig, aus Angst, ihm wehzutun, doch dann drückte sie die Mischung mit sanften Fingern in die tiefen Kratzwunden an seiner Brust und seinem Bauch. Beide schwiegen, während Lara behutsam ihre Arbeit tat und darauf achtete, auch den kleinsten Kratzer zu bedecken. Sie konnte kaum atmen mit dem Gefühl seiner Haut unter ihren Fingern und der Hitze seines Körpers, der ihrem so nahe war. Nicolas verhielt sich ganz still, fast so, als hielte er den Atem an, und dennoch schlug ihr Herz in perfektem Einklang mit dem seinen.
    »Wie lange muss das draufbleiben? Ich kann es fast nicht glauben, dass ich Schmutz in eine Wunde gebe«, bemerkte sie mit unsicherer Stimme.
    »In ein paar Minuten müsste ich es schon wieder abwaschen können.« Nicolas legte eine Hand unter ihr Kinn und hob es zu sich empor, um zärtlich mit dem Daumen über ihre Unterlippe zu streichen.
    Lara stockte der Atem, als sie seinem Blick begegnete, und eine süße Schwere breitete sich langsam in ihren Gliedern aus. Unverhohlenes Verlangen stand in Nicolas’ brennenden schwarzen Augen, ein Verlangen, das der jähen Hitze, die sie durchflutete, um absolut nichts nachzustehen schien. Einer Hitze, die sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitete, auf ihre Brüste übergriff und sich an der empfindsamen Stelle zwischen ihren Schenkeln bündelte.
    Nicolas beugte den dunklen Kopf und senkte seinen Mund auf ihren. Federleicht wie in einer sanften Frage oder Bitte, aber irgendwie auch nachdrücklich und drängend, strichen seine Lippen über ihre. Lara antwortete, indem sie sie einladend öffnete und seiner Zunge Einlass in die warme Höhlung ihres Mundes gewährte.
    Ich bin so froh, dass du noch lebst . Ihre Stimme klang ganz ungewöhnlich schüchtern.
    Nicolas senkte die Lider, um jede andere Empfindung als die der feuchten, samtenen Hitze ihres Mundes auszuschließen. Er könnte sich dort verlieren, hätte sie ganz und gar in sich aufnehmen und sie mit Haut und Haar verschlingen können, so heftig war das Verlangen, das heiß wie geschmolzene Lava durch seine Adern rann.
    Er vertiefte den Kuss, übernahm die Kontrolle über ihn und bedrängte

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