Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
Leute. Zwei von uns, zwei von Cantrip und einer von euch.«
Die FBI -Agentin hatte gewusst, warum der Heimatschutz den Werwolf überprüfte, dachte Anna. Sie war nicht überrascht gewesen, dass zwei Leute kamen– aber sie wies Anna zuliebe darauf hin. Indem sie Anna nicht gleich vorgestellt hatte, ließ sie die anderen glauben, Anna wäre die zweite FBI -Agentin, sodass sie vielleicht ihre Agenda vor dem Feind preisgaben.
» Wir haben Cantrip ein wenig unter Druck gesetzt. Sie schuldeten uns noch was.«
Eigentlich war es unsinnig, dass Fisher die Beteiligten in zwei Lager aufteilte. Letztendlich hatten sie doch alle ein gemeinsames Ziel: den Bösewicht zu fangen. Vielleicht existierte einfach nur eine Rivalität zwischen den verschiedenen Abteilungen: FBI gegen Homeland Security. Anna kniff die Augen zusammen und dachte darüber nach. Das mochte durchaus eine Rolle spielen– und Fisher konnte Jim definitiv nicht ausstehen. Aber Anna hatte das Gefühl, dass sie sich auch vor ihr inszenierte. Anna war geduldig; sie würde schon noch herausfinden, was die FBI -Agentin von ihr wollte. In der Zwischenzeit musste sie die Leute im Raum in den Griff bekommen.
Jim strahlte eine gewisse Frische aus, die zu seinem Charme beitrug. Anna übersah keineswegs die Klugheit hinter der geschleckten Fassade. Dr. Singh, der ältere Mann, wirkte auf eine Art reserviert, die sie an einige der Alpha-Wölfe erinnerte, die sie in den letzten Jahren getroffen hatte.
Er gehörte zu denen, die sich zurücklehnten und ihr Rudel beobachteten, während es die Sache auf seine Art anging, und die nur eingriffen, wenn es sich zu weit von ihrer Linie entfernte. Dann würden sie sich mit brutaler Effizienz einmischen, die automatisch bedeutete, dass sie für eine Weile ihre Ruhe hätten. Singh hatte durchaus bemerkt, was Fisher getan hatte, doch seine entspannten Schultern verrieten Anna, dass er noch nicht verstanden hatte, wer und was sie war.
Abrupt wurde die Tür aufgerissen, und ein weiterer Mann trat ein. Anna zuckte leicht zusammen. Sie war nicht so gut im Multitasking. Hätte sie aufgepasst, hätte sie mitbekommen, dass er kam. Aber der Machtkampf hatte sie zu sehr gefesselt, und so hatte sie seine Schritte überhört.
Der schlanke und fast zerbrechlich wirkende Neuankömmling musterte sie alle mit kühlen grauen Augen. Sein Anzug kam von der Stange und war ein wenig verknittert, aber die blaugraue Farbe passte zu seinen Augen und dem schmalen Ring aus kurzen dunklen Haaren, der sich um seinen Kopf zog.
Seine Augen wirkten älter als sein Körper, und er war kaum größer als einen Meter fünfzig. Seine fahle Haut unterstrich den Gesamteindruck noch, aber er bewegte sich leichtfüßig wie ein Läufer.
Er betrachtete die beiden Männer stirnrunzelnd. » Homeland«, sagte er mit neutraler Stimme, dann sah er Leslie an. » Sie müssen Special Agent Fisher sein. Ich bin Special Agent Craig Goldstein. Bitte stellen Sie mich vor!«
Das tat sie und fing mit dem Team der Homeland Security an. Dabei erfuhr Anna, dass »Jim Keinnachname« Jim Pierce hieß.
» Und das«, endete Agent Fisher schließlich mit einem Hauch von Schalk in der Stimme, » ist Anna Smith, unsere Werwolf-Beraterin. Anna, das ist Special Agent Craig Goldstein. Er ist unser Experte für diesen Fall.«
Goldstein wirkte… fassungslos, und Anna war sich ziemlich sicher, dass das nur selten vorkam. Das Duo von der Homeland Security schien ähnlich überrascht. Singh erholte sich als Erster und warf Fisher einen scharfen Blick zu.
Anna lächelte warm und ergriff die Hand, die Goldstein am Anfang der Vorstellung automatisch ausgestreckt hatte.
» Hallo, Special Agent Goldstein«, begrüßte sie ihn ernst dreinschauend. » Ich weiß, dass ich nicht das bin, was sie erwartet haben, aber ich werde mein Bestes geben. Wir warten noch auf die Leute von Cantrip und meinen Ehemann, der Kaffee holt.«
Charles würde bald hier sein. Sie hatte gehofft, noch warten zu können, bis die Leute von Cantrip da waren, aber sie mussten wohl einfach so klarkommen. Wenn Charles eintraf, bevor sie die Regeln erklärt hatte, konnte das fatale Folgen haben.
Anna sah von einem zum anderen und atmete einmal tief durch. » Hören Sie, wir haben nicht viel Zeit. Wir werden Ihnen helfen, aber es gibt ein paar Dinge, die Sie wissen sollten. Wir sollten alle sitzen, wenn mein Ehemann ankommt. Sehen Sie ihm nicht in die Augen! Falls Sie es doch tun, dann blinzeln Sie bitte oder schauen weg, wenn Ihre
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