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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Kavernen näherten, konnten sie nur bis kurz hinter den Eingang sehen. Auch hier sprühte Wasser von der Decke, und die Tropfen fielen in eine Reihe von Pfützen. Jede Lache war ein bisschen tiefer als die nächste, und jede hatte eine andere Farbe.
    Kleine Frösche quakten klagend. Ein dunkelroter Fleck tropfte von dem Eis in eine der Pfützen und färbte sie tiefrot. Mehrere der Frösche hingen an der Wand und leckten mit ihren langen Zungen das dort hinunterlaufende Blut ab. Obwohl sich kein Lüftchen regte, war das Wasser auf den Pfützen leicht gekräuselt, als lebte etwas darin. Die Luft war durchdrungen von dem Geruch von Blut und Körperflüssigkeiten.
    »Das ist es«, sagte Lara. »Das ist es, wonach du gesucht hast, Nicolas. Hier mutiert er sie. Er experimentiert mit Extremophilen, und hier testet und verändert er sie für seine eigenen Ziele. Wir haben sein Labor gefunden.«

18. Kapitel
    M it einem äußerst unguten Gefühl im Magen beobachtete Nicolas vom Eingang des Labors aus das eisige Wasser, das von der Decke herabsprühte und die Lachen füllte. Wenn Lara recht hatte und Xavier mit Mikroben experimentierte, dann war es der Magier, der das karpatianische Volk nahezu zum Aussterben gebracht hatte, und keiner von ihnen hatte das wahre Ausmaß seines Verrats vor all diesen Jahrhunderten auch nur vermutet. Als spürte sie, dass er sie brauchte, schob Lara die Hand in seine, und er schloss seine Finger fest um ihre und tat einen tiefen, unsicheren Atemzug.
    »Ohne dich, Lara, hätte er es vielleicht geschafft.«
    Vikirnoff blickte ihnen über die Schulter. »Ist dieser Sprühregen normal?«
    Dampf kräuselte sich über mehreren der Wasserlachen, als wären sie irgendwie warm und erzeugten zusammen mit dem eisigen Sprühnebel eine dunstige Kondensation. Wassertropfen gefroren an den Wänden und erstarrten in den Blutspuren.
    »Es scheint so«, sagte Lara. »Aber in diesen Kammern kann man sich nicht darauf verlassen, dass irgendetwas wirklich das ist, was es zu sein scheint.«
    Sie hob die Hände mit den Handflächen nach oben. Der Sprühregen, der von der Decke fiel, war so fein, dass er mehr Nebel als irgendetwas anderes zu sein schien.
    »Das alles muss einem Zweck dienen«, fügte Natalya hinzu und hielt nun auch die Hände hoch, um ein Gefühl für diesen seltsamen Nieselregen zu bekommen. »Spürst du etwas, Lara?«
    Ihre Nichte runzelte die Stirn. »Ja, ich kann hier deutlich Xaviers Handschrift wahrnehmen. Der Nebel scheint mit irgendetwas infiltriert zu sein, aber ich kann noch nicht bestimmen, um was es sich dabei handelt. Warum kannst du es nicht fühlen?«
    »In den anderen Räumen konnte ich es, auch wenn es nicht leicht war«, sagte Natalya. »Doch in diesem Raum hätte ich nicht mal sagen können, dass Xavier hier war.« Sie sah sich um. »Und ich muss zugeben, dass mir das nicht geheuer ist. Es erinnert mich an diese gruseligen alten Filme, in denen irgendein verrückter Wissenschaftler mutierte Zombies aufleben lässt. All diese Wasserlachen sind Bütten mit extrem ekliger Schmiere drin.«
    Nicolas betrat den Raum und wartete, bis der Sprühnebel sein Gesicht und seine Arme berührte, bevor er den anderen ein Zeichen gab einzutreten. »Das Wasser ist kalt, doch damit hatte ich gerechnet.«
    »Der Raum ist es aber nicht«, wandte Lara ein. »Diese Pfütze da drüben dampft sogar. Ich würde jede Wette eingehen, dass sie von einem unterirdischen Vulkan gespeist wird. Xavier hat etwas Heißes angezapft.«
    »Würde das nicht alles vernichten, was er hier entstehen lassen will?«, fragte Natalya.
    »Extremophile nennen sich so, weil sie unter extremen Bedingungen leben.« Lara sah sich um. »Und für mich sieht es so aus, als versuchte Xavier, alle Bedingungen zu testen: Hitze, Kälte, Säure, Blut, Salz und Minerale. Es gibt nichts, was er hier drinnen nicht hat. Das hier ist sein Zuchtprogramm.«
    »Aber wozu die vielen Frösche?«, warf Vikirnoff ein.
    Lara näherte sich den Tierchen und ignorierte Nicolas, der versuchte, sie am Arm zurückzuhalten. Wieder legte sie ihre Hand nur ein paar Zentimeter entfernt von ihnen an die Wand. »Es sind männliche Frösche. Alle.«
    Nicolas biss die Zähne zusammen. »So hat es also angefangen. Er hat einen Weg gefunden, die Mikrobe so zu züchten, dass sie einzig den männlichen Nachwuchs fördert und den weiblichen unterdrückt.«
    Lara zeigte auf die erste Lache. »Seht ihr diese Stängel dort mit der gelatineartigen Masse und die winzigen

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