Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
meine Haut, schienen bei jeder süßen Liebkosung zu frohlocken. Seine Küsse waren zärtlich und köstlich und sanft und … falsch .
Ungebetene Gedanken brachen sich Bahn, die ich nicht beiseiteschieben konnte, egal wie sehr ich es versuchte. Trotz meiner verzweifelten Bemühungen, mir meine Gefühlswallungen nicht anmerken zu lassen – sie tief in meinem Innersten zu verbergen –, tauchten sie an der Oberfläche auf. Kishan hielt inne und hob den Kopf. Ich sah, wie sich seine Miene veränderte, von süßer Verehrung und Glückseligkeit zu Überraschung und schließlich zu Resignation und Enttäuschung. Er hatte die Hände um mein Gesicht gelegt, strich mir mit den Daumen die Tränen von den Wangen und fragte traurig: »Ist es so schwer, mich zu lieben, Kelsey?«
Ich senkte den Blick und schloss die Augen.
Er wich von mir zurück und lehnte sich wieder gegen die Reling, während ich mir wütend die Tränen aus dem Gesicht wischte. Ich war sauer auf mich selbst, weil ich diesen wunderbaren Moment zerstört und Kishan verletzt hatte. Reue erfüllte mich. Ich drehte mich zu ihm, glitt mit der Hand an seinem Rücken hinauf und schob meinen Arm unter seinen. Dann schmiegte ich den Kopf an seine Schulter. »Es tut mir leid . Es ist überhaupt nicht schwer, dich zu lieben.«
»Nein, mir tut es leid. Ich bin viel zu schnell vorgeprescht.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, es war in Ordnung. Ich weiß nicht, warum ich geweint habe.«
Er sah mich an, umfing meine Hand und spielte mit meinen Fingern. »Aber ich . Und ich will nicht, dass unser erster Kuss dich zum Weinen bringt.«
Ich lächelte schief, versuchte, ihn zu necken. »Das war nicht unser erster Kuss. Erinnerst du dich etwa nicht?«
»Ich meine, der erste Kuss, den ich nicht gestohlen habe.«
»Das stimmt.« Ich lachte leise. »Aber zumindest bist du der weltbeste Kuss-Dieb.« Ich stieß ihm die Schulter in die Seite und drückte ihm entschuldigend den Arm, doch sein Gesicht war weiterhin von Traurigkeit erfüllt.
Er krallte die Hände um die Reling. »Bist du dir denn immer noch sicher? Was mich anbelangt?«
Ich nickte gegen seine Schulter. »Du machst mich glücklich. Ja, ich bin mir sicher, was uns anbelangt. Willst du es noch mal mit mir probieren?« Ich versuchte, mich an ihn zu kuscheln.
Er schlang die Arme um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Ein andermal. Komm jetzt. Ich habe Lust auf eine Geschichte.«
Hand in Hand stiegen wir die Treppe hinab.
Wir sahen Ren die ganze Woche über nicht. Laut dem GPS-Tracker versteckte er sich an den verschiedensten Orten im Unterdeck des Schiffs.
Kishan versuchte nicht mehr, mich zu küssen, zumindest nicht wie zuvor. Er streichelte mir übers Haar und nahm mich auch in die Arme, massierte mir die Schultern und verbrachte ganze Tage mit mir, aber wenn ich ihn umarmte, um ihm gute Nacht zu sagen, hielt er mich nur für ein paar Sekunden, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte. Er wollte mir mehr Zeit geben, was gleichzeitig eine Erleichterung und eine Belastung war.
Eine Woche später legten wir schließlich in Mahabalipuram, der Stadt der Sieben Pagoden, an. Wir befanden uns jetzt auf der anderen Seite von Indien, der Ostseite, trieben im Golf von Bengalen, vor der Küste des Indischen Ozeans.
Es war Zeit, unser drittes Abenteuer zu beginnen, und die Vorstellung, auf Drachen zu treffen, begeisterte und erschreckte mich zugleich. Außerdem hatte ich Lust, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Kishan bot sich an, mir auf seinem Motorrad die Stadt zu zeigen, und wir verbrachten den Tag damit, durch Läden zu bummeln. Er kaufte mir ein wunderschönes Armband, das mit Diamanten in Form von Lotosblüten geschmückt war. Als er es mir anlegte, sagte er: »Ich hatte einen Traum, in dem du Lotosblumen im Haar trugst.«
Ich lachte. »Wahrscheinlich hast du von Lotosblüten geträumt, weil du direkt neben dem Tisch geschlafen hast, wo ich Durgas Lotoskranz aufbewahrt habe.«
»Vielleicht«, sagte er mit einem Lächeln, »aber ein schöner Traum ist ein schöner Traum. Trag es bitte.«
»Okay. Allerdings nur, wenn ich dir dafür auch etwas kaufen darf.«
Kishan grinste. »Abgemacht.«
Ich setzte ihn draußen an den freien Tisch eines Straßencafés, während ich in einen Laden ging. Mehrere Minuten später ließ ich mich nervös neben ihm nieder. Er lehnte sich vor, um mir die Tüte aus der Hand zu reißen, doch ich zog sie fort.
»Einen Augenblick. Bevor ich dir dein Geschenk
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