Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
werden könnten. Mr. Kadam und Nilima nehmen sich die Nacht frei. Alle anderen sind unter Deck.«
»Sollte nicht jemand Wache schieben, nur für den Fall, dass plötzlich ein Drache oder ein anderes Ungeheuer auftaucht?«
»Das ist meine Aufgabe in den nächsten paar Stunden. Falls etwas passieren sollte, sind wir verantwortlich.«
Ich drückte seinen Arm. »Das hört sich romantisch an. Oh, Kishan! Wie wundervoll!« Ich ließ ihn los und eilte auf den herrlich gedeckten Tisch zu. Kishan hatte das Göttliche Tuch benutzt, um eine silbern schillernde Tischdecke und Servietten zu erstellen. Prächtiges Porzellangeschirr und glänzendes Silberbesteck mit Meerjungfrauenornamenten am Griff schmückten den Tisch. Filigrane Weinkelche, die winzige Sternenfische im Stiel eingraviert hatten, waren mit perlendem goldenem Saft gefüllt. Das Deck war mit großen Trompetenmuscheln dekoriert, in deren Innerem Kerzen aufgestellt waren und deren Licht in der sanften Brise flackerte. Es war atemberaubend schön. Laternen verstärkten den überwältigenden Effekt, und eine leise, wohltönende Musik spielte im Hintergrund.
Ich streckte einen Finger aus und berührte eine der Muscheln. »Das muss dich schrecklich viel Zeit gekostet haben.«
Er zuckte mit den Schultern. »Ist nicht der Rede wert. Ich wollte, dass es etwas Besonderes ist.«
»Das ist dir gelungen.«
Galant zog Kishan meinen Stuhl vor. Dann setzte er sich mir gegenüber und freute sich sichtlich über meine Begeisterung. »Es gefällt dir.«
»Zu sagen, dass es mir gefällt , wäre eine schamlose Untertreibung.«
Er lachte. »Gut. Möchtest du jetzt essen?«
»Ja. Wie genau funktioniert das hier eigentlich? Du benutzt die Goldene Frucht, oder?«
Er nickte. »Ich habe mir ein Menü überlegt. Vertraust du mir?«
»Natürlich.«
Er schloss die Augen, und ein opulentes Abendessen erschien vor uns. Wir stürzten uns auf die Köstlichkeiten und redeten darüber, was uns beim dritten Drachen erwarten könnte. Anfangs gingen wir noch mit großem Ernst an die Sache heran, dann wurden unsere Ideen immer abstruser, bis wir uns die wildesten Drachenszenarien ausmalten. »Und wenn er nun zahnlos ist? Die Größe einer Katze hat? Wenn er ein verängstigter Drache ist, der Witze erzählt, so wie der Drache in dem Film Mulan? «
Kishan hatte den Film nie gesehen, weshalb wir entschieden, ihn uns später anzusehen. Ich sang ihm Puff, the Magic Dragon vor, zumindest so viel, wie ich in Erinnerung hatte, und er erzählte mir eine verrückte chinesische Geschichte über einen Drachen, der seinen Schwanz verlor.
Zum Nachtisch zauberte Kishan eine achtstöckige Schokoladen-Himbeer-Torte mit heißer Karamellsoße, frischen Himbeeren und Schokoschlagsahne herbei.
Ich schloss die Augen und stöhnte. »Du kennst mich wirklich gut. Schokolade kann ich nicht widerstehen.«
Er beugte sich vor. »Das hoffe ich doch.«
Ich lachte. »Das einzige Problem ist nur … Ich bin zu satt, um ihn zu essen.«
»Wir haben Zeit. Das kann warten.« Er erhob sich und streckte die Hand aus. »Möchtest du mit mir tanzen, Kelsey?«
»Das wäre wunderbar.« Ich nahm seine Hand, und er zog mich zu sich.
Die Musik war ein Säuseln im Wind, die Nacht kühl. Ich kuschelte mich an ihn, genoss seine Wärme.
»Das ist das erste Mal, dass ich mit dir tanzen kann, ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass sich jemand auf mich stürzt und dich aus meinen Armen reißt.«
»Hm … Das stimmt.«
Er nahm meine Hand und wirbelte mich sonderbar im Kreis herum. Ich kicherte, als sich unsere Arme verhedderten.
»Tut mir leid. Ich bin kein sonderlich guter Tänzer. Es ist nur so …«
Ich hob den Kopf. »Was ist los?«
»Es hatte den Anschein, dass du diesen ausgefallenen Tanzstil magst. So wie du mit Ren getanzt hast. Das werde ich wahrscheinlich nie lernen.«
»Kishan, du darfst dich nicht mit ihm vergleichen. Ich mag dich um deiner selbst willen, nicht weil ich eine Art Blaupause von ihm will.«
»Was ist eine Blaupause?«
»Das ist … Ach, spielt keine Rolle. Der springende Punkt ist, sei einfach du selbst. Ich will nicht, dass du dich verbiegst. Wenn du nicht gerne tanzt, ist das in Ordnung.«
»Oh, ich tanze gerne , ich bin nur nicht besonders gut.«
»Das macht doch nichts. Ich bin auch keine begnadete Tänzerin.«
»Wirklich?«
»Wirklich.« Ich lehnte den Kopf wieder an seine Schulter und schloss die Augen, überließ ihm die Führung. Ich vertraute ihm. Ich wusste, er würde mir niemals wehtun,
Weitere Kostenlose Bücher