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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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um sich auf die Morde zu konzentrieren. » Ungefähr ab 1995 sind uns einige Unterschiede bei den Morden des UNSUB aufgefallen, die darauf hindeuten, dass er sich einen Partner gesucht hat. Dann, im Jahr 2000, zogen sich die Morde über sechs Wochen hin. Obwohl wir – 2000 ist das erste Jahr, in dem ich mit diesem Fall zu tun hatte – nur fünf Leichen gefunden haben, weist der Zeitraum darauf hin, dass es möglicherweise sechs Opfer gab. Nachdem es im nächsten Jahr sechs waren und in jedem Jahr danach auch und sich der Zeitrahmen der Morde jedes Jahr über sechs Wochen zog statt über vier, gehen wir davon aus, dass es auch 2000 sechs Opfer gab.«
    » Wenn das Vorgehen nicht übereinstimmt, woher wissen Sie dann, dass es sich überhaupt um Opfer des ›Großwildjägers‹ handelte und nicht um die eines anderen Killers?«, fragte Singh. Er hatte sich von der Jagd nach dem Killer anstecken lassen – obwohl seine Jagd eigentlich mit einer ganz anderen Beute begonnen hatte: den Werwölfen. Bruder Wolf stimmte Charles’ Einschätzung von Singh zu: klug und leicht abzulenken, wenn etwas Interessanteres als seine eigentliche Beute vor ihm aufsprang.
    Goldstein griff in seine Aktentasche und zog eine leuchtend gelbe Ohrmarke heraus. Die Art von Marke, mit der Rancher ihr Vieh versahen. » Er kennzeichnet seine Beute. 1975 benutzte er noch Jagdmarken für Hirsche, die er aus einem Jagdbedarfsladen gestohlen hatte. 1982 wechselte er zu diesen hier. Die derzeitige Charge kann man sich beutelweise im Internet kaufen, für fünfundzwanzig Dollar pro Beutel.«
    In seinen Augen sind seine Opfer nur ein Ding, dachte Charles. Vieh.
    Oder er hat versucht, sie in ein Ding zu verwandeln, wandte Anna ein. » Gehen wir doch weiter die Opfer durch und schauen, ob ich noch mehr bemerke, was Ihnen weiterhelfen kann.«
    Goldstein fuhr mit seiner Bildvorführung fort. Mit der forensischen Wissenschaft hatte sich auch der Umgang des Killers mit den Leichen verändert. Statt sie irgendwo im Nirgendwo abzulegen, warf er sie jetzt ins Wasser. In Flüsse, Seen, Sümpfe– und hier, in Boston, in den Atlantik. Er vertraute darauf, dass das Wasser seine vielfältigen Sünden tilgen würde.
    » Neben der Auswahl und Anzahl seiner Opfer gibt es noch andere Unterschiede«, sagte Goldstein, » 1991 sogar mehrere. Die Folter kam mehr einem Ritual gleich, und er schien ihr eine größere Bedeutung beizumessen. Außerdem mordete er einen Monat früher. Von 1975 bis 1990 fanden alle Morde im November statt, 1991 dann im Oktober. Und von da an zog er die Morde jedes Jahr um einen Monat vor, bis er 1995 Anfang Juni zu töten begann– und dabei bleibt er seither.«
    » Wenn Sie mir eine Liste– und Fotos– der Opfer geben«, schlug Anna vor, als Goldstein seine Ausführungen beendet hatte, » werde ich mein Bestes tun, um Ihnen die Feenwesen herauszusuchen. Ich glaube, dass wir hier in Boston die ersten Werwölfe als Opfer hatten, aber das kann ich Ihnen sicher sagen, sobald ich ein paar Anrufe getätigt habe.«
    Charles war sich ziemlich sicher, dass erst dieses Jahr Wölfe getötet worden waren, aber es konnte nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen. Außerdem konnte er die Liste der Opfer an ein paar Feenwesen schicken, die er kannte, um vielleicht mehr Informationen über diese Opfer einzuholen und eventuell noch ein paar weitere zu identifizieren.
    » In Ordnung«, stimmte Goldstein zu. » Das können wir machen.«
    Anna runzelte die Stirn und rieb sich mit der Hand leicht das Kinn, während sie die Collage aus den Fotos der diesjährigen Opfer betrachtete– bis jetzt waren es fünf. Bei dem jüngsten Bild handelte es sich um das Schulfoto eines kleinen Jungen. Nur noch ein Opfer, dann würde sich der Großwildjäger bis zum nächsten Jahr zurückziehen.
    » Ich bin keine Expertin für das Feenvolk«, wiederholte Anna, » aber ich kenne Wölfe. Ein normaler Mann oder sogar mehrere normale Männer, die einen Werwolf angreifen– das ist ziemlich ehrgeizig. Raubtiere suchen sich gewöhnlich Opfer, die ihnen im Gegenzug nicht ebenfalls gefährlich werden können.«
    Heuter runzelte die Stirn. » Er scheint bis jetzt keine besonderen Probleme mit ihnen gehabt zu haben. Drei Wölfe, richtig? Und niemand hat auch nur das Geringste beobachtet. Ich glaube nicht, dass es so schwer ist, wie Sie behaupten. Sonst hätte doch jemand etwas bemerkt.«
    Anna drehte den Kopf und suchte Charles’ Blick. Wir sind hier, um die Werbetrommel zu rühren. Um ihnen

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