Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
im nächsten Moment wie ein U-Boot wieder abgetaucht.«
Als unsere Stunde vorbei war, lud mich Wes ein, mit ihm und den beiden Brüdern am Nachmittag Speerfischen zu gehen, aber ich lehnte dankend ab. Er versprach, mir frische Meeresfrüchte mitzubringen. Ich traf mich am Nachmittag mit Mr. Kadam, und wir machten unsere eigenen Unterwasserschießübungen. Er wollte, dass ich meinen Blitzschlag im Wasser ausprobierte. Wir begannen im Unterdeck an der offenen Rampe, wo Ren und Kishan mehrere Bojen aufgestellt hatten. Die Bojen waren mit genügend Gewichten beladen, dass sie knapp unter der Wasseroberfläche trieben. Ich zielte auf die, die uns am nächsten war, und verfehlte sie. Als ich es nochmals probierte, explodierte sie wie eine Seemine.
»Gut, Miss Kelsey«, lobte Mr. Kadam. »Sie sollten Ihre Zielfertigkeit über und unter Wasser trainieren. Mit der Brechung des Wassers wird Ihre Schusskraft anders sein als an Land.«
Nachdem ich alle Bojen in die Luft gejagt hatte, gingen wir zum Pool, wo weitere Unterwasserzielscheiben auf mich warteten. Ich hüpfte mit Tauchermaske und Schnorchel hinein und feuerte meinen Blitzschlag erst ein paarmal über Wasser ab und schließlich unter Wasser. Jedes Mal, wenn ich eine Zielscheibe in die Luft jagte, lobte mich Mr. Kadam, den Daumen nach oben. Wir verbrachten den Rest des Nachmittags im Pool und übten schließlich im Ozean, um den Blitzschlag auch im Salzwasser auszuprobieren.
»Ich bin überzeugt, dass Ihre Fähigkeit mehr ein Feuer, denn ein Blitz ist«, entschied Mr. Kadam, als wir mit unserer Trainingseinheit fertig waren. »Es erinnert mich an einen Schneidbrenner. Hatten Sie das Gefühl, dass Sie mehr Energie aufbringen mussten als an Land?«
»Ja. Vor allem im Meer.«
»Das dachte ich mir. Im Ozean herrscht eine niedrigere Kerntemperatur als im Pool. Es kostet mehr Kraft, eine heiße Flamme im Meer aufrechtzuhalten als an Land oder im Swimmingpool. Das war sehr aufschlussreich, Miss Kelsey. Ich bin überzeugt, Sie sind auf jegliche Unterwassersituation bestens vorbereitet. Und jetzt werde ich, wie die Jugend von heute so schön sagt, die Fliege machen.«
Während Mr. Kadam verschwand, lehnte ich mich seufzend gegen die Holzbank. Bestens vorbereitet? Da kann ich ja nur lachen.
Das Abendessen bestand aus einem Barsch, den Wes und Kishan gefangen hatten. Er sah sehr lecker aus, doch ich brachte keinen Bissen hinunter. Kishan hielt mir seine Gabel hin und drängte mich, ihn zumindest zu probieren, aber ich schob seinen Arm weg. Ich konnte nun einmal kein Fleisch essen, wenn ich wusste, wie das Tier zu Tode gekommen war. Stattdessen aß ich mich an Salat und Brot satt. Ren war nicht erschienen.
Um das Thema zu wechseln, bemerkte Wes, dass wir in zwei Tagen in Trivandrum anlegen würden. »Jedes Jahr findet dort eine riesige Beachparty statt«, erklärte er. »Alle Surfer, Taucher und Einwohner gehen hin. Es ist einfach klasse. Es gibt Musik, Essen, Tanz, Mädchen in Bikinis … Warum begleitest du mich eigentlich nicht? Ihr solltet alle mitkommen. Jeder ist eingeladen.«
Mr. Kadam kicherte. »Ich denke, ich werde lieber auf der Jacht die Stellung halten, aber ihr solltet gehen und euch amüsieren.«
»Mädchen in Bikinis? Kein Wunder, dass du unbedingt hingehen willst«, neckte ich Wes.
Wes warf mir ein verschmitztes Lächeln zu, und Grübchen bohrten sich in seine Wangen. »Ah, hätte ich nur ein hübsches, süßes Mädchen am Arm, dann würde ich die anderen Mädels überhaupt nicht bemerken.«
»Da bin ich sicher«, kicherte ich.
»Wie sieht’s aus, Kelsey? Willst du mit mir zu der Party gehen?«
»Ich denke darüber nach und gebe dir morgen Bescheid.«
Als ich aufstand, packte Wes meine Hand und küsste sie, während Kishan leise knurrte. »Lass einen Kerl nicht zu lange warten. Sonst wird er übellauniger als ein Jagdhund, der ein Eichhörnchen auf einen Baum gejagt hat.«
»Das behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf. Aber jetzt werde ich noch einen Spaziergang an Deck machen. Gute Nacht, Wes.«
»Gute Nacht.«
Hastig erhob sich Kishan und nahm meine Hand. »Ich begleite dich.«
Händchenhaltend spazierten wir zur anderen Seite des Schiffs und blieben an der Reling stehen. Ich zeigte auf ein paar Delfine, die in der Nähe der Jacht schwammen, als wollten sie sich einen Wettstreit mit uns liefern. Wir sahen ihnen zu, bis sie davonschwammen.
Kishan lehnte sich auf der Brüstung vor, blickte mich an, nahm dann einen tiefen Atemzug und starrte
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