Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
Neuling ist der Tauchlehrer, und auch der wurde gründlich durchleuchtet. Meines Wissens hat er eine lupenreine Weste. Wir brauchen einen Koch, weil die Angestellten ebenfalls essen müssen, und sie wären womöglich beunruhigt, würden wir Essen auf den Tisch bringen, ohne dass wir Vorräte an Bord haben.«
Ich flüsterte: »Aber was, wenn wir auf Drachen oder ähnliches stoßen? Werden sie dann nicht ausflippen? Was, wenn sie alle weglaufen und wir dieses riesige Schiff allein steuern müssen?«
Mr. Kadam lachte. »Falls ein solcher Fall eintreten sollte und unsere Crew meutert, dann sind Nilima und ich durchaus in der Lage, das Schiff zurück zur Küste zu manövrieren. Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, Miss Kelsey. Diese Menschen werden sich im Angesicht der Gefahr nicht vor ihrer Verantwortung drücken. Kommen Sie. Ich stelle Ihnen den Kapitän vor und werde Ihnen damit hoffentlich ein paar Ihrer Befürchtungen nehmen.«
Wir betraten die Brücke, einen matt schimmernden, makellosen Raum aus riesigen Fensterfronten und poliertem Edelstahl. Ein Mann starrte mit einem Fernglas aus dem Fenster.
»Miss Kelsey, darf ich Ihnen Kapitän Diondre Dixon vorstellen?«
Der Mann senkte sein Fernglas, drehte sich um und lächelte. »Ah! Kadam, mein Freund. Ise das die junge Lady, vone der Sie mir so viel erzählt haben?« Der Kapitän kam näher und klopfte Mr. Kadam auf die Schulter. Er trug eine weit geschnittene, weiße Hose und ein grünes Hawaiihemd. Ich erkannte sofort seinen Akzent.
»Sie sind aus Jamaika?«
»Dase ise richtig, Misse Kelsey. Die wunderschöne Insel Jamaika ise Ort, dene ich Heimat nenne, aber die See, sie ise meine Frau.« Er lachte, und ich schloss ihn augenblicklich ins Herz. Ich schätzte ihn auf ungefähr fünfundsechzig. Er war ein wenig untersetzt, seine Haut schimmerte braun, und seine Wangen und Stirn waren von Sommersprossen bedeckt. Er hatte einen weißen Oberlippen- und Backenbart, und sein dichtes weißes Haar war ihm aus der fliehenden Stirn gekämmt.
Beherzt schüttelte ich ihm die Hand und sagte: »Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen.« Ich machte ein paar Schritte auf die Fenster zu und spähte hinaus. »Wie hoch sind wir hier?«
Kapitän Dixon gesellte sich zu mir. »Im Moment sinde wir ungefähr zwanzig Meter über die Wasserpegel. Kommen Sie. Ich zeige Ihnen dase Steuerhaus.«
Zwei breite Kapitänsstühle aus Leder thronten auf einem Podest in der Mitte des Raums, mit Blick auf ein langes Steuerpult voller Knöpfe und Schalter. Darüber, in einem leicht schrägen Winkel, waren eine Reihe Monitore angebracht, die verschiedene Messwerte anzeigten. In der Wand hinter uns befanden sich zwei große Armaturenbretter hinter Glas.
»Dieses Schiff ist so riesig! Es ist verblüffend, dass Sie etwas so Großes mit nur ein paar Knöpfen manövrieren können. Hier oben ist es wunderschön!«
»Ja. Ise guter Ausblick. Haben Sie schone mal eine Kreuzfahrt gemacht, Misse Kelsey?«
»Nein, das ist mein erstes Mal.«
»Ah, danne werde ich versuchen, Ihre erste Fahrt so angenehm wie möglich su machen.«
Mr. Kadam unterbrach ihn. »Kommen Sie, Miss Kelsey. Der Kapitän hat vor unserer Abfahrt noch viele Dinge zu erledigen, und wir müssen unseren Rundgang fortsetzen.«
Kapitän Dixon lächelte. »Ware schön, Sie kennensulernen. Ich hoffe, Sie genießen die Reise. Wanne immer Sie wollen, kommen Sie bitte vorbei. Vielleicht lasse ich Sie auch mal dase Boot steuern. Wase denken Sie, Kadam?«
»Ich bin der festen Überzeugung, dass Miss Kelsey alles schafft, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Ich schaue später noch einmal vorbei, Dixon.«
Wir ließen Kapitän Dixon zurück, und Mr. Kadam führte mich die Treppe hinunter, um mir den Rest des Decks zu zeigen. Beim Gehen erzählte er mir mehr über das Schiff.
»Sie ist vierundsechzig Meter und sieben Zentimeter lang, mit einer Breite inklusive Fender-Gang von zwölf Metern und einem Tiefgang von knapp vier Metern. Sie kann ungefähr 115000 Liter Treibstoff und 30000 Liter Wasser aufnehmen und verfügt über zwei Diesel-Motoren mit jeweils 3516 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei zwanzig Knoten, normalerweise fährt sie jedoch mit sechzehn.«
Ich wollte Mr. Kadam gerade gestehen, dass mir all diese Zahlen nicht das Geringste sagten, als ich endlich ein Wort hörte, das ich verstand.
»Das ist das Sonnendeck«, sagte er und führte mich zu der noch beeindruckenderen Vorderseite des Schiffs, wo ich eine luxuriöse
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