Fluch des Piraten
einfielen. »Aber leider haben wir andere Sorgen. Hier verfolgt uns kein siebzigjähriger Opa! Das eben war doch dieser Typ, der hinter Althena her war!«
Justus zuckte mit den Schultern. »Der so aussieht wie Ray Liotta. Das liegt doch nahe. Obwohl wir es nicht genau wissen, denn gesehen haben wir ihn nicht. Jedenfalls gleichen sich die Pistolen. Vermutlich ist es ein und dieselbe Waffe: die auf dem Bild ist, das Althena aufgenommen hat, die, mit der dich der Typ bedroht hat, und die Waffe von eben.«
»Und was schließt du daraus?«
»Dass der Kerl ebenfalls hinter dem Schatz her ist.«
»Und er einfach abwartet, bis wir ihn finden?«, fragte Peter.
Justus nickte.
»Und wenn wir die Drecksarbeit für ihn gemacht haben, wie sieht es dann mit deiner Theorie aus von Leben bedrohen und nach dem Leben trachten?«
Justus ließ etwas Luft durch die Zähne zischen. »Dann könnte es in der Tat eng für uns werden«, gab er zu.
Sie schwiegen. Peter warf einen Blick auf die Katzen, die inzwischen dabei waren, die Rucksäcke der drei Detektive auseinanderzunehmen. Er tastete sich in ihre Nähe, jedoch sehr langsam, um die Katzen nicht zu verscheuchen. Trotzdem sprangen sie ein paar Meter zurück. Peter nahm sich seinen Rucksack und holte den Kuchen hervor, den Tante Mathilda extra für das bevorstehende Abenteuer gebacken hatte. Er schnitt ein Stück ab und bröselte es auf einen Stein. Dann schnürte er die Rucksäcke fest zu und lief wieder zu Justus und Bob. Als er sah, mit welchem Heißhunger sich die beiden Katzen auf die unerwartete Mahlzeit stürzten, musste er in sich hineinlächeln. Das durfte er Tante Mathilda niemals erzählen: ihr gefeierter Kuchen – einfach Katzenfutter ...
Während Peter die Katzen beobachtete, war Justus längst dabei, mit Bob neue Pläne zu schmieden. Peter war klar, dass sie sich nur um ein Thema drehen konnten: wie sie den Schatz finden würden.
»... ohne dass unser Verfolger etwas mitbekommt«, sagte Justus gerade. »Es geht nicht anders: Wir müssen es nachts tun. Ohne Taschenlampen.«
»Der Mond steht zwar nicht mal auf Halbmast«, sagte Bob, »aber das könnte trotzdem reichen.«
»Darf ich fragen, wofür?«, unterbrach Peter sie.
Bob übernahm die Antwort. »Justus schlug gerade vor, dass wir im Dunkeln in einer Art Geheim-Mission zum Wasserfall pirschen und ihn genauer unter die Lupe nehmen.«
»Ray Liotta darf nicht mitbekommen, wenn wir das Gold finden«, ergänzte Justus. »Ich weiß nicht, wie er dann reagiert.«
»Wir könnten ja auch das Gold Gold sein lassen.«
»Und riskieren, dass er es sich schnappt?« Justus schüttelte energisch den Kopf. »Nein. Und außerdem hat Althena uns darum gebeten, den Schatz an ihrer Stelle zu suchen.«
»So haben wir jedenfalls ihren Brief gedeutet«, wies Peter auf den tatsächlichen Sachverhalt hin. »Aber gut, da wir nun einmal nicht mehr darüber wissen ... okay, wenn es sein muss!«
Die nächste halbe Stunde verbrachten sie mit organisatorischen Dingen. Justus suchte eine geeignete Stelle, an der sie sich später in ihre Outdoor-Schlafsäcke legen konnten. Zwei Büsche schienen ihm den notwendigen Sichtschutz zu bieten. Dann half er Bob und Peter dabei, die wenigen Essensvorräte, die sie mitgenommen hatten, zu einer einigermaßen sättigenden Mahlzeit zusammenzustellen. Zum Glück hatte Justus eine Dose Suppe eingepackt.
Die beiden Katzen strichen die ganze Zeit über um sie herum. Vergeblich versuchten Peter und Bob, sie zu sich auf den Schoß zu locken. Justus ignorierte die Tiere vollkommen, stand immer wieder auf, um vor sich hinbrummelnd den Wasserfall zu betrachten. Als er von einem seiner kleinen Ausflüge wieder zurückkam und sich zu den Freunden setzte, sprang die größere der beiden Katze herbei und kuschelte sich in seinen Schoß. Bob und Peter waren fassungslos. »Das ist nun der Dank dafür, dass wir euch zu fressen gegeben haben«, legte Peter los. »Bei Justus wärt ihr gnadenlos verhungert!«
»Drum mag ich halt Katzen«, sagte der Erste Detektiv knapp. »Sie wissen, wer der Chef ist ...« Etwas linkisch begann er, das Tier zu kraulen.
Bob und Peter schüttelten angesäuert den Kopf, aber nach einer Weile nahm Bob Althenas Kamera und machte ein Bild.
Später wurden Bob und Peter ebenfalls mit einem Besuch der Tiere belohnt. Das Muttertier ließ sich von Peter auf den Schoß nehmen, der Kleine von Bob. Die Katzen schnurrten behaglich.
Doch das Katzenglück währte nicht lange. Vollkommen
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