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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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verließ und in seinen schrecklichen Rachen trat. Ich erschauerte. Genau da kam Mr. Kadam hereingeeilt und reichte mir Fanindra. Ich schob sie mir den Arm hinauf und fühlte mich sofort besser. Ren trat auf mich zu und band mir das Tauchermesser ans Bein, während Kishan mir meine Maske und den Schnorchel gab.
    »Glauben Sie, dass sie unter Wasser atmen kann?«, fragte ich Mr. Kadam.
    »Sie war aufgerollt und startklar, als ich sie geholt habe. Ich bin mir sicher, dass sie keine Probleme haben wird.«
    Ren und Kishan wollten sich noch nicht von den Druckluftflaschen behindern lassen. Das hier sollte ein Erkundungstauchgang sein. Wir würden lediglich die Insel auskundschaften und den Unterwasserzugang suchen. Wenn wir die Druckluftflaschen brauchen sollten, würden wir umkehren. Ich saß am Rand, sah zu der steil aufragenden felsigen Insel empor und zog mir die Flossen an. Ren machte den Anfang, gefolgt von Kishan. Sie sahen sich um und gaben mir dann mit erhobenem Daumen grünes Licht. Ich stieß mich mit den Händen ab und ließ mich in das kalte graue Wasser gleiten.
    Nachdem ich meine Taucherbrille gereinigt hatte, folgte ich Ren und hielt auf die Insel zu. Kishan blieb hinter mir. Das Wasser war ruhig, wenn auch nicht klar. Die Insel sah wie eine riesige gebirgige Säule aus, die einfach mitten im Ozean steckte. Es gab keine Sandbank, kein sanft ansteigendes Land. Sie ging einfach unter der Wasseroberfläche weiter, so weit das Auge reichte. Sonderlich groß war sie auch nicht, vielleicht so groß wie ein Rugbyfeld. Es dauerte nur etwa eine Stunde, um einmal ganz außen herumzuschwimmen.
    Wir suchten den Bereich über dem Wasser genauso ab wie den darunter, und erst, als wir schon zum Schiff umkehren wollten, fanden wir den Unterwassereingang. Nachdem sich Ren kurz umgesehen hatte, bestätigte er, dass wir unsere Tauchausrüstung benötigen würden. Die gute Nachricht war, dass von dem Wesen nichts zu sehen war.
    Das Schiff hatte ich zwar in einem Anfall von Draufgängertum verlassen, doch da ich mich nun schon eine Weile im Wasser befand, bröckelte die Fassade allmählich, war wie weggespült vom Wellengang des Ozeans. Mir blieb nichts weiter übrig, als die Tatsache zu akzeptieren, dass ich Angst hatte. Todesangst. Nervös stammelnd versuchte ich einen Witz: »Er wartet wahrscheinlich bloß auf uns alle drei. Hätte lieber die ganze Combo. Huhn-Käse-Rinder-Enchiladas. Ich bin übrigens das kopflose Huhn.«
    Kishan lachte. »Ich bin definitiv der Ochse, was bedeutet, dass Ren der Käse sein muss.«
    Ren grinste Kishan boshaft an und boxte ihm gegen den Arm.
    Kishan lächelte gutmütig. »Da fällt mir ein: Ich habe Hunger. Kehren wir um.«
    Nach dem Mittagessen, mit Enchiladas als Hauptspeise, schnallten wir uns die Druckluftflaschen um und machten uns direkt auf den Weg zur Höhle. Diesmal schwamm ich langsam und vorsichtig und überließ Ren und Kishan das Kommando. Ich lauschte dem Zischen meiner Luftblasen, während ich nach unten tauchte. Als wir uns der Höhle näherten, spürte ich ein Zucken am Arm. Fanindra regte sich und rollte sich auf. Sie löste sich von mir. Ihr goldener Körper glitzerte und strahlte im Wasser. Ihr Mund öffnete und schloss sich mehrmals, und sie wand sich, als hätte sie Schmerzen.
    Sie stellte die Haube auf, während ihr Kopf immer länger wurde. Ihr Schwanz streckte und dehnte sich zu einem schmalen Paddel. Ihr Körper wurde dünner, drückte sich an den Seiten zusammen, als würde sie von unsichtbaren Händen zerquetscht. Ihre Juwelenaugen schrumpften zu kleinen perlartigen Knöpfen, behielten allerdings ihren smaragdgrünen Glanz, und ihre Nasenlöcher rückten näher zusammen.
    Die Spitze ihrer gespaltenen Zunge schoss hervor, und Fanindra schwamm um mich herum. Als ich innehielt, ließ sie sich träge in meiner Nähe treiben. Ihre windenden Bewegungen ließen mich an die Drachen denken. Aus ihr war etwas Neues geworden. Sie war nun eine Seeschlange.
    Ren schwamm als Erster in die Höhle. Er verschwand in dem Schwarz jenseits der Öffnung, gefolgt von Kishan. Fanindra und ich bildeten die Nachhut. Sonnenlicht strömte in die Öffnung und warf türkisfarbene Strahlen quer über den mit Kieselsteinen bedeckten Boden. Meine Hand schürfte an der unebenen Felswand entlang, die mit grünen Algen bedeckt war. Winzige Fische schossen aus dunklen Löchern und wieder zurück. Der Höhlenboden bestand aus Basalt, und die einzige Farbe stammte von phosphoreszierenden Pflanzen, die

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