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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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leise nur, doch sehr lebendig. »Die Energie fühlt sich nicht wie eine finstere an.«
    Natalya schüttelte den Kopf. »Es ist Razvans. Er hat hier etwas zurückgelassen. Als Kinder pflegten wir uns direkt unter Xaviers Nase Nachrichten zu hinterlassen.« Stirnrunzelnd begann sie, mit ausgestreckten Händen und den Handflächen nach oben Razvans Gefängnis abzuschreiten, als prüfte sie die Luft.
    Lara versuchte, nicht das kleine, nutzlose und einsame Mädchen zu sein, das in einer Höhle hauste und dessen einzige Freunde Spinnen waren. Sie hasste sich für ihre erbärmliche Eifersucht auf Natalya, nur weil die noch positive Erinnerungen an Razvan hatte. Unwillkürlich rieb sie die Narben an ihren Handgelenken.
    Nicolas zog sie an seine Brust. Ich liebe dich, sívamet.
    Ihr Herz flatterte. Sie war nicht mehr das einsame Kind, das in ständiger Angst gelebt und sich wertlos und ungeliebt gefühlt hatte. Sie blickte zu ihm auf, zu seinem schönen Gesicht, das so maskulin und stark war. Liebe sprach aus seinen Augen und Zärtlichkeit aus der Art und Weise, wie sich sein Daumen über ihre Handfläche bewegte. Dieser große, gefährliche Mann liebte sie. Liebte sie wirklich. Mit all ihren Fehlern und Problemen, ja, selbst mit ihrer Aversion, sich Blut nehmen zu lassen, liebte er sie, und das bedeutete ihr alles.
    Nicolas drehte ihr Handgelenk um und strich mit den Lippen über die verblassenden Narben. Ich bin sehr froh und dankbar, dich gefunden zu haben.
    Sie schenkte ihm ein schnelles, spitzbübisches Lächeln. Eigentlich habe ich ja dich gefunden.
    Natalyas scharfes Einatmen lenkte Laras Blick auf sie.
    »Ich habe sie entdeckt. Er hat eine Nachricht hinterlassen.« Natalya beugte sich über den Eisvorsprung und schwenkte leise murmelnd anmutig die Hände.
    Was vor aller Sicht verborgen ist, geschaffen von zweien, die der Kampf vereinte. Blut von meinem Blute, Bruder und Geschwisterteil, zeig mir den für mich bestimmten Reim!
    Das Eis erhellte sich von innen, und ein flackerndes Bild erschien, das Hologramm eines Mannes, den Zeit und Folter schwer gezeichnet hatten. Er war an die Wand gekettet, ohne Hemd und mit einer Hose, die in Fetzen hing. Tiefe Falten prägten sein Gesicht, sein langes Haar war stark verfilzt und mit Grau durchzogen – aber es waren seine Augen, von denen Lara nicht den Blick abwenden konnte, weil sie so voller Leid und Kummer waren.
    Das Hologramm begann zu glühen, und der Mann sagte etwas, doch seine Worte waren unverständlich und verstümmelt, weil er eine kindliche Geheimsprache benutzte, die Bruder und Schwester zusammen ersonnen hatten.
    Natalyas geschickte Hände woben schnell einen weiteren Entschlüsselungszauber für die vor langer Zeit hinterlassene und nur für ihre Augen und Ohren bestimmte Botschaft. Langsam begann sie, das Sprachmuster zu erkennen, und entschlüsselte es, bis es auch für alle anderen einen Sinn ergab.
    »Natalya, geliebte Schwester. Ich hoffe, du findest diese Nachricht, die ich nur um einen hohen Preis verstecken konnte. Ich wage es nicht, dich oder meine Lara je von Xavier anfassen zu lassen. Er ist unvorstellbar schlecht und böse. Ich habe nicht mehr die Kraft, mich gegen ihn zur Wehr zu setzen, obwohl ich ihm, glaube ich, einen angemessenen Kampf geliefert habe. Er benutzt meinen Körper, um Kinder zu zeugen, von denen er sich ernähren kann, und obwohl ich es versucht habe, kann ich ihn nicht daran hindern.« Razvan verzog schmerzlich das Gesicht und schauderte. »Das Wissen, dass ich es bin, den er benutzt, um denen, die ich liebe, und anderen solches Leid zuzufügen, ist weitaus schlimmer als alle körperlichen Qualen, die er je für mich ersonnen hat.«
    Natalya stieß einen leisen, kummervollen Schrei aus, und Vikirnoff legte tröstend einen Arm um ihre Taille.
    »Wenn ich konnte, habe ich den Müttern geholfen, zu fliehen und die Kinder so weit wie möglich von ihm wegzubringen, doch jetzt ist mir nicht einmal mehr diese Fähigkeit geblieben. In einem schwachen Moment habe ich ihm meine Seele geöffnet, und nun besitzt er sie und befiehlt mir, seine schändlichen Taten auszuführen. Und obwohl ich mir dessen auf einer gewissen Ebene bewusst bin, kann ich mich seinen Befehlen nicht mehr widersetzen. Ich glaube, das belustigt ihn so sehr, dass er mich am Leben erhalten will. Denn heutzutage vermögen ihn nur noch wenige Dinge zu erheitern.«
    »Razvan, mein Bruder«, flüsterte Natalya und blickte dann mit tränenüberströmtem Gesicht zu Vikirnoff

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