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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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schön. So schön, dass ihm der Atem stockte. Ihre Haut war von exquisiter Zartheit, ihr Duft dezent und dennoch betörend. Nicolas fühlte sich so stark davon angezogen, dass er sich schon beinahe wie in Trance vorkam – sofern das für jemanden wie ihn überhaupt möglich war.
    Seine Finger schlossen sich um ihr Handgelenk wie ein Armband, leicht und dennoch wie aus Stahl gemacht. Und da bewegte sie sich, fuhr zu ihm herum und stieß ihm ihren Ellbogen gegen das Brustbein. Nicolas spürte diesen Stoß, der ein menschliches Wesen ins Taumeln gebracht hätte, jedoch kaum, und plötzlich lagen seine Arme um sie, und sein Gesicht war in der dichten Masse ihres herrlich weichen Haares vergraben.
    Das Blut, das durch ihre Adern rauschte, machte ihm bewusst, dass sie – und er -lebendig waren. Und dort, in der Schönheit der Nacht, vom Duft des Waldes umgeben, erlaubte sich Nicolas sein allerletztes Fest.
    Das Gewisper in seinem Kopf verwandelte sich in ein besitzergreifendes Brüllen. Diese Frau gehört ganz allein dir. Ohne Zögern senkte er den Kopf auf ihre Schulter und schob mit den Lippen ihren Pullover beiseite, um die zarte Haut ihres Nackens und den heftig pochenden Puls darunter freizulegen. Er machte keinen Versuch, die Frau zu beruhigen oder Zwang auf sie auszuüben. Das Adrenalin in ihrem Blut würde die Erfahrung intensivieren und ihm einen solch gewaltigen Gefühlsrausch verschaffen, dass er diesen Moment niemals vergessen würde. Hungrig senkte er seine Zähne in ihren Hals und nahm ihren Geschmack, ihre Süße und ihre Essenz tief in sich auf.
    »Lass mich los, du Bastard!«, fuhr Lara ihn an, entsetzt über den jähen Schmerz und schockiert darüber, dass sie sich nach all den Jahren, in denen sie sich geschworen hatte, dass niemand je wieder ihr Blut gewaltsam nehmen würde, plötzlich wieder in den Armen eines Vampirs befand.
    Als Kind war sie, so furchtbar es sich auch anhörte, ausschließlich zur Nahrungsaufnahme benutzt worden. Ihr Vater und ihr Urgroßvater hatten ihre Zähne in ihre Adern geschlagen und sich an ihr bedient, als wäre sie ein Nichts gewesen, kein Mensch, kein Karpatianer und erst recht kein Magier. Für sie war sie eine Nahrungsquelle gewesen, weiter nichts.
    Wilder Zorn erfasste sie und erschütterte und überraschte sie. Denn trotz allem, was sie durchgemacht hatte, war sie noch nie in ihrem Leben derart aufgebracht gewesen. Und dennoch ließ sie die dunkle, erotische Verführung dieses Fremden nach dem ersten Schock fast wünschen, ein Teil von ihm zu werden, seinem Feuer und seiner Hitze zu erliegen – und ihr Leben für das seine hinzugeben.
    Lara biss die Zähne zusammen und versuchte, sich gegen die verblüffende Intensität dieses Bedürfnisses und das Verlangen zu wehren, die sie durchpulsten. So leicht würde sie nicht kapitulieren. Sie hatte nicht gewusst, dass ein Vampir so raffiniert sein konnte. Gerade ließ er noch alle Alarmglocken in ihr schrillen, im nächsten Moment warnte er sie, und dann plötzlich der Biss – und die schier unwiderstehliche Verführung, die ihm innewohnte.
    Sie umklammerte noch fester das Messer und versuchte, ein bisschen Platz zu gewinnen, um ihre Hand zu seinen Rippen bewegen zu können, aber sie blickte in die andere Richtung, und seine genaue Position war schwer zu bestimmen, wenn Blitze durch ihre Adern zuckten, ihr Blut entflammten und ihr die Fähigkeit zu denken raubten.
    Nicolas war so berauscht von ihrem Geschmack, ihrem Körper und dem Gefühl von ihr, dass er einen Moment brauchte, um zu registrieren, dass sie etwas gesagt hatte. Lass mich los, du Bastard! Ihre Worte echoten durch seinen Kopf, brachen aus seinem Unbewussten hervor und ergriffen Besitz von seinem Herzen.
    Eine Vielzahl schwindelerregender Gefühle übermannte ihn, so schnell, heftig und verwirrend, dass es fast unmöglich war, sie zu sortieren. Die Liebe, die er seinen Brüdern entgegenbrachte, aber auch Zorn und Wut darüber, dass er so lange einen ehrenhaften Weg beschritten hatte und doch so nahe daran gewesen war, sich zu verwandeln, durchfluteten sein Herz und seinen Kopf. Scham darüber, dem Ungeheuer, das er jahrhundertelang gejagt hatte, derart nahe gekommen zu sein. Und noch mehr Scham über die Sünden gegen den Anführer ihres Volkes, die er dem Prinzen noch zu beichten hatte. Keine in Wort und Tat, aber Sünden, die er und seine Brüder in ihren Herzen und Köpfen begangen hatten. Und natürlich auch die Freude über diese Frau in seinen Armen, die

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