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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Sie rieb den Seidenstoff zwischen den Fingern. »Große Opfer wurden dir abverlangt. Viele junge Frauen kommen zu diesem Schrein, um meinen Segen zu erbitten. Sie wünschen sich einen tugendhaften Gatten und streben nach einem guten Leben. Was ist mir dir, Kelsey? Wünschst du dir einen ehrlichen, großherzigen jungen Mann als Begleiter fürs Leben?«
    »Ich … habe nie wirklich über eine Heirat nachgedacht, um ehrlich zu sein. Aber ja, mein Begleiter fürs Leben sollte ehrlich und großherzig und mit mir befreundet sein. Ich will ihn ohne jegliche Reue lieben.«
    Sie lächelte mich an. »Reue zu empfinden, bedeutet, enttäuscht von sich selbst und seinen Entscheidungen zu sein. All jene, die weise sind, sehen ihr Leben so, als würden sie auf Steinen über einen breiten Fluss springen. Jeder macht von Zeit zu Zeit einen Fehltritt. Niemand kann den Fluss überqueren, ohne nass zu werden. Erfolg wird an der Ankunft am anderen Ende gemessen, nicht daran, wie schlammbeschmiert die Schuhe sind. Reue wird von jenen empfunden, die den Sinn des Lebens missverstehen. Sie sind so enttäuscht, dass sie einfach im Fluss stehen bleiben und den nächsten Schritt nicht wagen.«
    Ich nickte.
    Durga beugte sich vor und strich mir übers Haar. »Hab keine Angst. Er wird dein Freund sein, dein Begleiter in jeder Hinsicht. Und du wirst ihn inbrünstiger lieben als jemals zuvor. Du wirst ihn so sehr lieben, wie er dich liebt. Du wirst glücklich werden.«
    »Aber von welchem Bruder redest du?«
    Sie lächelte und überging meine Frage. »Ich will mich auch um deine Schwester Nilima kümmern. Eine Frau, die eine solche Hingabe an den Tag legt, braucht Liebe. Nimm dies.« Sie reichte mir ihren Kranz aus Lotosblüten. »Er hat keine besondere Macht, außer dass die Blüten nie welken, aber er wird seinen Zweck auf eurer Reise erfüllen. Ich möchte, dass du die Lehre der Lotosblüte verstehst. Diese Blume wächst in schlammigem Wasser. Sie streckt ihre zarten Blütenblätter der Sonne entgegen, und ihr Duft erfüllt die Luft, während sich gleichzeitig ihre Wurzeln am urwüchsigen Dreck festkrallen. Sie ist der Inbegriff des menschlichen Daseins. Ohne die Erde würde die Blume verdorren und sterben.«
    Sie legte mir den Kranz um den Hals. »Grabe tief und lass starke Wurzeln wachsen, meine Tochter, denn du wirst dich nach oben strecken, aus dem Wasser sprießen und am Ende Frieden auf der ruhigen Oberfläche finden.«
    Ich nickte und wischte mir eine Träne aus dem Auge. Durgas Arme begannen sich zu bewegen und dann zu versteifen, und einer nach dem anderen nahm wieder einen Goldton an. »Es ist an der Zeit für dich zu gehen, meine kostbare Tochter. Nimm Fanindra.«
    Die Schlange züngelte ein paarmal, wand sich dann von Durgas Handgelenk und schlang sich um meinen Arm. Flüssiges Gold stieg an den Seiten des Throns empor, bedeckte die Korallen und Muscheln.
    »Wenn du zur Stadt der Sieben Pagoden kommst, such den Ufertempel auf. Eine Frau erwartet dich dort. Sie wird dir auf deiner Reise den Weg weisen.«
    »Vielen Dank. Für alles.«
    Durgas korallenrote Lippen lächelten wieder und versteinerten. Flüssiges Gold glitt über ihren Körper und ihr Gesicht, und im nächsten Moment war sie eine Statue. Das Stück Seide hielt sie immer noch in der Faust, als hätte es ihr jemand in die Hand gedrückt.
    »Auf Wiedersehen.« Ich drehte mich von der Statue weg und tätschelte Fanindra den Kopf. Die Lichter gingen flackernd an, und der Saal sah aus, als wäre nie etwas geschehen. Ich atmete den süßen Duft der Lotosblumen ein, während ich zurück zum Jeep ging. Die Blüten rochen nach Zitrone oder vielleicht Grapefruit. Der Geruch war zart und blumig und feminin. Ich dachte so angestrengt über die Worte nach, die Durga mir mit auf den Weg gegeben hatte, dass ich erschrocken auffuhr, als mich eine warme Hand berührte.
    »Geht’s dir gut?«
    »Ja. Du hättest nicht auf mich warten müssen, Kishan.«
    Er küsste mich auf die Stirn. »Natürlich, aber ich wollte es. Komm. Die anderen sind im Auto. Lass uns zurück zum Schiff fahren.«
    Als wir auf der Jacht waren, gab Ren seinem Bruder den Dreizack, bevor er im nächsten Moment wieder verschwun den war.

11
    D ie B eac hp ar t y
    A ls ich am nächsten Morgen erwachte, hatte die Deschen längst die Anker gelichtet. Am Nachmittag war ich mit Wes, Kishan und einem widerwilligen Ren im Multimediaraum für ein Hai-Training verabredet. Wir sahen uns DVDs über Haie in ihrer natürlichen Umgebung

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