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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und drückte ihre Hände an die Brust. »Ich habe sie nicht gekannt. Ich dachte, sie wären schon lange tot.«
    Lara fühlte sich so seltsam schwerfällig und träge, dass ihr jede Bewegung widerstrebte. »Falls das ihr Blut ist, müssten wir es bis zu ihnen zurückverfolgen können. Er hat sie krank und schwach gehalten, weil er Angst vor ihnen hatte, aber er wollte ihr Blut, und er hat es ihnen oft genommen.«
    Nicolas’ Kopf fuhr zu ihr herum. »Lara? Was ist mit dir?« Er blickte von ihr zu den anderen beiden. »Hier stimmt was nicht! Keiner von uns atmet richtig.«
    Laras Verstand war wie benebelt. Sie versuchte, sich zu konzentrieren. »Eine natürliche Gefahr in einer Höhle. Er würde die Elemente benutzen, und es wäre einfach.« Sie blickte zur Höhlendecke auf, und der Sprühregen traf ihr Gesicht. »Nicolas, wir müssen hier heraus. Wärmt eure Lungen auf! Er gefriert unsere Lungen mithilfe der Eiskristalle. Die Partikel sind winzig klein, und wir atmen sie ein.«
    Nicolas zog sie aus dem Labor in den nächsten Raum. Hier gab es keinen Sprühnebel aus Eis. Vikirnoff und Natalya folgten ihnen. Nicolas stellte sich vor Lara, legte seine Hände rechts und links an ihren Körper und sandte Wärme in ihre Brust und Lungen. Ihre Haut prickelte wie von Nadelstichen, aber der schreckliche Druck ließ nach.
    »Wir haben Glück gehabt«, sagte sie. »Eispartikel in der Lunge können einen sehr schnell umbringen. Und Ersticken ist kein schöner Tod.« Sie rieb Nicolas’ Arme. »Kannst du sehen, wohin die Blutspur meiner Tanten führt?«
    »Sie sind irgendwo zu unserer Linken über uns. Lasst uns in diese Richtung gehen.«
    Nicolas ging voraus und entschied sich für einen breiteren Tunnel, der nach oben führte. Hier war das Eis von dünnen weißen und blauen Streifen durchzogen. Knackende, grollende Geräusche und das allgegenwärtige Tröpfeln von Wasser waren ihre ständigen Begleiter. Das Gewicht von Eis und Felsgestein drückte schwer auf sie herab. Als sie schneller gingen, wurde der Boden immer unebener, als hätte die Erde Eisklumpen nach oben gedrückt. Um leichter voranzukommen, erhoben sie sich in die Luft und brachten den kurvenreichen Tunnel schwebend hinter sich.
    Mehrere andere Stollen öffneten sich, aber bis auf einen kurzen Blick hinein setzten die vier unbeirrt ihren Weg nach oben fort. Sie waren schon eine ganze Weile in Xaviers Unterschlupf – sie mussten Tatijana und Branislava finden und an die Oberfläche zurückkehren. Der Eisregen war überall, hier und da brachen auch kleine Stücke aus der Decke und regneten auf sie herab, sodass sie ständig einen Schutzschild über ihren Köpfen brauchten. Als der Boden anstieg, begannen Eiszapfen zu vibrieren, das Wasser tropfte schneller, und ein Netz aus kleinen Rissen, aus denen Wasser herausrann, überzog eine der Wände.
    »Ich hasse diesen Ort«, sagte Vikirnoff. »Wir sollten zusehen, dass wir von hier verschwinden.«
    Natalya warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. »Ich gehe nirgendwohin, ehe ich meine Tanten gefunden habe. Du hast das Blut gesehen. Was ist, wenn sie noch leben?«
    Nicolas murmelte etwas Unflätiges. »Sie sind nicht mehr am Leben. Das wäre unmöglich nach all dieser Zeit. Es ist ein nutzloses Unterfangen, sie zu suchen, und du wirst uns höchstens alle damit umbringen.«
    Vikirnoff fuhr zu ihm herum und bleckte die Zähne. »Das war nicht Natalyas Idee. Deine Seelengefährtin hat uns hierher geschleppt.«
    Nicolas’ Reaktion war nicht weniger aggressiv als die des anderen Mannes. Seine schwarzen Augen glühten rot vor Zorn. »Sprich nicht in diesem Ton von meiner Frau!«, herrschte er Vikirnoff an.
    Lara runzelte die Stirn, als sie zwischen die beiden Männer trat. Die leuchtenden Fäden, die die Eisspinnen zur Erhellung des Weges woben, warfen nicht nur Schatten auf das blaue und weiße Eis, sondern auch auf die Gesichter beider Männer, die dunkel und angriffslustig in dem lumineszierenden Glühen wirkten. Die Schatten an der Wand schienen sich aus eigenem Antrieb zu bewegen, wuchsen und verbreiteten sich und verformten sich bei jeder Bewegung innerhalb des Tunnels.
    Lara hob ihre Hände und wandte sich singend an ihre Spinnen: Winzige Spinnen aus kristallinem Eis, die ihr Fäden spinnt, damit wir sehen! Werft eure fein gesponnenen Fäden aus und grabt euch tiefer in das, was uns hier zu schaffen macht! Dringt ins Eis, sucht es gründlich ab und zeigt mir, was durch Zauberei verborgen war!
    Dunkle Streifen erschienen an

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