Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
weiteren Schritt auf mich zu, umschloss mein Kinn und hob es an, bis ich ihm in die Augen sah. »Du solltest wissen, dass ich ebenfalls in der Drachenhöhle war. Ich war mit dir in dieser nebligen Traumwelt. Ich habe deine geheimsten Geständnisse gehört. Ich kenne jede Regung deines Herzens. Du wirst nie ihm gehören. Du gehörst mir, und es ist allmählich an der Zeit, dass du dich mit dem Gedanken abfindest.«
»Es ist sehr anmaßend zu behaupten, ich würde dir gehören« schäumte ich. »Ich bin keine Sklavin und kein naives Mädchen, das man seinem Vater abkaufen kann. Es gibt keinen Vertrag, der meine Gefühle bestimmt. Ich fälle meine eigenen Entscheidungen. Nimm dir die Dreistigkeit nie wieder heraus, zu glauben, du könntest mit mir machen, was du willst. Nur weil du ein Prinz bist, macht mich das noch lange nicht zu deiner Untertanin. Steig also von deinem hohen, hohen Ross herab und finde ein anderes Mädchen, das du mit deinen Einschüchterungen gefügig machen kannst.«
Wir standen Zeh an Zeh und Nase an Nase. Ich atmete schwer. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen und glitten zu meinen Lippen. Er lächelte gefährlich.
»›Nein, lehr nicht deine Lippen solchen Hohn: Zum Kuß geschaffen, Herrin, sind sie ja!‹«
Ich wollte gerade protestieren, als er mich an sich riss und seine Lippen auf meine drückte. Erfolglos stieß ich gegen seine Brust, während seine Lippen meinen Mund verzehrten. Mit eisernem Griff hielt er mich, nahm meine Hände gefangen und schob sie an meine Seite, damit ich nicht mehr auf ihn eindreschen konnte. Ich versuchte, ihn zu treten, aber er verlagerte das Gewicht, sodass ich ihn nicht treffen konnte. Zärtlich biss er mich in die Lippe, und dann, anstelle zu fliehen, stöhnte ich und küsste ihn fiebrig zurück. Er nahm meinen Zopf, schlang ihn sich mehrmals ums Handgelenk und riss meinen Kopf zurück, um den Kuss noch zu verstärken. Es tat weh, aber auf eine sehr … sehr … angenehme Art .
Als er schließlich den Kopf hob, grinste er schelmisch.
Ich schnappte nach Luft und verengte die Augen. »Wenn du auch nur im Traum daran denkst, dies hier als aufschlussreich zu bezeichnen, schieße ich dich mit meinem Blitz über Bord.«
Er glitt mit den Fingerspitzen sanft über meine geschwollene Unterlippe, lächelte und schob mich zur Tür. »Geh. Kümmere dich um Kishan.«
Verwirrt trat ich durch die Tür.
»Und Kelsey …«
Ich wandte mich um. »Was?«, fragte ich ungeduldig.
»Das mit deinem Haar meine ich ernst.«
Ich kreischte empört auf, stampfte von dannen und überhörte geflissentlich sein leises Lachen. Den ganzen Weg die Treppe hinab murmelte ich erbost: Herrischer, selbstgefälliger, aufgeblasener Straßenkater! Denkt wohl, er kann mit seinen Pfoten überallhin. Und sich mit Gewalt nehmen, was er will. Ich rieb mir mit den Händen über die Arme, konnte noch die Stellen spüren, an denen er mich gehalten hatte. Dann strich ich mit dem Finger über die immer noch kitzelnde Lippe. Ich schüttelte den Kopf und betrat mit finsterer Miene Kishans Zimmer.
»Kells? Bist du das?«
Ich seufzte und klatschte mir ein Lächeln aufs Gesicht, auch wenn er es überhaupt nicht sehen konnte. »Ja. Ich bin’s. Wie fühlst du dich?«
»Besser.«
Nilima saß neben ihm. »Er wollte nichts essen, bis Sie kommen.«
»Er ist eine ziemlich störrische Katze. Okay. Jetzt bin ich hier. Was steht auf dem Speiseplan?«
»Suppe.«
»Suppe? Du isst doch nie Suppe. Was ist der besondere Anlass?«
Kishan grinste. »Dass du mich füttern musst, ist der besondere Anlass. Ohne dich bin ich einfach hilflos.«
Ich lachte. »Du wirst das hier bis zum Abwinken ausnutzen, nicht wahr?«
Er lehnte sich zurück und verschränkte die Finger hinter dem Kopf. »Das kannst du laut sagen. Wie oft bietet sich einem Kerl schon die Gelegenheit, von einem schönen Mädchen bedient zu werden, das schreckliches Mitleid mit ihm hat und fast alles tun würde, damit er sich besser fühlt?«
»Allerdings ist das Wörtchen fast hier von entscheidender Bedeutung. Und Schmeicheleien werden mich nicht davon abhalten, dir versehentlich dein Abendessen in den Schoß zu kippen. Na schön. Ich werde dich füttern, aber nicht mit Suppe. Du brauchst etwas Herzhafteres. Wie wäre es mit Eintopf und Grillkäse?«
»Klingt gut.«
Nilima zwinkerte mir zu und verschwand, nachdem ich bei der Frucht sein Essen bestellt hatte. Zwischen Kartoffel-, Karotten- und Lammbissen fragte er: »Haben wir schon wieder die
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