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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Wegstrecke mit einem Dutzend Versetzungssprüngen zurück, die auch ein Evari nicht alle anmessen konnte. An einem geheimen Ort, den keiner außer ihm kannte, unterbrach er seine magische Reise und kontrollierte die Überwachungsartefakte, die Nachrichten aus aller Welt sammelten, so dass er sie in fast jedem seiner Verstecke lesen und bewerten konnte.
    Die meisten Informationen waren uninteressant. Dann aber las er eine Notiz seines Vertrauten in Eldelinda und zuckte zusammen. Die Katzenfrau war in Edania aufgetaucht! Wie es aussah, hatte sie vor, sich um Orelat zu kümmern.
    Es verlockte Erulim, sich selbst auf die Jagd zu machen. Doch das konnte er sich nicht leisten. Bis jetzt wusste niemand, dass er, scheinbar ein hoch geachteter Eirun aus dem Grünen Land, derjenige war, der an den Grundfesten der Dämmerlande rüttelte. Solange dies so blieb, konnte er seine Pläne ungehindert vorantreiben.
    »Soll Yachal sich um dieses Biest kümmern, und wenn er scheitert, muss Revolh von Orelat es übernehmen. Zu was habe ich die beiden mit starken Artefakten ausgerüstet?«, sagte er mit verächtlicher Miene zu sich selbst und sah sich die nächste Meldung an.
    Eine davon stammte von der anderen Seite und war auf verschlungenen Wegen nach Westen gelangt. Erulim fluchte leise, als er sie las. Die alte Kommandantin der Blauen Festung war abberufen und durch Berraneh Baragain ersetzt worden.
    »Ausgerechnet Berraneh, dieser alte Kommisskopf!« Das gefährdete seine Pläne auf der roten Seite, denn diese Frau gehörte zu jenen, die ihm in seiner Gestalt als Gayyad misstrauten. Berraneh als Kommandantin der Blauen Festung bedeutete weitaus mehr Rückhalt für die Evari Yahyeh. Also musste er dafür sorgen, dass diese keinen Vorteil daraus ziehen konnte.
    In dem Augenblick fiel ihm ein, dass noch viel mehr dahinterstecken konnte. Berraneh Baragain war die Mutter von Berrandhor und damit die Großmutter der Katze Laisa, die ihm derzeit so viele Sorgen bereitete. Gab es etwa ein abgekartetes Spiel zwischen Weiß und Blau, das gegen ihn gerichtet war?
    Erulim spürte, wie Panik in ihm hochsteigen wollte, kämpfte diese aber rasch nieder. Gerade in der jetzigen Situation musste er kühlen Kopf bewahren. Bis Berraneh sich in der Blauen Festung eingerichtet und mit Yahyeh Kontakt aufgenommen hatte, würde einige Zeit vergehen. Dies gab ihm die Möglichkeit, jene Schritte einzuleiten, die nötig waren, um beide zu Fall zu bringen.
    »Und die Katze!«, murmelte er leise vor sich hin, während er die nächsten Informationen durchsah. Dabei spottete er über die Evaris, die es nicht einmal fertiggebracht hatten, in den Reichen ihrer Farben ein ähnliches Nachrichtennetz aufzubauen, wie er es für die gesamten Dämmerlande besaß.
    Erneut stutzte er. Einer seiner nachrangigen Informanten aus Flussmaul hatte gemeldet, dass der Raub des Ilyna-Reliquiars misslungen wäre. Das war zwar ärgerlich, aber im Grunde kein Beinbruch, denn für ihn gab es noch andere Möglichkeiten, an dieses Ding heranzukommen. Allerdings hätte er es lieber gesehen, wenn den Flussmäulern die Schuld dafür gegeben worden wäre. Dann las er den Namen N’ghar und fluchte erneut. Der Blaulandkater war einer von Berraneh Baragains Schülern. Ihn so weit im Westen zu sehen bedeutete, dass seine alte Feindin bereits vor ihrer Einsetzung als Festungskommandantin begonnen hatte, ihm nachzuspüren.
    »N’ghar muss weg, genauso wie Laisa und dieser Drachen Berraneh!«
    Erulim überlegte, bei wem er anfangen sollte, hörte dabei den Rest der Information, die Tolok in jenes Nachrichtenartefakt gesprochen hatte, und begann auf einmal zu lachen. Er musste N’ghar nur einer ganz bestimmten Person als Köder hinhalten und würde damit einen Sturm entfachen, der die gesamten Dämmerlande erfassen konnte.
    Zufrieden mit sich rüstete Erulim sich neu aus und schaltete sein Versetzungsartefakt ein.
    ☀ ☀ ☀
    Als Erulim seinen letzten Versetzungssprung hinter sich gebracht hatte, tauchte er in einer magisch völlig anderen Umgebung auf. Er war aus dem Grün Tenelians gekommen und fühlte nun gelbe Magie von einer Stärke um sich, wie es sie in den Dämmerlanden nur noch hier in Gilthonian abgestrahlt wurde. An diesem Ort, dachte er mit einer gewissen Belustigung, würde auch Khaton ihn nicht finden, und was Laisa betraf, so würde die Katze sich nicht einmal den Grenzen dieses Landes nähern können, ohne von den Eirun erschlagen zu werden, mochte sie nun Meandirs Weiß tragen

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