Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
oldenen Drache n
E s sei mir gestattet, mich erst einmal vorzustellen? Ich bin J ın sèlóng, sagte die Stimme. Und was bringt dich und dieses leuchtende, schimmernde, unbezahlbare Schmuckstück in mein Reich?
Seufzend taxierte ich den Drachen, während ich die Frucht von einer Hand zur anderen warf. Sein funkelndes rötlich-gelbes Auge beobachtete den Weg der Frucht genau. Wasser tropfte von seinem gehörnten Kopf. Dieser hier sah schon eher aus wie ein Wasserdrache. Sein dreieckiger Mund war geschlossen, aber scharfe weiße Zähne standen über seiner Unterlippe heraus. Seine Schuppen glichen harten goldenen Scheiben und glitzerten im Wasser. Jede Schuppe war ein Unikat, flimmerte in den unterschiedlichsten Farbschattierungen, angefangen von leuchtendem Gold, über Buddha-Gold zu dem güldenen Glitzern von Piratendublonen und Messingmünzen.
Wo seine Brüder Hörner hatten, ragten aus J ın sèlóngs Hinterkopf vier lange Stacheln, und eine Abfolge kleinerer Höcker setzte an seiner Schnauze ein und erstreckte sich entlang seiner Wirbelsäule. Wenn er das Maul öffnete, rollte sich eine lange rote Zunge aus und plumpste zur Seite. Er keuchte schwer, während er mir zusah, wie ich mit der Frucht spielte, und erinnerte mich an einen Hund, der gierig auf einen Leckerbissen wartete.
»Eigentlich wollen wir die Frucht nicht eintauschen«, sagte ich.
Oh. Wie überaus bedauerlich. Die Zunge schnalzte in seinen Mund, bevor der goldene Drache das Maul zuschnappen ließ und begann, zurück ins Wasser zu gleiten.
»Warte!«, rief ich. »Vielleicht wärst du an einer anderen Art Handel interessiert?«
Der Drache hielt inne und neigte den Kopf, um zu mir heraufzuspähen. Was genau schwebt dir denn vor?
»Wir brauchen Informationen. Wir sind auf der Suche nach Durgas Halskette.«
Ich verstehe. Und … was würdest du mir für diese Information geben? Es müsste etwas Unbezahlbares sein. Nicht einmal deine Frucht wäre wertvoll genug.
»Ich bin sicher, wir finden etwas Passendes für dich«, bot ich kühn an.
Sehr schön. Dann lasst uns feilschen. Aber in meinem Reich.
»Und wo genau ist dein Reich? «
Mein Palast befindet sich unter den Wellen.
»Wie kommen wir dorthin?«
Taucht mit einem Stück Gold in der Hand von eurem Schiff.
»Wie tief liegt der Palast? Wie sollen wir atmen?«
Die Tiefe wird euch nichts anhaben, solange ihr euch in meinem Herrschaftsgebiet befindet. Das Atmen wird in meinem Unterwasserpalast ebenfalls kein Problem darstellen. Aber ihr dürft das Gold nicht verlieren, bis ihr angekommen seid. Sollen wir uns in … sagen wir … einer Stunde treffen?
»Gut. Dann bis später.«
Der Drache glitt unter die Wasseroberfläche und verschwand. Ich murmelte: »Na großartig. Ich habe ein Date mit einem Drachen«, und ging auf die Suche nach den anderen.
Als ich die Tür aufriss, steckten Kishan und Ren gerade im schönsten Streit um irgendeine Belanglosigkeit. Ich verdrehte die Augen und sagte: »Jetzt ist dafür wirklich nicht der rechte Zeitpunkt. In weniger als einer Stunde haben wir ein Date mit J ın sèlóng. Mr. Kadam? Sind Sie hier?«
»Einen Moment.« Er tauchte aus dem hinteren Teil des Raumes auf, gekleidet in einen Morgenmantel und mit einem Handtuch um den Kopf.
»Tut mir leid, Sie beim Duschen gestört zu haben. Wir brauchen drei Goldstücke und etwas wirklich Wertvolles, das wir eintauschen können. Es muss auf jeden Fall glitzern und glänzen.«
»Der goldene Drache?«
»Ja. Wir hatten keine zehn Meter von denen da entfernt eine interessante Unterhaltung.« Ich zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »So viel zum Thema Tigergehör«, fügte ich harsch hinzu.
Kishan setzte einen verlegenen Gesichtsausdruck auf, doch Ren ließ sich nicht beeindrucken und ging zum Gegenangriff über. »Und wo warst du? Etwa unter Deck, wo du sein solltest?«
»Nein. Ich war auf dem Dach des Steuerhauses, wenn du es genau wissen willst. Und bevor du eine Schimpftirade anstimmst, ich kann mich selbst beschützen.«
Ren knurrte frustriert, aber ich drehte mich ohne ein weiteres Wort wieder zu Mr. Kadam um. »Haben wir Gold an Bord?«
»Ja. Ich ziehe mich rasch an, und dann können wir im Safe nachsehen.«
Eine Stunde später standen Kishan, Ren und ich an der Luke zur Garage. Kishan hielt einen goldenen Füllfederhalter in der Hand, Ren einen Brieföffner und ich eine goldene Brosche, die Nilima gehörte.
Ich war nicht sonderlich optimistisch, dass der Drache diese Dinge akzeptieren würde,
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