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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Magiern in deren Dienst gezwungen. Sie waren schon tot, substanzlos und fast unmöglich zu besiegen.
    Die Krieger schwärmten aus, und die Karpatianer zogen sich noch weiter in den schmalen Gang aus Eis zurück. Die Männer gingen rückwärts, um den Feind nicht aus den Augen zu verlieren, und hielten ihre Frauen hinter sich.
    »Sie werden sich uns irgendwann stellen müssen«, sagte Nicolas mit einer gewissen Befriedigung.
    Natalya versuchte, den Strom von Schatten aufzuhalten, indem sie stehen blieb und die Arme hob.
    Hört auf mich, ihr Dunklen, aus eurer Ruhestätte Gerissenen. Ich rufe Erde, Wind und Feuer, Wasser, Geist und Seele an.
    Daraufhin hätten die Krieger ihre Schwerter niederlegen und auf Befehle warten müssen, doch stattdessen stürmten sie auf die beiden Frauen zu, und der Rauch wechselte von Grau zu Schwarz.
    »Ohne das Magier-Blut funktioniert das nicht so gut«, sagte Natalya. »Lauft!«
    Die Karpatianer fuhren herum und ergriffen wieder mit schier unglaublicher Geschwindigkeit die Flucht. Lara hatte Mühe, Schritt zu halten, obwohl Nicolas sie mitzog und ihre Füße nicht wirklich den Boden berührten. Sie vergaß immer wieder, ihre Körpertemperatur zu regulieren, und es war so kalt, dass sie es kaum noch auszuhalten glaubte und fortwährend vor Kälte zitterte. Ihre Beine und Arme waren steif, und ihre Brust schmerzte so sehr, dass das Atmen eine Qual war. Als sie weiter den schmalen Gang hinaufeilten, veränderte sich die Luft und erwärmte sich ein wenig, was ihr ein bisschen Erleichterung verschaffte, sie aber auch mit der Sorge erfüllte, dass mit der steigenden Temperatur das Eis schmelzen könnte.
    Lara blickte über die Schulter zurück und sah, dass die Krieger endlich haltgemacht hatten. Vielleicht hatte Natalyas Zauberspruch schließlich doch gewirkt, oder aber sie waren die Wächter eines bestimmten Gebietes und konnten nicht weitergehen.
    »Sie verfolgen uns nicht mehr«, verkündete sie erleichtert.
    Die anderen blieben stehen, um einen Blick zurückzuwerfen. Von dunklem Rauch umwirbelt, waren die Krieger mit erhobenen Schwertern am Eingang zu dem schmalen Tunnel stehen geblieben.
    »Weiter!«, befahl Nicolas, die Hand an Laras Rücken. »Wer weiß, ob sie uns nicht erneut angreifen. Lasst uns weitergehen, aber sucht nach einem Gang, der in die linke Richtung führt. Über den können wir dann vielleicht wieder zu dem richtigen Weg zurückkehren, der uns zu euren Tanten bringt.«
    Lara überprüfte schnell das Eis um sie herum. Selbst ein paar Grade Temperaturunterschied könnten dazu führen, dass sich große Eisstücke lösten und ihnen von der Decke und den Wänden entgegenflogen. Dieser Gang war enger als die meisten und mit dichten Reihen messerscharfer Eiszapfen gesäumt. Zu beiden Seiten von ihnen befanden sich oben und unten je zwei Reihen eisiger Dolche in seltsamen hellen Brauntönen, die für eine Eishöhle sehr ungewöhnlich waren. Der Boden war mit runden Hohlräumen, sogenannten Pods, bedeckt, was ebenfalls Laras Argwohn weckte. Die leicht erhöhten Buckel waren überall, als wüchse eine seltsame Art Bakterie auf dem Tunnelboden.
    Als sie weitergingen, wurde es dunkler, und Lara merkte, dass keine Eisspinnen mehr aus den Wänden kamen, um ihnen den Weg mit ihren leuchtenden Seidenfäden zu erhellen. Der Tunnel führte in einer kleinen Anhöhe weiter aufwärts, und mit jedem Schritt wurden die Pods auf dem Boden zahlreicher, und auch die Temperatur stieg an.
    »Bleibt mal stehen!« Lara nahm sich einen Moment, um sich gründlich umzusehen.
    Ihre Nachtsicht war recht gut, aber die Karpatianer konnten ohne jedes Licht im Dunkeln sehen, und es sah so aus, als würden ein paar Schritte mehr sie über die leichte Anhöhe hinweg und in wirklich rabenschwarze Finsternis hineinbringen. Bevor sie praktisch blind wurde und sich auf die anderen verlassen musste, wollte sie die Stabilität des Eises prüfen. Dabei bemerkte sie, dass zwei besonders scharfe, gebogene Eiszapfen – je einer rechts und links von ihnen in der Nähe des Ausgangs – bereits tropften. Die Tropfen waren von gelblicher Farbe und vereinten sich zu einem kleinen Rinnsal, das am Fuß der Zapfen entlang zum Boden hinunterfloss. Die Flüssigkeit speiste die kleinen Hohlräume im Eis und färbte sie langsam bernsteinfarben. Während das Wasser gelb wie Bernstein wurde, waren leichte Bewegungen darin wahrzunehmen, winzige Mikroben, die in den kleinen Wasserstellen herumschwammen.
    Lara unterdrückte einen

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