Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
nicht hören, aber ich spürte, wie der Stoff sich um meine Taille legte und in meine Oberschenkel schnitt, während er mich an den Drachen schnallte. Und das in letzter Sekunde, denn der Drache wirbelte mit halsbrecherischem Tempo durch die Luft.
Mein Magen drehte sich, als wir in schwindelerregende Höhen stiegen, dann einen Überschlag machten und eine Weile mit dem Kopf nach unten hingen, bevor sich der Drache im freien Fall nach unten schraubte. Es war die furchterregendste Achterbahnfahrt der Welt, und das Einzige, was mich vor dem sicheren Tod bewahrte, waren die starken Hände der beiden Männer, die mich hielten, und das Seil des Göttlichen Tuchs.
Die Luft wurde kälter, je höher wir kamen, und schon bald vermochte ich nicht mehr zu sagen, wo wir waren. Mein Atem vereiste und hing in der Luft. Dankbar für die Wärme meiner beiden Tiger, kuschelte ich mich enger an Rens Rücken. Umgeben von funkelnden Sternen ritten wir auf den Winden des Universums.
Während wir weiter in die Höhe stiegen, ließen die magenumdrehenden Manöver des Drachen nach, und er schlängelte sich gemächlich durch die Luft. Er musste wie eine riesige Anakonda aussehen, die sich gemütlich durch einen schwarzen Fluss wand. Ich begann zu zittern, und meine Atmung wurde flacher. Kishan rutschte näher und schmiegte seine warme Wange gegen meine. Da wir nun langsamer flogen, hielt er sich nicht mehr fest und rieb mit seinen Händen über meine nackten Arme.
»Ich wünschte, ich hätte meinen Pullover mitgenommen.«
Ein klirrendes Lachen kräuselte sich durch meinen Verstand.
Die Sterne sind hell, aber kalt. Solange ich bei euch bin, werdet ihr nicht erfrieren. Seht nur! Das ist mein Palast, verkündete der Drache voll Stolz.
Ich blickte auf und sah, dass der rote Drache auf einen hellen Sternenhaufen zuflog. Er preschte los, und Kishan lehnte sich wieder nach vorne, packte Rens Hüfte und keilte mich zwischen ihnen ein. Der Kopf des Drachen schob sich vor, und ich wurde gegen Kishans Brust gedrückt, als der Drache fast senkrecht in die Lüfte schoss. Die Seile des Göttlichen Tuchs gruben sich in unser Fleisch, drohten zu reißen. Rens Arme zitterten, während er das Gewicht von uns dreien hielt, und ich spürte, wie Kishan die Beine zusammenpresste, um sich mit den Oberschenkeln am Drachen festzuklammern. Ich konnte nichts tun, als an Kishans Brust zu liegen und zu hoffen, dass die beiden genügend Kraft hatten und wir nicht fallen würden.
Schließlich beendete der Drache seinen Steilflug, und Ren lehnte sich schwer atmend nach vorne. Wahrscheinlich hatte ihm zu alledem noch meine Nähe Übelkeit bereitet. Er warf mir rasch einen Blick über die Schulter zu. Sein Gesicht war aschfahl und angespannt. Seine Arme, feucht vor Schweiß, wurden von einem Zucken erfasst.
Mich überkam ein Gefühl der Schwerelosigkeit. So muss es im All sein, dachte ich. Mein Haar stellte sich auf, und meine Arme waren so leicht, als würde der Auftrieb des Wassers meinen Körper schweben lassen. Ich spürte jede Bewegung des Drachen, spürte die geschmeidigen Muskeln unter uns. Allein sein Schwanz schien ihn nun vorwärtszutreiben. Er peitschte vor und zurück wie ein Hai und rollte den Rest seines Körpers von einer Seite zur anderen.
Der Sternhaufen war nun viel näher und heller, heller als alles, was ich je zuvor gesehen hatte. Er strahlte Energie aus und pulsierte. Während wir uns näherten, stand mein Mund vor Ehrfurcht offen. Der Palast des Drachen glich einem diamantenen Schloss, das am Himmel hing. Er schimmerte und glänzte, und das grelle Licht wurde von jeder einzelnen der geschliffenen Oberflächen zurückgeworfen. Als sich der Drache näherte, öffnete sich eine Tür zu einem Saal, der groß genug für mehrere Flugzeuge war. Der Drache glitt über den durchsichtigen Diamantfußboden, machte eine Kehrtwende, damit sein Körper im Ganzen hineinpasste, und blieb dann stehen.
Auf Kishans geflüsterte Bitte hin löste das Göttliche Tuch unsere Seile, und er sprang vom Rücken des Geschöpfes. Ich rutschte in Kishans Arme, der sich anschließend zu Ren umdrehte, der taumelnd vom Drachen glitt, sich vornüberbeugte und Halt suchend Kishans Arm packte. Ich wich mehrere Schritte zur Seite, und nach einem kurzen Moment nickte Ren seinem Bruder zu und richtete sich auf.
Der Drache bebte, und sein Körper begann sich zu krümmen. Im nächsten Augenblick schrumpfte er, seine lange Gestalt zog sich zusammen und wand sich. Dann, mit einem
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