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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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verdrängen.
    »Sie wollen sie nicht auslöschen, sondern dich davor beschützen«, erklärte Nicolas. »Die Erinnerungen sind noch da, du musst sie nur entdecken.«
    »War es real? Was wir gesehen haben, meine ich, war das real?«
    Er hob eine Hand, die Kerzen flackerten auf, und der angenehme Duft von Lavendel, Honig und Flieder erfüllte den großen Höhlenraum. Nicolas wollte, dass sie sich besser fühlte ... doch man belog seine Seelengefährtin nicht. »Deine Erinnerungen wurden unterdrückt, aber nicht verändert. Sie sind sehr real.«
    »Dann hast du also die gleichen Bilder wie ich gesehen?« Ausgelöst durch Blut und Parasiten und diese unheimlichen silbrigen Augen. Lara seufzte und atmete tief den beruhigenden Duft der Kerzen ein.
    »Ja. Und ich habe die Spuren der Ketten an Razvan gesehen. Mein Bruder Riordan wurde einmal gefangen genommen und in solche Ketten gelegt. Es ist nicht leicht, einen Karpatianer gefangen zu halten. Ich glaube, wer auch immer hinter all dem steckt, hat sich große Mühe gegeben, seine Technik zu perfektionieren.« Und deinen Vater benutzt, um zuerst an ihm herumzuexperimentieren.
    Lara fing Nicolas’ Gedanken auf, bevor er ihn verbergen konnte. Sie sah sich nach etwas um, das ihr als Sitzgelegenheit dienen konnte. Sofort stand ein bequemer Sessel mit weichen Kissen vor ihr. Lara fragte nicht, wie er dahin gelangt war, sondern ließ sich dankbar darauf nieder, weil sie befürchtete, dass ihre Beine sie nicht viel länger tragen würden.
    »Ich verstehe das nicht, Nicolas. Wenn dein Bruder die gleichen Kettenspuren hatte, war er dann Xaviers Gefangener? Erzähl mir von deinem Bruder.«
    »Wir leben im Regenwald in Südamerika. Er ist schon seit vielen Jahrhunderten unser Zuhause, und unsere Familie hat sich dort gut eingerichtet. Riordan war auf Patrouille, da wir mehr Aktivitäten registrierten ...«
    »Xaviers Aktivitäten, meinst du?«
    Nicolas schüttelte den Kopf und bemerkte, dass Lara nicht aufhörte, ihre Schläfen zu massieren. Als er ihren Geist anrührte, entdeckte er dort einen starken Kopfschmerz. »Nein, ich spreche von Vampiren. Die Jaguarmenschen teilen sich mit uns den Amazonas, und die Vampire haben sich zusammengetan, um uns Karpatianer zu vernichten. Da sie einen unserer Verbündeten loswerden wollten, begannen sie, die Jaguar-Spezies zu verderben. Riordan stieß auf Beweise für die Präsenz der Vampire und fiel einem falschen Hilferuf zum Opfer, als er ihre Spur verfolgte.«
    Nicolas trat hinter Lara und legte seine Fingerspitzen an ihre Schläfen. Sie versteifte sich und zog den Kopf weg, bevor sie ihm einen misstrauischen Blick über die Schulter zuwarf.
    »Lass mich machen«, sagte er sanft. »Es ist nicht nötig, dass du Schmerzen hast.«
    Sie hielt den Atem an, weil sie nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte, was nur sehr selten bei ihr vorkam. Aber Nicolas brachte sie mit seiner Nähe durcheinander. Sie schienen dieselbe Luft zu atmen, sie spürte ihn unter ihrer Haut, und jede einzelne Zelle ihres Körpers war sich seiner überaus bewusst.
    »Es ist eine Kleinigkeit für mich, dir deine Kopfschmerzen zu nehmen.«
    Und es wäre dumm und kleinlich von ihr, sein Angebot zurückzuweisen. »Erzähl mir mehr von deinem Bruder.«
    »Er wurde in einem Labor gefangen gehalten.«
    »Dann ist es das Gleiche. Sie haben an ihm herumexperimentiert! Das ist doch sicherlich kein Zufall.«
    »Sie experimentierten hauptsächlich mit Tieren, aber als sie Riordan hatten, ketteten sie ihn mit von Vampirblut beschmierten Ketten an die Wand, ähnlich jenen, die du Razvan tragen sahst. Das Blut brennt wie Säure, gnadenlos und äußerst schmerzhaft. Sie schwächten Riordan mit ständigen Blutentnahmen und einem Gift, das ihm injiziert wurde.«
    Lara runzelte die Stirn, als ihr eine vage Erinnerung an Nadeln kam, aber sie versuchte nicht, sie festzuhalten, sondern ließ zu, dass sie sich wieder verflüchtigte.
    Nicolas drückte seine Fingerspitzen auf den Puls an Laras Schläfen und behielt sie dort, um ihr Wärme und heilende Energie zu übermitteln. Er konnte ihr spontanes Mitgefühl für seinen Bruder spüren. »Er ist in Sicherheit und heute sehr glücklich«, sagte er schnell. »Seine Seelengefährtin hat ihn gerettet und unserer Familie Hoffnung gebracht und den Glauben, dass wir anderen Männer vielleicht auch unsere Gefährtinnen finden könnten, wenn dies Riordan sogar unter den unwahrscheinlichsten Umständen gelingen konnte. Und darum schafften wir es, länger

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