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Fluch von Scarborough Fair

Fluch von Scarborough Fair

Titel: Fluch von Scarborough Fair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Werlin
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dich töten. Ich würde für dich sterben. Ich wäre schon glücklich, wenn du mich nur anlächeln würdest– obwohl ich mir wünschte, du würdest mich küssen. Ich möchte dich halten, und ich möchte, dass du mich hältst. Du bist so unglaublich hinreißend. Du bringst mich zum Lachen und zum Weinen. Du bist das Einzige, was zählt.
    Du bist das Einzige, was zählt.
    Du bist das Einige, was zählt.
    Ich brauche auf der Welt nichts weiter als dich.
    Dich, Lucinda Scarborough. Nur dich.
    Ich liebe dich.

Kapitel 33
    Lucy wandte ihren erstaunten Blick von Zach ab. Sie hatte gehört, was er gesagt hatte, und ihm dabei in die Augen gesehen. Noch begriff sie seine Worte nicht ganz, aber bestimmt fand sie einen Weg, es ihm schonend beizubringen. Sie liebte ihn zwar, aber nicht so wie er sie.
    Oder?
    Inzwischen redete Leo. Gott sei Dank. Lucy sah, wie er Pierre nach draußen ließ, und sie konzentrierte sich auf seine Worte, als er sich wieder ihr gegenüber an den Küchentisch setzte. Vielleicht konnte sie so vergessen, wie dicht Zach und sie nebeneinander auf der Küchenbank saßen. Ihre Schenkel berührten sich fast, und sein von der körperlichen Arbeit gestählter, muskulöser Arm lag angespannt neben ihrem auf dem Tisch. Zachs Arm erinnerte Lucy daran, wie er ohne Hemd aussah. Vielleicht konnte Leo sie ja von diesen Gedanken ablenken und sie vergessen lassen, dass Zach neben ihr rasch und schwer atmete. Er war ihr so nah.
    Ob Leo und Soledad etwas bemerkt hatten? Eigentlich war es unmöglich, Zachs starke Anspannung nicht zu spüren.
    Aber ihre Blicke waren nur auf Lucy gerichtet. Als Zach sich jetzt nach vorn beugte, wusste sie es, ohne hinzusehen. Sie spürte es einfach. Seltsam. Es war so, als verfügte sie plötzlich über eine Art Radar, der ihr jede seiner Bewegungen verriet. Zach rückte ein wenig von Lucy weg und bemühte sich genau wie sie, sich wieder auf Leo zu konzentrieren.
    » Es gibt mehrere Punkte, bei denen wir ansetzen können«, erklärte Leo, » und dazu gehört, dass wir Nachforschungen anstellen. Der erste Punkt ist grundlegend und offenkundig. Genealogie. Ich möchte, dass wir Ahnenforschung betreiben. Möglicherweise finden wir Geburtsurkunden von Miranda und ihrer Mutter und Großmutter. Wir müssen möglichst weit zurückgehen, vielleicht sogar bis zu Fenella– nennen wir sie einfach Fenella Scarborough. Obwohl ich bezweifle, dass wir über sie irgendetwas herausfinden können, denn die Aufzeichnungen reichen bestimmt nur ein paar Generationen zurück. Außerdem sollten wir auch nach Krankenakten suchen. Wenn wir herausfänden, dass Miranda geboren wurde, als ihre Mutter zweiunddreißig war, würde das die Dinge verändern. Wenn wir Mirandas Geschichte widerlegen könnten…«
    » Wäre die ganze Sache damit erledigt?«, fragte Zach. » Und könnten wir dann Mirandas Tagebuch als pure Verrücktheit abtun?« Seine Stimme klang zwar ein wenig heiser, aber im Grunde wie immer. Leo schien jedenfalls keine Veränderung zu bemerken.
    » Vielleicht nicht ganz«, meinte Leo. » Aber wir müssten alles neu bewerten und uns weniger Sorgen machen.« Er wandte sich an Lucy. » Was wäre es für ein Gefühl, Lucy, wenn wir geschichtlich belegen könnten, dass– na ja, dass–«
    » Dass ich nicht von einer langen Reihe verrückter junger Frauen abstamme?« Interessant. Trotz der übersteigerten Wahrnehmung von Zachs Gegenwart gelang es Lucy, diese Wahrnehmung beiseitezuschieben und nebenher noch gut zu funktionieren. Tatsächlich spürte sie so etwas wie einen zusätzlichen Impuls, als hätte Zachs Liebeserklärung ihr mehr Stärke verliehen.
    » Ja«, sagte Leo. » Würde dich diese Information beruhigen?«
    Lucy überlegte. » Ja. Vermutlich wäre ich nicht völlig beruhigt, aber es würde die Situation schon verändern.« Sie hielt einen Moment inne. » Wow. Wenn ich bedenke… können wir das alles wirklich herausfinden und so meine Familiengeschichte zurückverfolgen?«
    » Vielleicht«, erwiderte Leo. » Ich weiß nicht viel darüber, und vermutlich ist es ganz schön verzwickt. Aber wozu gibt es Leute, die sich mit Ahnenforschung auskennen?«
    » Bleibt noch die Suche nach den Krankenblättern«, sagte Soledad. » Durch meine Arbeit im Krankenhaus kann ich auf Hilfsmittel zurückgreifen, die mir diese Aufgabe ungemein erleichtern.«
    Leo nickte. » Ja, ich dachte mir, dass du dich für diese Aufgabe freiwillig melden würdest.«
    » Ich würde gern mit der Ahnenforschung loslegen«, äußerte

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