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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Feenmann, der in dieser Nacht neben Charles gekämpft hatte, besaß offensichtlich eine Menge Macht), aber voll und schön. Im Moment allerdings wurde seine Stimme auch von den Tränen beeinträchtigt, die er mühsam unterdrückte. Das Lied hatte nicht Beauclaires Tonlage, und es gehörte auch nicht zu Charles’ Lieblingsliedern. Er mochte eher die Balladen, die in eindrucksvollen Bildern eine Geschichte erzählten oder sich wenigstens besser reimten.
    Charles trat einen Schritt vor, und obwohl der Feenmann ihn nicht ansah oder aufhörte, zu singen, spürte er sofort, wie Beauclaires gesamte Konzentration sich auf ihn richtete. Es fühlte sich an wie die Aufmerksamkeit einer Klapperschlange kurz vor dem Biss.
    » ›Neben dem Meer‹, in der Tat«, sagte Charles leise und beobachtete Beauclaires Körpersprache.
    Der Feenlord hörte auf zu singen, und sah hoch. Charles stellte fest, dass er ihn richtig eingeschätzt hatte. Beauclaire war bereit, seine Tochter gegen jeden zu verteidigen, der ihr zu nahe kam. Wie Isaac war er fest gegen den harten Steinboden geschlagen worden, und er wirkte benommen– was Charles zunächst nicht bemerkt hatte. Angehörige des Feenvolkes wurden nur noch gefährlicher, wenn sie verwundet waren. Das lange Messer erschien wieder in seiner unverletzten Hand, und es wirkte sehr scharf.
    » Ar lan y môr«, sang Charles und bemerkte, dass Beauclaire sich ein wenig entspannte, also sang er noch ein wenig weiter. » Alles in Ordnung. Wir sind Verbündete, erinnern Sie sich? Wir müssen Lizzie auf das Boot bringen. Vielleicht kann auch Isaacs Hexe etwas für Ihre Tochter tun, sodass die schwarze Magie sie nicht auffrisst– ich weiß nicht, ob Sie sie sehen können, aber ich schon. Und wir müssen Ihr Handgelenk verarzten.«
    Beauclaire schloss die Augen und bannte das Messer. Magie , dachte Charles, oder sehr geschickte Hände . Der Feenmann nickte, dann verzog er sein Gesicht zu einer Grimasse. » In Ordnung.« Als er sprach, klang seine Stimme zittriger als im Gesang. » Wir müssen sie in Sicherheit bringen– für den Fall, dass der Gehörnte zurückkommt. Ich kann sie nicht tragen.«
    » Ich schon, wenn Sie mich lassen«, bot Charles an. Falls es nötig werden sollte, würde er Beauclaire gegenüber dieselbe Dominanz zeigen, die er Isaac gegenüber angewandt hatte. Es würde wahrscheinlich eine Sekunde lang funktionieren, aber gleichzeitig konnte es dazu führen, dass Charles ein Messer in den Rücken bekam, sobald er Beauclaire nicht mehr im Blick behielt. Es war besser, ihn zur Mitarbeit zu überreden.
    » Ihr Knie«, begann Beauclaire.
    » Ich weiß. Ich sehe es. Es wird wehtun, egal wie wir es anstellen. Aber diese Insel ist nicht allzu groß. Es sollte nicht lange dauern.«
    Beauclaire sah auf und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. » Aber zuerst müssen wir aufstehen und diese Treppe nach oben gehen.«
    » Ja«, stimmte Charles zu.
    » Er könnte dort oben auf uns warten.«
    Charles wollte auch diesmal zustimmen, doch Bruder Wolf schaltete sich ein. Der alte Wolf mochte nichts über Gehörnte wissen, aber er wusste etwas über Beute, und Charles vertraute seinem Urteil. » Der weiße Hirsch ist schon lange verschwunden.«
    Beauclaire erstarrte. » Sie haben ihn gesehen? Als einen weißen Hirsch?«
    Charles nickte. » Aber als wir gegen ihn gekämpft haben, besaß er nicht diese Gestalt.« Er hatte Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Charles wusste, was er berührt hatte. Das Wesen hatte eine menschenähnliche Gestalt gehabt, mit Beinen, die aussahen wie die eines Elches. » Aber er ist die Treppe nach oben gelaufen und hat sich in einen Hirsch verwandelt– in dem Moment, in dem der Unsichtbarkeitszauber versagt hat.«
    » Er hat nicht versagt«, erklärte Beauclaire. » Er ließ den Tarnzauber absichtlich fallen. Warum haben Sie nicht die Verfolgung aufgenommen?«
    » Ich war nicht in der Verfassung, es allein mit ihm aufzunehmen«, gab Charles zurück und machte eine Geste, die alle Verletzten im Raum einschloss. » Selbst mit Verbündeten hätten wir ihn vielleicht nicht besiegen können, hätte er sich nicht zur Flucht entschlossen. Und ich wollte niemanden verletzt und verletzlich zurücklassen.«
    Anna schnaubte. Sie kannte ihn und wusste genau, wen er nicht verletzlich zurücklassen hatte wollen.
    Beauclaire neigte den Kopf und lächelte. » Ich hätte wissen müssen, dass Brans Sohn zu eigensinnig ist, um sich von Magie an der Nase herumführen zu lassen– selbst vom

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