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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Himmel und Hölle
    Von William Blake
    Dann aber brachen zwischen den schwarzen und weißen Spinnen
    Wolken und Feuer hervor, die durch die Tiefe rollten
    und alles unten in Schwärze hüllten,
    so daß die niedere Tiefe dunkel wie ein Meer wurde und
    sich mit schrecklichem Tosen dahinwälzte.
    Unter uns war nun nichts mehr zu sehen als ein finsteres Unwetter, bis wir nach Osten schauten
    und zwischen den Wolken und Wogen
    einen Katarakt aus Blut und Feuer erblickten,
    und nur wenige Steinwürfe von uns entfernt tauchten die schuppigen Windungen einer ungeheuren Schlange auf
    und versanken wieder.
    Schließlich erschien gegen Osten, etwa drei Grad entfernt,
    ein Feuerkamm über den Wogen.
    Langsam richtete er sich auf wie ein Riff aus goldenem Fels,
    bis wir zwei hochrote Feuerbälle entdeckten,
    von denen das Meer in Rauchwolken hinwegstob.
    Und da sahen wir, daß es das Haupt des Leviathan war:
    Seine Stirn war in Streifen von Grün und Purpur geteilt,
    wie jene auf der Stirn eines Tigers.
    Bald sahen wir auch sein Maul und rote Kieferlappen,
    die gerade über dem tobenden Schaum hingen und die schwarze Tiefe mit blutigen Strahlen färbten, und er kam mit der ganzen Wut eines Geistwesens direkt auf uns zu.
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und ergriff Kishans Hand. »Na, das ist ja toll. Ungeheuer schwammig. Irgendwie gestaltlos.«
    Da bemerkte ich, wie Ren mit den Fingern über ein anderes Buch strich, das er unauffällig unter den Tisch geschoben hatte.
    Ich fragte: »Was ist das, Ren? Wenn du etwas gefunden hast, solltest du es nicht vor uns verheimlichen.«
    »Es ist nichts. Nur ein Gedicht, das ich gefunden habe.«
    Obwohl ich seine Vorlesestimme liebte, lief mir bei seinen Worten ein eisiger Schauer den Rücken hinab.
    Der Krake
    Von Alfred Lord Tennyson
    Unter dem Donner hoher Meeresflut,
    Zuunterst tief in bodenloser Tiefe,
    In uralt traumlos ungebrochener Ruh
    Schläft, schläft der Krake. Schattenlichter spielen
    Um seine dunklen Flanken; über ihm
    Schwillt tausendjähriger Wust von Riesenschwämmen;
    Und aus der Ferne in dem blassen Dämmer,
    Aus Wundergrotten und Verliesen schwingt
    Unzählige Schar gewaltiger Polypen
    Schläfrigen Tang in ihren mächtigen Händen.
    Hier liegt er seit Äonen, wird er liegen,
    Wird schlafend schlingen riesiges Seegewürm.
    Bis einst der letzte Brand den Abgrund wärmt
    Dann steigt er, unter Mensch- und Engelsblicken.
    Brüllend hinauf, um droben zu verenden.
    Mr. Kadam tippte sich gedankenverloren an den Mund. »Der letzte Teil bezieht sich auf das Ende der Welt. Angeblich wird sich der Krake oder der Leviathan in der Endzeit aus der Tiefe erheben. Es gibt Hinweise in der Bibel, wonach der Leviathan der Höllenschlund oder gar Satan persönlich sein soll.«
    »Schon gut. Sofort aufhören! Mir reicht’s. Ich lass mich lieber überraschen. Je mehr ich erfahre, desto furchterregender wird das Ganze. Bringen wir es also einfach hinter uns!«
    Ich nahm die Goldene Frucht, meine Waffen und das Göttliche Tuch und stürzte die Treppe hinunter. Alle jagten mir hinterher.
    »Kelsey! Warte!«
    Kishan holte mich rasch ein, und Ren war ihm dicht auf den Fersen. Mr. Kadam kam hinter uns die Treppe heruntergekeucht, doch wir hatten ihn bald abgehängt. Ich stürzte wie ein Orkan in den Laderaum und griff mir meinen Neoprenanzug. Mittlerweile hatten sich Ren und Kishan mit meiner Handlungsweise abgefunden, griffen ohne Widerrede zu ihren Taucheranzügen und hielten auf die Umkleidekabinen zu. Als ich herauskam, waren sie bereits startklar. Kishan hatte sich seine Chakram um die Taille gebunden, und das Kamandal hing an einem Lederriemen um seinen Hals.
    Ren ließ die Gada zurück, nahm jedoch den Dreizack. Ich entschied mich, Pfeil und Bogen nicht mitzunehmen, weil sie unter Wasser sowieso nicht funktionieren würden, und kam mir ziemlich nackt vor ohne Waffe, andererseits hatte ich meinen Blitzschlag. Kishan betätigte den Knopf, der die Tür des Laderaums öffnete. Der Nebel war wieder aufgezogen. Anscheinend brachte das Geschnarche unseres hauseigenen Drachen diesen Dunst hervor, der mir in die Knochen zu kriechen schien. Das sonst blaugrüne Wasser wirkte grau und kalt. Bläschen zischten und zerplatzten an der Oberfläche, und ich erlaubte meinem geistigen Auge, sich das furchterregende Ungeheuer in der Tiefe auszumalen.
    Ich stellte mir vor, wie der Krake gleich unter dem Wasser lauerte, das zahnbewehrte Maul weit aufgerissen, geduldig abwartend, dass ich das Boot

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