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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Pfeilwunde des anderen Eirun war ebenfalls von diesem Blauen verbunden worden. Dies hatte ihrem Freund das Leben gerettet, weil er sonst bereits verblutet wäre.
    »Wir brauchen Hilfe«, murmelte Reodendhor, der sich angesichts dieser Situation überfordert fühlte.
    » Larandhil hat anscheinend entkommen können«, mutmaßte Arelinon, da sie diesen Freund nicht fanden und nichts spürten, das auf dessen Tod hinweisen konnte.
    »Ich versuche, ob ich ihn erreichen kann!« Reodendhor konzentrierte sich und sandte einen lautlosen Ruf aus, den nur Eingeweihte verstehen konnten. Es dauerte ein wenig, bis er Antwort erhielt.
    »Reodendhor, bist du es?«
    »Helesian hat mich geschickt, euch zu helfen. Allerdings frage ich mich, ob sie wusste, wie nötig dies sein würde. Immerhin war N’ghar verletzt.«
    »Der Katzenmann wäre nicht das Problem gewesen«, erklärte Arelinon bedrückt. »Er hat Hilfe erhalten, von einem weißen Katzenmenschen-Fehlschlag und einem weiteren blauen Katzenmenschen.«
    »Blaue, so weit im Westen?« Reodendhor starrte seinen Freund erschrocken an. »Das bedeutet Krieg!«
    »Wir sind darauf vorbereitet«, stieß Arelinon zornig hervor. »Nach diesem Tag noch mehr als sonst. Wir werden die Blauen zermalmen und die Bälge ihrer Katzenleute als Trophäen in unsere Häuser hängen.«
    Der Hass in der Stimme seines Freundes erschreckte Reodendhor. »Mindestens einer unserer Freunde wäre tot, hätten die Blauen ihn nicht verbunden. Willst du das Fell dessen, der das getan hat, auch an die Wand hängen?«
    »Natürlich nicht«, entfuhr es Arelinon.
    Dann aber ballte er die Fäuste. »Er ist ein Blauer und muss von dieser Welt getilgt werden!«
    Das Zwiespältige in seinem Wesen verwunderte Reodendhor, und er überlegte, was er darauf antworten sollte. Da erhielt er einen weiteren Ruf von Larandhil.
    »Wir sind in weniger als einer Stunde bei euch.«
    »Das ist gut! Unsere Freunde benötigen dringend eine Heilerin. Einer wäre schon tot, wären die Blauen nicht so barmherzig gewesen, ihn zu verbinden.«
    »Barmherzigkeit ist kein Wort, das zu diesem blauen Gesindel passt. Sie taten es nur, weil sie glaubten, sich uns damit verpflichten zu können. Doch damit haben sie sich geirrt. Blaue besitzen keine Ehre, und so haben wir keinen Grund, Gnade walten zu lassen.«
    Da Larandhil sich ebenso hasserfüllt anhörte wie Arelinon, wurde Reodendhor hellhörig. Die Ehre war für sein Volk etwas Heiliges, das niemals geschmäht werden durfte. Wenn sie darauf verzichteten, waren sie nicht besser als die Magier im Schwarzen Land, die selbst vor ihresgleichen nicht haltmachten, um ihre Ziele zu erreichen. Reodendhor versuchte daher, Arelinon zur Vernunft zu bringen, doch sein Freund wurde dadurch noch zorniger und drohte schließlich allen Blauen die schrecklichsten Qualen an.
    Trotz dieser Differenzen war Reodendhor froh, als kurz darauf Larandhil mit neun weiteren Gilthonian-Eirun erschien. Diese konnten die Verletzten nun besser versorgen.
    Als sicher war, dass beide überleben würden, stand Reodendhor auf und sah die anderen an. »Fünf von euch bringen die Schwerverletzten nach Gilthonian zurück, damit die Heilerinnen sich ihrer annehmen können. Arelinon und Larandhil sollen euch begleiten. Sie sind ebenfalls verletzt und würden uns keine Hilfe mehr sein.«
    »Ich werde nicht zurückgehen! Ich will dieses weiße Biest, das uns überrumpelt hat, mit eigenen Händen erwürgen und sein Fell als Beute haben«, fuhr Arelinon auf.
    »Du willst ein Geschöpf Meandirs töten?«, rief Reodendhor fassungslos.
    Sein Freund winkte verächtlich ab. »Was heißt hier Geschöpf Meandirs? Das ist ein Wesen aus den Trögen Giringars und muss vernichtet werden.«
    »Arelinon hat recht! Eine Weiße, die zu den Blauen hält, ist eine Verräterin und damit noch schlimmer als das Gesindel aus dem Osten selbst«, stimmte ihm einer der anderen Eirun zu.
    »Was ist denn nur in euch gefahren?«, rief Reodendhor verwirrt. »Damit stellt ihr alle Ansichten von Ehre und Verpflichtung, die wir in unserer Jugend gelernt haben, auf den Kopf!«
    Gleichzeitig tat er etwas, das im Grunde verpönt war, er richtete seine Spürerfähigkeiten auf Arelinon und die anderen. Zunächst schien alles ganz normal zu sein. Dann aber bemerkte er einen magischen Block, der die Gedanken der anderen lenkte und beherrschte. Seltsamerweise war dieser von grüner Farbe, sonst hätte er ihn wohl nicht bemerkt, und diese Magie zwang seine Freunde, Dinge gegen

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