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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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»Ein Sturm zieht auf«, sagte er mit einer tiefen Stimme, die nicht seine war. »Ich werde den Weg bereiten. Geh. Warne die anderen.«
    Wir blickten beide aufs Meer, und ich sah, dass sich der Himmel grau verfärbt hatte. Dunkle Wolken türmten sich auf, Wellen krachten gegen das Schiff. Ein steifer Wind blies über meine Haut. Er war kalt und roch nach Regen.
    »Ich bin gleich zurück«, versicherte ich ihm. »Geh nicht weg.«
    Er reagierte nicht auf meine Worte. Ich drehte mich um und rannte die Stufen hinauf.
    »Ren! Mr. Kadam!« Ich raste ins Steuerhaus und prallte mit dem Gesicht gegen Rens Brust.
    Er packte mich an den Schultern. »Was ist los? Was ist passiert?«
    Zwischen abgehackten Atemzügen keuchte ich: »Kishan, er ist im Orakel-Modus – steht am Bug und sagt, ein Sturm zieht auf. Ich denke, er wird uns hindurchführen.«
    »Sehr schön, du hilfst Nilima. Ich gehe zu ihm.«
    Ren war gerade aus der Tür, als Mr. Kadam zu mir trat. »Ein Sturm, ja?«
    Ich erklärte ihm gerade, was mit Kishan geschehen war, da kehrte Ren zurück. »Kishan ist verschwunden. Ich konnte ihn nirgends finden. Ich werde seine Witterung aufnehmen. Ihr bleibt hier. Das meine ich ernst.«
    »Verstanden. Los, finde ihn!«
    Mr. Kadam übernahm das Steuer. Ich ging zum Fenster. Hatte das Meer vorhin unheilverkündend ausgesehen, war es jetzt sogar noch schlimmer. Die grauen Wolken hatten sich schwarz verfärbt, der Regen fiel in dicken Tropfen und prasselte mit dem Lärm Tausender Trommeln auf das Fenster ein. Die Wellen schoben das Schiff wütend hin und her.
    Ren steckte den Kopf zur Brücke hinein. In Strömen lief ihm das Wasser vom Haar den Hals hinab und in sein völlig durchnässtes Hemd. »Er ist auf dem Steuerhaus«, rief er über den Sturm hinweg. »Wir müssen ihn anbinden! Er reagiert nicht auf mich und will sich nirgends festhalten!«
    »Ich hole das Göttliche Tuch! Es ist in meinem Zimmer!«, brüllte ich über das Tosen des Sturms und hastete zur Tür. Eine Welle traf das Schiff, und ich rutschte auf einer Wasserlache aus und schlitterte direkt ins Rens Arme.
    »Nein. Ich hole es.« Ren schob mich zurück in die Kommandobrücke und verschwand.
    Ich biss mir auf die Lippe, machte mir schreckliche Sorgen um Kishan. Als eine weitere Welle das Schiff in Schlagseite brachte, schlüpfte ich aus der Tür und die Leiter hinauf, um nach ihm zu sehen. Das Dach des Steuerhauses war glatt vom kalten Regen. Kishan stand reglos da, hielt sich an nichts fest. Ich schlitterte zu ihm hin, packte ihn an der Hüfte und umklammerte mit dem anderen Arm die Reling.
    Er sah mich nicht an und schien meine Anwesenheit überhaupt nicht zu bemerken. Das Boot lehnte sich gefährlich weit nach rechts, und ich stemmte meine Füße gegen die Metallstäbe, die früher benutzt worden waren, um Seile zu vertäuen, und hielt Kishan fest. Sein Körper war steif, und meine Arme brannten schmerzgepeinigt, während ich uns beide stützte. Endlich legte sich das Schiff wieder in die Horizontale, und ich konnte eine Sekunde verschnaufen.
    Genau in diesem Moment spürte ich, wie sich Rens Arm um mich schlang, und hörte eine sehr wütende Stimme an meinem Ohr: »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als ich sagte, dass du dich nicht vom Fleck rühren sollst. Warum musst du immer genau das Gegenteil von dem tun, worum ich dich bitte?«
    »Er wäre ansonsten ins Meer gefallen!«, schrie ich zurück.
    »Lieber er als du!«
    Ich rammte Ren den Ellbogen in den Bauch, aber er knurrte nur in mein Ohr, und eine Sekunde später wickelten sich die Fäden des Göttlichen Tuchs um Kishan und ketteten ihn an die Reling.
    »Da. Und jetzt zurück zur Brücke.«
    »Nein!« Regen tropfte von meiner Nase, und meine nackten Arme zitterten vor Kälte. »Jemand muss auf ihn aufpassen!«, brüllte ich durch den sintflutartigen Regen hindurch.
    »Dann werde ich das tun. Aber jetzt lass mich dich erst mal zurück ins Trockene bringen.«
    »Kannst du mich nicht einfach wie Kishan ans Geländer binden?« Ich nieste laut und sah ihn kleinlaut unter nassen Wimpern hervor an. Da wusste ich, dass ich den Kampf verloren hatte.
    Ren starrte mich blindwütig an und knurrte: »Das ist nicht verhandelbar! Du gehst zurück zur Brücke, auch wenn das bedeutet, dass ich dich in einem Sack über der Schulter tragen muss! Komm jetzt!«
    Er packte meine Hand, und wir kletterten gemeinsam die Leiter hinunter, wobei er jeden meiner Schritte überwachte und mich stützte. Nachdem ich sicher im

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