Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
zu suchen, der sofort zu ihrem Hintern wanderte. Sie riss ihren Kopf wieder herum, bevor er ihr Grinsen bemerken konnte– oder ihre roten Wangen. Er hatte die Menge beobachtet. Sie hatte es gesehen; hatte bemerkt, wie er jedes einzelne Kind eingehend musterte.
Aber Charles log sie sicherlich nicht an, also hatte er seinen Kontrollblick wohl ganz automatisch umherschweifen lassen, während er sie absichtlich angestarrt hatte. Sie lächelte und fühlte, dass ihre Wölfin es genoss, wie richtig sich das Flirten mit ihrem Gefährten anfühlte.
Anna hatte genug Zeit, um über ihre Verlegenheit hinwegzukommen. Es dauerte eine Weile, bis sie es schaffte, Essen zu bestellen– hauptsächlich deswegen, weil sie Mitleid mit einer überforderten Lehrerin hatte, die anscheinend ganz allein für eine Million Kinder verantwortlich war. Schließlich flüchtete Anna mit ein paar Sandwiches und zwei Flaschen Wasser und ließ sich von Charles nach draußen führen, um nach einem Platz zu suchen, an dem sie halbwegs ungestört essen konnten.
» Wir hätten auch in ein Restaurant gehen können«, meinte Charles und nahm die Wasserflasche, die sie ihm entgegenstreckte. » Oder wir hätten warten können, bis die hungernden Horden sich zerstreut haben, bevor wir uns ins Getümmel werfen.« Er klang wie immer ernst, aber Anna wusste es besser, denn durch die Verbindung zwischen ihnen empfing sie Belustigung.
» Sie waren gerade mal sieben Jahre alt! Ich hielt es für extrem unwahrscheinlich, auf ihren Tellern zu landen, wenn es doch stattdessen auch die Chance auf Hotdogs und Eis gab.«
» Wären sie keine Raubtiere gewesen, hättest du dich nicht so unsanft gegen sie wehren müssen«, widersprach er, während er auf einen freien Picknicktisch zuging. Anna sah, wie mindestens eine Person auf denselben Tisch zuhielt, Charles bemerkte und sich abwandte. Aber zumindest wirkte sie nicht verängstigt.
» Sie konnten nicht über den Tresen schauen«, erklärte sie. » Wir hatten eine Abmachung. Sie beißen mich nicht, und ich hebe sie hoch, damit sie etwas sehen können.« Anna hatte von den Kindern mehr Scheu erwartet, aber es schien, als hätten sie eine Menge Spaß gehabt. Vielleicht waren sie zu jung, um Angst vor Fremden zu haben. Die Lehrerin war zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihre Hälfte der Klasse hochzuheben, um sich Gedanken um Anna zu machen. Anscheinend waren alle zum Helfen abgestellten Mütter gerade mal für kleine Mädchen.
» Alle Kinder?«
» Die Hälfte. Eins nach dem anderen. Es ist ja nicht so, als hätten sie besonders viel gewogen. Und ich hatte Hilfe.«
» Hmm.« Charles zog eine Augenbraue hoch. » Da gab es aber ziemlich heftige Grabenkämpfe, wenn man bedenkt, dass es nur um Hotdogs und Sandwiches ging und nicht um unschätzbare Kunstwerke. Ich habe gesehen, wie du dieser Frau deinen Ellbogen in die Seite gerammt hast.«
» Sie hat sich vor einen siebenjährigen Jungen gedrängelt!«, erklärte Anna ihm empört. » Wer tut so etwas?«
» Damen mit viertausend Dollar schwerem Diamantschmuck anscheinend.« Er räumte die Reste eines anderen Essens vom Tisch und warf sie in einen nahe stehenden Mülleimer.
» Ich drängle mich nicht vor Kinder, und ich besitze auch viertausend Dollar teuren Diamantschmuck.« Anna ließ sich auf die schmale Bank fallen und legte ihr Essen auf den winzigen Tisch, während sie inständig hoffte, dass er nicht kippeln und so alles zu Boden fallen würde.
» So?«, fragte Charles milde und setzte sich ihr gegenüber. Die kleinen Holzbänke wirkten recht stabil und knarrten nicht einmal unter seinem Gewicht. Trotzdem hatte sie das Gefühl, dass er erst skeptisch die Standfestigkeit testete. » Bis auf deinen Ring trägst du niemals etwas davon. Und dein Ring ist keine viertausend wert.«
» Wir reden von diesem Collier, richtig? Es zu tragen, würde auch nicht dafür sorgen, dass ich mich vor ein armes hungriges Kind drängle.« Er spielte mit ihr, zog sie auf, weil sie Angst davor hatte, den Schmuck zu tragen, den sein Vater ihr zur Hochzeit geschenkt hatte. Ihre Wölfin wollte sich vor Freude schütteln und zur Feier des Tages jagen gehen. Anna nahm stattdessen einen Bissen von ihrem Sandwich. » Dafür müsste ich wahrscheinlich auch noch das Armband anziehen.«
» Nein«, erwiderte Charles, » nur das Armband würde vollkommen reichen. Aber du trägst es nicht.«
Ihr Collier zierten mindestens doppelt so viele Diamanten wie das Armband, und sie waren um einiges
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