Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
Zusammen mit einer Gabel reichte er Kishan den Teller, erklärte ihm, was es war, und lehnte sich dann wieder mit einem Gedichtband zurück. Ich stieß die Tür weiter auf, und beide wandten den Kopf.
Kishan setzte sich auf und klopfte auf die freie Stelle im Bett neben sich. »Kelsey? Willst du mir bei meinem Frühstück helfen?«
»Du konntest recht gut allein essen, bevor sie kam. Sie ist keine Krankenschwester, und du bist kein Invalide«, fauchte Ren.
Ich funkelte ihn an. »Hör auf, ein solcher Arsch zu sein. Wenn er will, dass ich ihm helfe, werde ich das tun.«
»Nein. Falls er Hilfe braucht, werde ich es tun.«
Ren riss seinem Bruder den Teller mit Essen aus der Hand und begann, ihm gabelweise Rührei in den Mund zu schaufeln.
»He! Sie ist viel zärtlicher als du«, würgte Kishan zwischen den Bissen. »Und sie schüttet mir auch kein kaltes, feuchtes Zeug in den Schoß!« Kishan hob etwas auf und zerdrückte es zwischen den Fingern. »Was ist das?«
Trotz meiner Wut auf Ren musste ich lachen. »Obst. Sieht aus wie Ananas.«
»Oh.« Kishan sammelte die Stücke auf und bewarf Ren damit, der seinem Bruder zur Strafe einen Klaps auf den Kopf gab. »Hast du gut geschlafen?«
Ich grinste Ren an, bevor ich antwortete. »Ja. Ich habe geträumt, dass ich Ren an den Kraken verfüttert habe.«
»Gut«, sagte ein feixender Kishan.
Da schob Ren ihm eine Gabel voll Früchte in den Mund, und er hustete heftig.
»Was machst du denn?«, rief ich vorwurfsvoll, ging zu Kishan, setzte mich neben ihn und strich ihm das zerzauste Haar zurück. Kishan hörte auf zu husten, griff nach meiner Hand und küsste sie zärtlich.
»Das ist mein Mädchen. Ich habe dich vermisst, Bilauta . Hast du in deinem eigenen Bett besser geschlafen?«
»Nun ja, eigentlich …«
»Hier«, knurrte Ren und drückte Kishan den Teller wieder in die Hand. »Beende dein Frühstück alleine. Kelsey und ich müssen etwas besprechen. Wir sind gleich zurück.«
Ren schnappte sich meine Hand, bevor ich protestieren konnte, und zerrte mich über den Korridor zur Treppe und zum Deck für das Personal hinunter. Dann blieb er stehen und packte mich an den Schultern.
»Kelsey, wenn du ihm nicht sagst, dass es aus ist, werde ich das tun. Ich werde noch verrückt, wenn ich zusehen muss, wie du um ihn herumscharwenzelst.«
»Alagan Dhiren! Hast du denn überhaupt kein Mitgefühl für ihn? Kannst du denn nicht verstehen, wie schwer das ist? Du denkst, du kannst einfach mit den Fingern schnippen und die letzten paar Monate ausradieren? Nun, so funktioniert das nicht. Mir ist klar, dass diese Situation sonderbar ist. Für keinen von uns ist es einfach. Ich brauche Zeit, um mir über meine Gefühle klar zu werden und eine Entscheidung zu treffen.«
»Was meinst du mit ›eine Entscheidung treffen‹? Das ist nicht dasselbe, als würdest du entscheiden, welches Paar Schuhe du tragen willst. Man entscheidet nicht, wen man liebt, man tut es einfach.«
»Und was, wenn ich euch beide liebe? Ist dir das schon mal in den Sinn gekommen?«
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ist das denn so?«
»Natürlich liebe ich euch beide.«
»Nein, das tust du nicht. Zumindest nicht auf dieselbe Art, Iadala .« Er seufzte unglücklich, drehte sich um und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Kelsey. Du bringst mich noch um den Verstand. Ich hätte niemals diesen Trigger aussuchen dürfen.«
»Was? Welchen Trigger? Wovon redest du nur?«
Innerlich zerrissen löste er den Blick von mir, ging zum Esstisch der Crew und setzte sich. Er stützte die Ellbogen auf den Tisch, senkte den Kopf in seine Hände und gestand dann: »Durga hat mich den Trigger selbst aussuchen lassen. Die Sache, die mir helfen würde, mein Gedächtnis zurückzuerlangen.«
Ich zog den Stuhl zurück, der ihm gegenüber stand, und setzte mich. »Was hast du getan?«
»Ich musste etwas aussuchen, das deine Sicherheit garantierte. Ich konnte nicht einfach das Nächstbeste nehmen, etwa dich im Haus zu sehen oder auch nur Phet zu treffen. Ich habe mir das Gehirn zermartert, um eine Lösung zu finden, und das Bild von Kishan, der dir am Strand einen Kuss geraubt hat, blitzte in meiner Erinnerung auf. Ich wusste, er würde es wieder versuchen, und ich nahm an, wenn ich ihn sehen würde, wie er dich ganz entspannt küsste, dann müsste das bedeuten, dass du außer Gefahr bist. Der Trigger war also der Kuss. Wer konnte schon ahnen, dass er so lange warten würde.«
Überrascht klappte meine Kinnlade
Weitere Kostenlose Bücher