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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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versammelten. Es wird hart werden, dachte er und hoffte, dass sein Vertrauen in Rogon nicht vergebens sein würde.
    Ondrath und seine Reiter konnten den Anblick des grünen Leuchtens nicht mehr ertragen und wandten den Blick ab. Selbst der Gedanke, dass mit Tharon einer der mächtigsten Magier der Dämmerlande bei ihnen war, wog die Schrecken des Todeswalles nicht auf.
    »Gleich überschreiten wir die magische Grenze.«
    Obwohl Tharon es leise sagte, klang es in den Ohren der anderen wie eine Fanfare. Ondrath und die Hälfte der Kessan nahmen ihre Schwerter zur Hand, während die Übrigen Pfeile auf ihre Bögen legten. Noch waren sie außerhalb der Reichweite der Geister, die den Wall bewachten und die Rogon vertreiben sollte.
    Dieser kämpfte mit dem Schrecken, den ihm das grün leuchtende Feld einjagte, und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
    »Dafür bin ich nicht ausgebildet«, murmelte er verzagt.
    Tirah versuchte, ihn zu beruhigen. »Du hast die Fähigkeiten dazu! Sonst würde Tharon diesen Ritt nicht wagen. Richte deine Gedanken auf die Geister und befiel ihnen einfach, uns in Ruhe zu lassen.«
    Mit einiger Mühe gelang es Rogon, seinen Blick von dem strahlenden Wall auf die Geister zu lenken. Er sah Tawaler, Wardan und viele andere Menschenvölker der Dämmerlande unter ihnen, aber auch Gurrims , Katzen- und Schlangenmenschen und schließlich noch mehrere hochgewachsene Gestalten, die einst Eirun gewesen sein mussten, die engsten Diener der großen Dämonen des Westens.
    Das schaffe ich nicht, dachte er verzweifelt, als Tharon mit gebieterisch erhobener Hand in das grüne Leuchten einritt. Sofort stürmten Dutzende von Geistern auf den Evari los.
    »Verschwindet!«, schrie Rogon sie an, weil ihm nichts anderes einfiel.
    Er war wohl am meisten überrascht, dass fast alle Geister plötzlich so wirkten, als seien sie vor eine Wand gelaufen, und dann zurückwichen. Nur zwei gelbe Eirun in Rüstungen, die noch aus den Götterkriegen stammen mussten, stürzten sich auf die Gruppe. Ondraths Kessan schossen mehrere Pfeile auf sie ab und hielten sie damit auf. Die Geistergestalten flatterten und verloren etliches an Magie. Einen Augenblick später wurden auch sie von Rogons Bann erfasst und wirbelten davon.
    »Gut gemacht!«, rief Tharon zufrieden und setzte seinen Weg fort.
    Rogon folgte ihm und herrschte eine Gruppe blauer Geister an. »Zurück mit euch!«
    Erschrocken blieben diese stehen und starrten den Reiterzug aus großen Augen an. Zwei von ihnen streckten Rogon sogar flehend die Arme entgegen.
    »Rette uns!«, hörte er. »Lass uns zu Ilynas Seelenhallen gehen.«
    »Nicht mehr lange, und ihr werdet alle zu euren Göttern gehen können!« Rogons Stimme hallte weit über das Land.
    Etliche Geister versuchten prompt, das grüne Feld zu verlassen, doch noch war es zu stark und ließ sie nicht entkommen.
    Stunde um Stunde arbeitete sich der Trupp vorwärts. Tharons Schutzschirm hielt dem grünen Wall stand, und auch Rogon vermochte den größten Teil der Geister abzuwehren. Seine Kräfte erlahmten jedoch zusehends, und er begann zu zweifeln, ob er bis Rhyallun durchhalten würde.
    »Du musst!«, feuerte Tirah ihn an.
    Noch nie hatte sie sich so hilflos gefühlt. Sie sehnte sich danach, ihr Schwert in die Hand zu nehmen und die durchbrechenden Geister zu vertreiben.
    Du bist doch ebenso ein Geist wie die anderen auch, und diese tragen echte Schwerter, schoss es ihr durch den Kopf. Kurz entschlossen versuchte sie, ob sie sich von Rogon lösen konnte. Es ging, aber nur sehr zäh. Sie brachte zunächst nur einen Arm hinaus. Doch als sie nach ihrem Schwert griff, fühlte sie, dass sie es tatsächlich festhalten konnte.
    Also bin ich doch zu etwas wert, dachte sie erleichtert und schwang die Waffe gegen einen Gurrim, der den Kessan entgangen war. Als sie den Schwarzlandkrieger traf, sah sie, wie dessen aufgestaute Magie auf Rogon zuwaberte und von diesem aufgesogen wurde.
    Unterdessen schossen die Kessan auf alles, was sich in ihrer Nähe aufhielt. »Halt! Vergeudet nicht eure Pfeile«, herrschte Tharon sie an.
    Dann blickte er sich zu Rogon um, sah die Magieschwaden, die dieser in sich aufsog, und erschrak bis ins Mark. Rogon war nicht einfach ein magisch begabter junger Mann, sondern ein Magieräuber, eines jener schrecklichen Wesen, die einem Magier die Kraft entreißen und ihn dadurch töten konnten. Kein Magier, der bei Sinnen war, ließ eine Chance aus, ein solches Ungeheuer zu vernichten.
    Mühsam kämpfte

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