Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
wirklich richtig viel Mühe gegeben.«
Kishan schleuderte einen Stein gegen einen Baum, wo er mit einem lauten Rumms abprallte und auf den weichen Boden fiel. »Das kann ich mir bildlich vorstellen.«
»Genau«, fuhr ich fort. »Aber ich habe die Zeit mit dir wirklich genossen.«
»Kells, hör auf. Du musst nichts erklären. Du wolltest mit ihm zusammen sein, deshalb bist du mit ihm weggegangen. Aus, basta. Du hast mir keinerlei Versprechungen gemacht, und du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn ich mir Hoffnungen gemacht habe, ist das meine Schuld, nicht deine. Ich habe deine Geste einfach falsch gedeutet.«
»Was meinst du damit? Welche Geste?«
»Als du deine Laterne ins Feuer geworfen und mich angelächelt hast, dachte ich, dass es vielleicht, ganz vielleicht, bedeutet, dass du dich für mich entschieden hast.«
»Das stimmt auch … irgendwie. Ich habe meine Laterne nicht ins Wasser gesetzt, weil ich weiß, dass der Mann, mit dem ich letztlich zusammenkomme, hier ist.«
»Sicher, Ren.«
»Ich hoffe , dass er es sein wird. Wir haben gestern Nacht geredet, und er hat mir seine Liebe gestanden. Er will versuchen, wieder mit mir zusammen zu sein.«
»Ihr seid also wieder ein Paar?«
»Soweit wir das können . Und ich habe an ihn gedacht, als ich die Laterne ins Feuer geworfen habe. Aber ich habe auch an dich gedacht.«
»Und wie ist das möglich?«
Ich seufzte und zog die Knie an die Brust. »Ich denke, ich habe an dich gedacht, weil ich weiß, dass für den Fall, dass ich nicht mit Ren zusammen sein kann, ich dich wählen würde.«
»Ich bin also eine Art Ersatzspieler? Dein Plan B?«
»So habe ich das nicht gemeint. Du bist weder zweite Wahl, noch die schlechtere oder die falsche Wahl. Du bist eine andere Wahl. Ich denke, ich war mir bei dem Mann weniger sicher als bei der Familie. Ich gehöre hierher. Ich bin ein Teil von euch.«
Er schnaubte. »Das ist wahr. Und wenn dich Ren noch mal gehen lassen sollte, werde ich dich todsicher zurückhalten.«
Ich nickte. »Vermutlich bin ich einfach nur felsenfest davon überzeugt, dass ich irgendwie zu euch Tigern gehöre.«
»Du gehörst zu uns.« Kishan legte mir den Arm um die Schulter und zog mich näher.
»Ich weiß nicht, wie all das hier ausgehen wird. Ich habe dir ein Happy End versprochen, und ich hoffe immer noch, dass es eintreten wird.«
»Ich halte das für wenig wahrscheinlich, aber danke, dass du nicht all meine Hoffnungen zerstört hast.«
»Ich weiß nicht, ob ich dir damit einen Gefallen tue.«
»Das tust du. Du hast dich uns verschrieben. Egal was geschieht, du gehörst zu Ren und mir. Du wirst immer in meiner Nähe sein, und das ist ein beruhigender Gedanke.«
»Und ich weiß, dass ich immer euch zwei haben werde.«
Ich schmiegte den Kopf an seine Brust, zuckte vor Schmerz zusammen und rieb mir den Hals.
»Ich habe mir heute Nacht den Nacken verrenkt.«
»Ich könnte mit einer Massage dienen.«
»Ren würde die Wände hochgehen. Er will, dass du die Finger von mir lässt.«
»Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Dreh dich um.«
Nach einer gründlichen Nackenmassage wanderte ich zurück ins Haus, wo Ren in der Bibliothek auf mich wartete. Wie angekündigt verwandelte er sich in den weißen Tiger und machte es sich auf meinem Schoß bequem. Zuvor hatte ich ihm noch das Versprechen abgenommen, dass er sich mit feuchten Tigerküssen zurückhalten würde, doch er leckte mir trotzdem den Arm. Ich streichelte ihm das Fell und las ihm Gedichte vor, während er vor sich hindöste.
Er blieb in Tigergestalt und folgte Kishan und mir später am Abend in den kleinen Kinosaal, um sich dort mit uns einen Film anzusehen. Ich setzte mich neben ihn auf den Fußboden und fütterte ihn mit Popcorn, das er mir aus der Hand schleckte. Dann lehnte ich den Kopf an Kishans Knie und schlief ein.
Als ich mitten in der Nacht erwachte, lag ich, in die Steppdecke meiner Großmutter gehüllt, auf meinem Bett. Ich strampelte die Decke fort und schwang in dem stockdunklen Zimmer die Beine über den Bettrand. Meine Füße berührten einen pelzigen Körper.
»Ren? Bist du das?«
Der Tiger schnurrte als Antwort. Ren.
Ich lächelte und küsste ihn auf meinem Weg zum Bad auf den Kopf. Nachdem ich mir die Zähne geputzt und einen Pyjama angezogen hatte, eilte ich zurück zum Bett. Da bemerkte ich ein Paar goldene Augen, die mich von der Veranda aus anstarrten. Ich öffnete die Tür und tätschelte den schwarzen Tiger.
»Vielen Dank, dass du
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