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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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war ganz und gar nutzlos für mich. Hat er seine Familie zur Rechenschaft gezogen?“
Der Anflug von Interesse in der Stimme des Paschas machte Kate Mut. „Sein Herz ist groß. Er wollte keine Rache, nur den ihm zustehenden Platz. Aus diesem Grund ließ er den Mann ungeschoren und überantwortete ihm kleinere Besitztümer, damit er mit seiner Familie auch weiterhin unbeschwert leben konnte. Leider aber dankte es ihm dieser Mann mit einer neuer Intrige.“
„Eine neue Intrige?“
„Das ist der Grund, warum ich hier bin und an Eure Großherzigkeit appelliere.“
Der Pascha verdrehte die Augen. „Bitte, Leila, komm zur Sache.“
„Euer ehemaliger Gefangener ist Justin Grenville, der Marquess of Wexford. Worum ich Euch bitte, ist ein Dokument, in dem Ihr bestätigt, dass Justin Grenville zehn Jahre lang von Eurem Bruder in Eurem Palast festgehalten wurde. Und dass Ihr ihn freigelassen habt, woraufhin er auf Euren Wunsch mit der „Sea Witch“ nach London kam.“
Die Miene ihres Gegenübers ließ keine Rückschlüsse auf seine Gedanken zu. Ihr Bein begann zu schmerzen und sie verlagerte unauffällig ihr Gewicht.
„Du darfst dich erheben.“ Der Pascha begann, im Zimmer auf- und abzuwandern. Er trug einen reich bestickten Kaftan über einer weiten Hose und keine Kopfdeckung.
„Es würde bestimmt die diplomatischen Beziehungen mit England festigen, wenn die Queen erfahren würde, wie nobel, wie …“
„… großherzig“, half der Pascha aus.
Kate nickte eifrig. „Wie großherzig Ihr gehandelt habt.“
Er setzte seine Wanderung durchs Zimmer fort. Dann blieb er stehen und fixierte sie mit seinen schwarzen Augen. „Warum kommt der Marquess nicht selbst? Warum schickt er mir eine Sklavin, statt von Mann zu Mann mit mir zu sprechen? Hat er etwa Angst vor mir?“
Die Frage war nicht unberechtigt, und im Augenblick wusste Kate für sich selbst keine Antwort darauf. Möglicherweise hatte Justin ebenso wenig Ahnung von der Anwesenheit des Paschas wie sie selbst. Schließlich waren sie die letzten Tage mit anderen Dingen beschäftigt gewesen.
„Ich handle ohne sein Wissen“, gestand sie und sprach damit den ersten Gedanken aus, der ihr in den Sinn kam. „Er wollte Eure …“
„… Großherzigkeit“, warf der Pascha ein.
„… nicht weiter beanspruchen, sondern nach einer anderen Lösung suchen. Aber ich bin der Meinung, dass es am einfachsten wäre …“
„… meine Großherzigkeit doch zu beanspruchen?“
Sie wusste nicht, ob er tatsächlich belustigt war oder ob ihn ihre Unverschämtheit so wütend machte, dass er sie auspeitschen lassen würde. Sie hatte mit dem Mann noch nie umgehen können, und auch jetzt ließen sie alle ihre Instinkte im Stich.
„Ich gebe nichts ohne Gegenleistung.“ In seiner Stimme lag nicht einmal der Hauch von Belustigung. „Angenommen, ich schreibe ein solches Dokument aus, was bekomme ich dafür?“
Kleine Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Oberlippe. „Das … Wohlwollen der Queen“, stammelte sie unbeholfen.
„Die Queen ist aber nicht hier, Leila“, stellte er fest und trat näher. „Aber du bist es. Wie wäre es mit deinem Wohlwollen?“
Ein Finger strich über ihre Wange. Panik breitete sich in Kate aus. Ihre Gedanken stoben auseinander wie Hühner, wenn der Fuchs in Sichtweite kam. Natürlich. Die alte Regel. Kein Geschäft ohne Gegengeschäft.
„Mein Wohlwollen … jetzt? Dann bekomme ich das Dokument?“
Der Finger wanderte über ihren Hals. Sie hatte für den heutigen Tag ein hochgeschlossenes Gewand gewählt, aber er kümmerte sich nicht darum. Sein warmer Atem streifte ihr Ohr. „Dein Wohlwollen, Leila, für jetzt …“, er küsste die zarte Haut hinter ihrem Ohr, „… und für jeden Tag, den Allah uns schenkt.“
Sie hatte die Liebkosung starr erduldet, aber seine Worte ließen sie herumfahren. „Ich soll … ich soll …“
„Mit mir zurückkommen. Meine Lust teilen, jede Nacht, die kommen wird. Freiwillig und freudig. Und ich will mich nie wieder so weit erniedrigen müssen, deinen Willen durch etwas anderes zu brechen als durch meine Leidenschaft.“
Sie blickte in die dunklen Augen, in denen sein Verlangen nur zu offensichtlich war. Obwohl er sie nicht berührte, befürchtete sie, vor lauter Angst das Bewusstsein zu verlieren. Aber nicht einmal so gnädig war das Schicksal. Sie blieb stehen und musste über sein ungeheuerliches Angebot nachdenken. Wenn es nur darum gegangen wäre, ihn hier und jetzt zu befriedigen, schnell und mit all ihr zur

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