Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch, Der: Roman

Fluch, Der: Roman

Titel: Fluch, Der: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Assistentin hat sich krank gemeldet, und ich weiß heute gar nicht, wo mir der Kopf steht.«
    »Nur eilte Frage, Mike«, sagte Halleck. »Was ist mit Duncan Hopley los?«
    Vollkommene Stille am anderen Ende der Leitung. Fast zehn Sekunden lang. Dann: »Wie kommen Sie auf die Idee, daß etwas mit ihm los sein könnte?«
    »Er war nicht in seinem Büro. Rand Foxworth hat mir er-zählt, er hätte eine Grippe, aber Foxworth lügt so schlecht, wie Impotente ficken.«
    Eine weitere lange Pause. »Ihnen als Anwalt sollte ich eigentlich nicht erst sagen müssen, daß Sie mich dazu auffordern, meine Schweigepflicht zu verletzen, Billy. Ich könnte meinen Hals damit ganz schön in die Schlinge stecken.«
    »Wenn zufällig jemand über das kleine Fläschchen stolpern sollte, das Sie in Ihrer Schreibtischschublade aufbewahren, könnten Sie Ihren Hals ebenfalls in die Schlinge bekommen. Eine Schlinge, die so hoch hängt, daß selbst ein Trapezkünstler Höhenangst bekäme.«
    Schweigen. Als Houston wieder sprach, war seine Stimme eisig vor Zorn ... aber es schwang auch ein Unterton von Furcht darin mit. »Ist das eine Drohung?«
    »Nein«, antwortete Halleck müde. »Sie sollen sich nur nicht so blöd stellen, Mike. Sagen Sie mir, was mit Hopley los ist, und Sie haben Ihre Ruhe.«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Himmeldonnerwetter! Sie sind der lebende Beweis dafür, daß ein Mensch genauso blöd ist, wie er sein will, wissen Sie das, Mike?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, was...«
    »Während des letzten Monats haben Sie drei sehr seltsame Krankheiten hier in Fairview erlebt. Sie haben zwischen ihnen keinen Zusammenhang hergestellt. Irgendwie ist das ganz verständlich, schließlich sind alle drei ja auch sehr verschieden. Aber eines haben sie wiederum gemeinsam: ihre Absonderlichkeit nämlich. Ich muß mich doch fragen, ob nicht ein anderer Arzt – einer, der noch nicht in den Genuß von einer täglichen Kokaindosis im Werte von fünfzig Dollar gekommen ist, um sich damit das Gehirn zu vernageln -, ob dieser Arzt nicht trotz der unterschiedlichen Symptome einen Zusammenhang zwischen ihnen gesehen hätte.«
    »Jetzt machen Sie, verdammt noch mal, einen Punkt!«
    »Nein, tue ich nicht. Sie haben danach gefragt, warum ich das wissen will, und, bei Gott, ich werde es Ihnen sagen.
    Ich nehme ständig weiter ab - selbst dann, wenn ich mir je den Tag über achttausend Kalorien in den Hals stopfe. Cary Rossington hat irgend eine bizarre Hautkrankheit. Seine Frau sagt, daß er sich in eine Art Raritätenshowmonster ver wandle. Er ist in der Mayo-Klinik. Jetzt will ich erstens wis sen, was mit Duncan Hopley los ist, und zweitens, ob Sie in letzter Zeit noch weitere unerklärliche Fälle in Ihrer Praxis hatten.«
    »Billy, es ist überhaupt nicht so, wie Sie denken. Sie scheinen da irgendeine verrückte Idee im Kopf zu haben. Ich weiß nicht, was es ist ...«
    »Nein, aber das macht nichts. Ich will eine Antwort.
    Wenn ich sie nicht von Ihnen bekomme, besorg' ich sie mir woanders.«
    »Warten Sie einen Augenblick. Wenn wir schon darüber reden müssen, möchte ich lieber ins Büro gehen. Da bin ich ungestörter.«
    Ein Klicken in der Leitung, während Houston den Apparat umschaltete. Halleck saß in der Telefonzelle, schwitzte und fragte sich, ob Houston ihn nicht einfach austrickste. Dann ein erneutes Klicken.
    »Sind Sie noch da, Billy?«
    »Ja.«
    »Na gut.« Die Enttäuschung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Irgendwie war er komisch. Er seufzte. »Duncan Hopley hat eine eitrige Akne.«
    Halleck stand auf und öffnete die Zellentür. Plötzlich war ihm da drin zu heiß geworden. »Akne!«
    »Pickel, Mitesser, Gerstenkörner. Das ist alles. Sind Sie nun zufrieden?«
    »Sonst noch jemand?« -
    »Nein. Und, Billy, ich betrachte Pickel nicht gerade als etwas Absonderliches. Sie haben sich da ein wenig in etwas verrannt, was mir sehr nach einem Stephen-King-Roman klingt, aber es ist ganz und gar nicht so. Duncan Hopley hat nur eine vorübergehende Hormonstörung. Und es ist für ihn auch nicht gerade etwas Neues. Seine Hautproblemgeschichte geht bis in die Zeit zurück, als er in der vierten Klasse war.«
    »Sehr vernünftig gedacht. Aber wenn man Cary Rossington mit seiner Krokodilhaut und William J. Halleck mit seiner unfreiwilligen Anorexie wieder in die Gleichung mit hineinnimmt, hört es sich doch ein bißchen wie ein Stephen-King-Roman an, finden Sie nicht?«
    Geduldig antwortete Houston: »Sie haben ein

Weitere Kostenlose Bücher