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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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festen Druckverband versorgt wurde. Schwer atmend kletterte nun auch Ren an Bord. Blut tropfte aus einer langen Schnittwunde an seinem Arm.
    »Wie geht es ihr?«, fragte er.
    »Nicht …« Kishan zögerte. »… gut.«
    »Ich muss zurück«, hörte ich Ren sagen. »Ich muss ihn töten. Andernfalls wird er uns folgen.«
    Ren warf mir einen Blick zu, und auch wenn ich seinen Gesichtsausdruck, benommen, wie ich von dem massiven Blutverlust war, falsch gedeutet haben mochte, glaubte ich zu sehen, dass es ihm das Herz brach. Er nahm meine Hand. Zumindest glaube ich, dass es meine Hand war. Ich spürte nichts. Mein Körper war taub. Meine Augen schlossen sich, obwohl ich mit aller Kraft versuchte, sie offenzuhalten. Er packte seinen Dreizack und flüsterte: »Pass gut auf sie auf.«
    »Das werde ich. Ich liebe sie nämlich«, sagte Kishan.
    »Ich weiß«, erwiderte Ren leise und sprang ins Meer.
    Kishans Körper zitterte, und als ich die Augen endlich einen Spalt aufbekam, sah ich, wie er sich Tränen von den Wangen wischte. Er hob meinen Kopf in seinen Schoß und strich mir das nasse Haar aus dem Gesicht. Ich hörte das Spritzen von Wasser und spürte die Wellen, als der Hai an uns vorbeipreschte. Die riesige Schwanzflosse durchbrach die Oberfläche und umkreiste bedrohlich unser Fahrzeug.
    Aufgeschreckt gelang es mir, die Dunkelheit zu verscheuchen, die mich zu verschlingen drohte, und ich beobachtete, wie die graue Flosse von der Größe eines Segels auf uns zukam, um uns den Todesstoß zu versetzen. Der Hai tauchte unter uns hindurch, und wir wurden auf seinem Rücken in die Höhe gerissen und dann unsanft aufs Meer zurückgeschleudert. Irgendwie hatte unser Boot den Angriff heil überstanden. Dann legten sich die Wellen, und ich hörte nichts mehr. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich, aber nicht einmal das Platschen eines kleinen Fischs war zu vernehmen.
    Unvermittelt durchbrach der Hai wie ein Unterseeboot etwa sechs Meter von uns entfernt die Wasseroberfläche. Mehr als die Hälfte seines Körpers erhob sich jetzt aus dem Wasser. Ich hatte kaum noch die Kraft, mich zu fürchten, ich zitterte und kreischte dann auf, als mein Bein schmerzhaft gegen die Seite des Boots gepresst wurde. Hoch in der Luft, auf dem Hinterkopf des Hais, hing Ren an seinem Dreizack, der tief in dem Fleisch des grauen Ungetüms steckte. Mit dem Wasser, das von seinem Körper abperlte, sah Ren aus wie Poseidon, der auf dem Rücken eines Seeungeheuers ritt. Ich wimmerte vor Schmerz. Ich lag im Sterben. Ich wusste, mir blieb nicht viel Zeit, doch mein Bewusstsein schrie, dass ich ihm helfen musste. Meinen letzten Atemzug würde ich darauf verwenden, Ren zu retten.
    Ich hob die Hand, wobei ich sie mit der anderen stützte, und konzentrierte mich. Kishan erkannte meine Absicht und zog mich höher an seine Brust. Weißes Licht barst aus meiner Handfläche und traf den Bauch des riesigen Hais, als er sich gerade zur Seite drehte. Obwohl ich schwach war, wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, ein solch riesiges Ziel zu verfehlen.
    Geschwärztes Fleisch schmolz wie heißes Wachs über einer Flamme. Die Haut platzte auf, und die Innereien des Hais ergossen sich in den Ozean. Der Hai ließ den Kiefer zuschnappen und schüttelte sich heftig, als er zu sinken begann, um den Mann auf seinem Rücken abzuwerfen und dem Schmerz zu entfliehen. Ich bemerkte, dass sich andere, kleinere Flossen an unserem Boot vorbei auf den sterbenden Hai stürzten. Während Ren und der Monsterhai unter die Wellen sanken, brach mein Blick, und ich verlor das Bewusstsein.

27
    A u f ru h r
    S timmen. Ein Flüstern weckte mich. So durstig. Die Sonne brannte auf meinen Körper herab. Schmerz. Pochender Schmerz. Eine kühle Hand streichelte meine Stirn, und ich wünschte, wer auch immer es sein mochte, würde mir Wasser geben. Ich hörte die verzweifelten Worte: »Du bist nicht der Einzige, der sie liebt«, aber ich konnte nicht sagen, wer sie gesprochen hatte. Meine aufgesprungenen Lippen öffneten sich, und eine Tasse wurde dagegengedrückt. Eine kalte, eis kalte Flüssigkeit tröpfelte in meinen Mund. Sie war köstlich und schien sich wie ein kühler Balsam auf meine Gliedmaßen zu legen. Nicht genug. Mehr. Ich brauche mehr.
    Der Becher wurde wieder an meine Lippen geführt. Lediglich Tropfen, nur ein winziger Teelöffel voll der beruhigenden Flüssigkeit war mir vergönnt. Ich leckte die letzten Tropfen von meinen Lippen, und mein Kopf rollte zurück gegen einen warmen

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