Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
sagt mir, dass uns dieses Boot genügen wird.«
»Denken Sie wirklich?«
Er nickte ernst. »Ich hoffe, ja«, sagte er und schien meinen Sarkasmus völlig überhört zu haben.
Mr. Kadam bog links auf den dritten Anlegesteg ein, und wir fuhren an der gesamten Längsseite des Schiffs vorbei, während ich mit offenem Mund die unzähligen Fenster anstarrte. Die Mega-Jacht schimmerte und funkelte und war einfach überwältigend. Die obere Hälfte war weiß, von Fenstern durchbrochen und schien aus drei Decks zu bestehen, mit einem gedrungenen weißen Schornstein ganz oben. Die untere Hälfte war schwarz und besaß kleinere Bullaugen. Vermutlich lagen noch ein oder zwei weitere Decks unterhalb der Wasseroberfläche.
Als wir das Heck erreichten, blickte ich auf und sah den Bootsnamen, der dort auf Hindi geschrieben stand.
»Wie heißt das Schiff, Mr. Kadam?«
»Deschen.«
Mr. Kadam lenkte den Jeep eine robuste Rampe hinauf, die mit dem Rumpf des gewaltigen Schiffs verbunden war, und parkte den Wagen in dessen Garage. Ren verwandelte sich in einen Menschen zurück, zwinkerte mir zu, und wir stiegen alle aus.
Mr. Kadam übernahm sogleich das Kommando. »Ren? Kishan? Wärt ihr zwei so freundlich, das Gepäck auf unsere Zimmer zu bringen und den Kapitän wissen zu lassen, dass wir an Bord und abfahrtbereit sind, sobald er den Befehl gibt? Ich würde mit Miss Kelsey gerne einen Rundgang machen, falls sie nichts einzuwenden hat.«
Ich nickte stumm und reichte Kishan meine Tasche, der mir sanft den Arm drückte, bevor er Ren die Treppe hinauf folgte. In der Zwischenzeit waren zwei Männer herbeigeeilt, die die Rampe entfernten. Während sie die äußeren Tore des Schiffs fest verschlossen, sah ich mich in der hell erleuchteten Garage um, in die problemlos ein weiteres Auto gepasst hätte. Ich konnte immer noch nicht so recht glauben, dass wir ohne viel Aufhebens einfach auf das größte Boot gefahren waren, das ich je in meinem Leben gesehen hatte.
»Sollen wir?«
Mit einer galanten Handbewegung bedeutete mir Mr. Kadam vorauszugehen, und ich stieg die Treppe hinauf.
»Das Einzige, was ich über Schiffe weiß, ist, dass sich der Bug vorne und das Heck hinten befindet. Die anderen beiden Begriffe kann ich mir einfach nicht merken.«
»Steuerbord und Backbord. Steuerbord ist zu Ihrer rechten Seite. Als mögliche Eselsbrücke könnte unser Straßenverkehr dienen.«
»Der Straßenverkehr?«
»Ja. In Indien ist das Steuer in Autos auf der rechten Seite. Steuerbord ist also rechts. Was bedeutet, dass Backbord links liegt. Die Hülle eines Schiffs wird Rumpf genannt, und das oberste durchlaufende Deck wird Hauptdeck genannt oder auch Schottendeck, da bis dorthin alle wasserdichten Schotten hinaufreichen müssen. Hier entlang, Miss Kelsey.«
Ich folgte ihm zur Mitte des Schiffs und einem runden, von allen Seiten verglasten Aufzug. Ich wirbelte herum. »Hier gibt es einen Aufzug? Auf einer Jacht?«
Mr. Kadam kicherte. »Der war bereits eingebaut, als wir sie kauften. Aber er ist sehr nützlich. Sollen wir mit dem Ruderhaus beginnen?«
»Was ist das?«
»Die Kommandobrücke des Schiffs. Dort können Sie den Kapitän kennenlernen.«
Wir betraten den Aufzug der Deschen , der sich ebenso gut in Willy Wonkas Schokoladenfabrik hätte befinden können. Er hatte einen Hebel wie die altertümlichen, von Liftboys bedienten Hotelaufzüge. Anscheinend befanden wir uns auf dem fünften von sechs Stockwerken. Mr. Kadam drehte den Hebel bis ganz nach oben, und wir schnellten in die Höhe. Auf dem Weg flogen eine Lounge, eine Bibliothek und ein Fitnessstudio an uns vorbei.
»Genau genommen verfügt das Steuerhaus heutzutage nicht mehr unbedingt über ein Steuer«, erklärte Mr. Kadam, »und die meisten Menschen bezeichnen es als Brücke. Aber ich bin ein altmodischer Kauz und benutze immer noch den früheren Namen.«
»Wie viele Crewmitglieder sind an Bord?«
»Der Kapitän, sein Assistent, drei Besatzungsmitglieder, ein Koch, zwei Dienstmädchen und in Bälde unser Tauchlehrer.«
»Sind das nicht sehr viele Menschen? Können Sie das Boot nicht selbst fahren? Immerhin ist das alles hier top secret , oder? Und warum brauchen wir einen Koch, wenn wir die Goldene Frucht haben?«
»Vertrauen Sie mir, Miss Kelsey. Diese Menschen stehen bereits seit sehr langer Zeit in meinen Diensten. Nilima hat ihre Herkunft und Vorgeschichte genau überprüft, und sie haben sich als loyal, zuverlässig und exzellent ausgebildet erwiesen. Der einzige
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