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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Violett viel zu stark strahlte und diese niemals blau werden konnte. Trotzdem begrüßte sie die Fremde freundlich und lud sie ebenso wie Tibi, Keke und Zakk ein, ihre Gäste zu sein.
    »Lange können wir nicht bleiben«, erklärte Rogon. »Wir müssen nur noch eine Botschaft zum violetten und schwarzen Tempel bringen. Danach geht es weiter nach Norden.«
    »Nach Andhir?«, fragte Hannez.
    Rogon schüttelte den Kopf. »Nein, an einen anderen Ort. Aber das ist eine besondere Geschichte.«
    »Die ich gerne hören würde!« Hannez befahl, genügend Stühle in seinen Lieblingsraum stellen zu lassen und Wein und Knabbereien zu bringen. Dann forderte er die anderen auf, mit ihm zu kommen.
    »Jetzt will ich hören, was du alles so erlebt hast, du Lümmel. Danach werde ich Jannah und Rogar einen Brief schreiben, dass ihr Streuner wieder aufgetaucht ist. Ich hoffe, es betrübt dich nicht, dass sie auf Drängen der andhirischen Priesterschaft deine jüngere Schwester zur Thronerbin ernennen mussten.«
    Rogon antwortete mit einer verächtlichen Handbewegung. »Mag Rhai sich mit den Andhirhexen herumschlagen. Ich habe keine Lust dazu.«
    In seiner Stimme lag eine Bitterkeit, die Hannez aufhorchen ließ. Der alte Herr schenkte nun selbst ein und verteilte eigenhändig Konfekt. Dann forderte er seinen Enkel auf, zu erzählen, was er seit seiner heimlichen Abreise aus Andhir so alles erlebt hatte.
    Nach einem Schluck von dem Wein, der aus einem der südöstlichen blauen Reiche stammte und Rogon nicht besonders mundete, begann er zu berichten. Einige Einzelheiten, wie Tirahs Aufgehen in ihm selbst, ließ er dabei aus. Doch im Großen und Ganzen lieferte er seinen Großeltern und seiner Schwester einen spannenden Bericht über seine Reise nach Süden und erwähnte dabei auch, wie Tharon mit seiner und Tirahs Hilfe den Fluch von Rhyallun gebrochen hatte.
    »Das ist gut!«, kommentierte sein Großvater. »Der Toisserech bildet die Grenze zwischen Rot und Gold, und so soll es auch weiterhin sein. Auf jeden Fall hast du dir für diese Tat eine hohe Belohnung von blauer Seite verdient.«
    Bei diesen Worten verzog Rogon das Gesicht. »Meine Belohnung habe ich erhalten!«
    Er warf dabei das noch immer geschlossene Schreiben der Oberpriesterin auf den Tisch. »Der schwarze Evari Tharon wollte mir das Fürstentum Velghan überlassen, das dadurch wieder in die blaue Stammtafel hätte eingetragen werden können, und forderte mich aus gewissen Gründen auf, dazu vom blauen Tempel das Fürstentum Lhirus als Belohnung zu verlangen. Als Dank bekam ich das hier! Darin verweigert mir die Priesterschaft die Eintragung als Fürst der beiden Länder und stellt mir unerfüllbare Bedingungen.«
    Nun erzählte Rogon auch das, was er über Jade in Erfahrung gebracht hatte, und schloss mit den Worten, dass er nach seiner Rückkehr Velghan im schwarzen Tempel auf sich eintragen lassen würde.
    »Es wäre die richtige Strafe für diese aufgeblasenen Priesterinnen und ihr Gefolge«, murmelte Hannez nachdenklich. »Nur sollten wir nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Hast du dir diesen Wisch überhaupt schon angesehen?«
    Als Rogon verneinte, nahm sein Großvater die Urkunde an sich und las sie aufmerksam durch. Auf einmal begann Hannez schallend zu lachen. »Bei Ilyna, diese hohen Damen sind ja noch dümmer, als ich es mir vorgestellt habe! Sollte mir je einer meiner Kommis einen solchen Vertrag vorlegen, werde ich ihn in den Kanal werfen, und zwar vom obersten Stockwerk aus!«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Rogon verblüfft.
    »Du wirst es gleich verstehen«, antwortete sein Großvater amüsiert. »Hier steht wortwörtlich, dass dem Herrn Rogon a’Gree vom heutigen Tage angefangen auf drei Jahre das Recht eingeräumt wird, die blauen Länder im Süden wieder zu besiedeln. Er hat in der Zeit für Velghan sechstausend und für jedes weitere Land neuntausend Menschen dorthin zu bringen.«
    »Ich verstehe nicht, was daran so lustig sein soll. Um Tharons Wunsch zu erfüllen und Velghan und Lhirus auf mich eintragen lassen zu können, bräuchte ich fünfzehntausend Siedler. Dabei werde ich in der gewährten Zeit nicht einmal die sechstausend für Velghan zusammenbringen. Dazu soll ich auch noch die Leute vor den Grünen beschützen, die sich im nördlichen Teil der Einbruchslande aufhalten.«
    Rogons Stimme klang scharf, doch sein Großvater winkte immer noch lachend ab. »Für dich allein wäre es natürlich unmöglich, diese Lande auf die geforderte Weise zu

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