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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Segel gesetzt?«
    »Wir haben die Insel hinter uns gelassen, aber wir wissen noch nicht, wohin wir fahren müssen.«
    Er schnaubte und nippte an dem Becher, den ich ihm hinhielt.
    »Hat Mr. Kadam schon mit dir gesprochen?«, fragte ich.
    »Ja. Er hat mir von seiner Theorie erzählt, dass ich zu einer Art Orakel werden könnte. Allerdings fühle ich mich keinen Deut anders als sonst.«
    »Hm. Nun, bis wir wissen, wohin wir müssen, werden wir wohl einfach hierbleiben.« Ich stellte die leere Schüssel weg und tupfte ihm die Lippen mit einer Serviette ab.
    Er nahm meine Hand, zog mich auf seinen Schoß und schlang die Arme um mich. »Ich wollte dir nur sagen, dass es okay ist, Kells.«
    »Was ist okay?«, murmelte ich in sein Hemd.
    »Wir. Ich meine, ich bin dir nicht böse. Wäre ich in Rens Lage, hätte ich auch versucht, dich zu küssen. Es ist nicht deine Schuld.«
    » Oh. Nun … Ganz so ist es nicht …«
    »Schsch. Das spielt keine Rolle. Du musst mir nichts erklären. Das einzig Wichtige ist … dass du jetzt bei mir bist.«
    »Ich denke wirklich, wir müssen irgendwann über das reden, was vorgefallen ist.«
    »Das werden wir, aber im Moment sollten wir uns allein auf Durgas Halskette konzentrieren. Alles andere wird sich ergeben. Das habe ich im Gefühl.«
    Er strich mit der Hand meinen Rücken hinauf und knetete meine Schulter.
    Ich stieß einen aufgestauten Atemzug aus und ließ Kishan eine Weile meine Schultern massieren. »Habe ich dir in letzter Zeit eigentlich gesagt, dass du zu gut für mich bist?«
    Er lachte und sagte nichts, drückte mir jedoch einen Kuss auf die Stirn und starrte mit seinen schwarzen Augen zur Wand. Ich lehnte mich gegen ihn und schlang ihm einen Arm um die Hüfte.
    Den restlichen Tag verbrachte ich mit Kishan und kümmerte mich um ihn. Wir gingen an Deck spazieren, ich las ihm vor und fütterte ihn mit Trauben, während er mich damit aufzog, dass ich seine Haremsdame wäre, aber wir erwähnten mit keinem Wort die Insel des grünen Drachen. Ich vermied es außerdem, ihm in die schwarzen Augen zu sehen, da ich fürchtete, er könnte dann in meine Seele blicken und herausfinden, dass mein Herz ihn betrogen hatte.
    Ich fühlte mich unsagbar schuldig. Ren wusste, welche Knöpfe er drücken musste, damit ich diese Gefühle in den hintersten Winkel meines Bewusstseins verbannte, doch Kishan war so geduldig und süß, dass meine Schuldgefühle anschwollen, bis mein Herz von einer Woge überspült wurde, so schwarz wie seine trüben Augäpfel. An jenem Abend erzählte ich ihm die Geschichten über die blinden Orakel und begann leise zu weinen, aber er hielt mich einfach und wischte mir die Tränen weg, bis ich eingeschlafen war.
    Als ich erwachte, trug mich Ren gerade in meine eigene Kabine.
    Anfangs kuschelte ich mich an ihn, spürte seine Lippen auf meiner Wange, und alles war in Ordnung. Dann lichtete sich der Nebel des Schlafes. »Was tust du da?«, zischte ich.
    »Es gibt keinen Grund, dass du in seinem Zimmer schläfst. Ich passe heute Nacht auf ihn auf, und du kannst in deinem eigenen Bett schlafen.«
    »Setz mich ab«, flüsterte ich wütend. »Du bestimmst nicht über mein Leben. Zufälligerweise ist Kishan mein Freund, und er ist krank. Wenn ich in seinem Zimmer bleiben will, werde ich das auch tun.«
    »Das … wirst … du … nicht.«
    Er küsste mich schnell und hart und ließ mich dann aufs Bett fallen. Ich wollte gerade wieder aufstehen, da drehte er sich mit verschränkten Armen zu mir um und bedachte mich mit einem Blick, der mich erstarren ließ.
    »Kelsey … wenn du dieses Bett verlassen solltest, werde ich zu drastischen Mitteln greifen müssen, die dir überhaupt nicht gefallen werden. Führe mich also nicht in Versuchung!«
    Er schloss die Tür leise hinter sich, und ich warf ihm ein Kissen hinterher, um meinen Standpunkt deutlich zu machen. Ich kochte eine Stunde vor Wut, bis ich wieder in den Schlaf fand, diesmal mit einem Lächeln auf dem Gesicht, da ich mir in den leuchtendsten Farben ausmalte, wie ich das Göttliche Tuch benutzte, um Ren vor dem Kraken baumeln zu lassen, doch dann war ich in meinem Traum auf einmal der Krake und schlang meine Tentakel um ihn, zog ihn in meine ewige purpurne Umarmung und zerrte ihn zu einer düsteren Höhle in die Tiefen des Ozeans.
    Nachdem ich am nächsten Morgen die Nachwirkungen meines Traums abgeschüttelt hatte, sah ich nach Kishan. Lautlos spähte ich in seine Kabine und sah Ren, der ihm sein Frühstück bestellte.

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