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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Steuerhaus war, schloss er die Tür, warf mir einen finsteren Blick zu und eilte wieder zurück zu Kishan.
    Der Sturm wurde stärker, und die hochschäumenden Wellen türmten sich zu senkrechten Wasserwänden. Jetzt machte ich mir um meine beiden Tiger Sorgen. In dem Wüten und Tosen waren Mr. Kadam und Nilima schwer beschäftigt, aber für mich gab es nichts zu tun, außer zu beten, dass den Männern oben kein Leid geschah.
    Eine halbe Stunde später erschien ein durchnässter Ren an der Tür. Er warf mir einen flüchtigen Blick zu. Zufrieden, dass ich seinen Befehl befolgt und mich keinen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte, sagte er: »Wir sollen dem Pfad des Blitzes folgen.«
    Er verschwand, und fast gleichzeitig wurde der tintenschwarze Himmel vor uns von einem grellen Blitz erhellt, der direkt über uns herabschoss und den Ozean zu unserer Rechten traf. Der Donner krachte und hallte so laut im Steuerhaus wider, dass ich mir die Ohren zuhielt. Mr. Kadam scherte nach rechts aus, und wir fuhren geradewegs auf eine riesige Welle zu. Meerwasser platschte gegen die Fenster und floss über die offenen Decks des Schiffs. Ich hatte noch nie von einem Kreuzfahrtschiff dieser Größe gehört, das bei einem Sturm gesunken war, und hoffte inständig, dass es tatsächlich sehr unwahrscheinlich war.
    Ein weiterer Blitz flammte auf, diesmal leicht links. Wir folgten dem Weg, den der zuckende Blitz uns vorgab. Alle fünfzehn bis zwanzig Minuten korrigierte er unseren Kurs. Ich hörte auf, aus dem Fenster zu schauen, wenn er den Ozean erleuchtete. Die Wellen waren nun so hoch und die Wolken so dunkel und bedrohlich, dass ich es mit der Angst zu tun bekam. Ich war nicht so sehr um meine eigene Sicherheit besorgt – war ich doch überzeugt, dass Mr. Kadam genau wusste, was er tat –, sondern um die Männer, die sich im Freien befanden und dem schrecklichen Sturm, der uns einkesselte, schutzlos ausgeliefert waren. Wie hilflos sie sich fühlen mussten, wie verletzlich, wohl wissend, dass ein falscher Schritt sie das Leben kosten konnte.
    Den ganzen langen, finsteren Tag saß ich still da, flüsterte Gebete zum Himmel. Ich dachte darüber nach, wie sich die ersten Seefahrer auf ihren kleinen Schiffen gefühlt haben mussten, wenn sie gegen Stürme wie diesen zu kämpfen hatten.
    Als der Regen nachließ, wurde es auf dem Schiff ruhiger. »Was ist los? Ist es vorbei?«, fragte ich Mr. Kadam.
    Er spähte aus dem Fenster, betrachtete eingehend die Wolkenformationen und lauschte dem Wind. »Ich fürchte, nein. Wir befinden uns im Auge des Sturms.«
    »Im Auge? Sie meinen im Zentrum eines Tsunami?«
    »Nein. Ein Tsunami ist eine große Welle, normalerweise verursacht von einem Unterwasservulkan. Wir sind im Auge eines Hurrikans oder Taifuns, abhängig davon, wo genau wir uns befinden. Hurrikans treten im Nordwesten des Atlantik auf, während man im westlichen Pazifik oder auf den Chinesischen Meeren von Taifunen spricht. Zufälligerweise stammt das Wort Taifun aus dem Griechischen. Tuph o n ist in der griechischen Mythologie der Vater aller Winde und …«
    »Mr. Kadam?«
    »Ja, Miss Kelsey?«
    »Können wir später die feinen Unterschiede zwischen Taifunen, Hurrikans, tropischen Wirbelstürmen, Tornados, Tsunamis und Zyklonen besprechen?«
    »Natürlich.«
    Das Schiff begann zu zittern, als wir in die Wucht des Sturms zurückkatapultiert wurden. Mr. Kadam und Nilima hatten alle Hände voll zu tun, uns zu navigieren. Mehrere Stunden später erst verstummte das Grollen des Ozeans, der Regen ließ nach und hörte dann völlig auf. Die Wolken zerteilten sich, jagten in Fetzen über den Himmel. Die Tür wurde aufgerissen. Ren stand da, stützte den schlaffen Körper seines Bruders. Er zog ihn herein, und beide Männer brachen auf dem Boden zusammen.
    Nilima begann sofort energisch, Kishans Kopf und Arme mit einem Handtuch abzurubbeln. Sie warf mir ein weiteres zu, damit ich Ren trocken reiben konnte. Beide zitterten unkontrolliert.
    »Es nützt nichts. Wir müssen sie aus ihren nassen Klamotten bekommen.«
    »Aber sie sind zu schwer«, sagte Nilima.
    Ren hatte das Göttliche Tuch um seinen Arm geschlungen. Trotz des Umstands, dass der Rest seiner Kleidung völlig durchnässt war, hing es trocken herab.
    »Nilima, ich habe eine Idee. Tuch, kannst du ihre nasse Kleidung entfernen und sie durch trockene ersetzen? Etwas Warmes wie Flanell wäre toll. Und vergiss nicht warme Socken und lange Ärmel.«
    Das Tuch wand sich um Rens Arm und glitt

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