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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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schießen Sie los. Erzählen Sie mir, warum Sie mir all diese Fragen über die gute alte Donna stellen.«
    »Weil ich mich irgendwie verantwortlich fühle.«
    »Das ist doch Blödsinn. Sie hat sich nur um den Garten gekümmert. Mit Ihnen hatte sie nichts zu tun.«
    »Aber sie hat mich interessiert. Außerdem ärgere ich mich über das, was im Dorf geredet wird.«
    »Nämlich?«
    Kate war sicher, dass er es längst wusste. »Man behauptet, sie hätte sich aus Versehen den goldenen Schuss gesetzt.«
    »Und Sie glauben das nicht? Warum?«
    »Weil sie nicht der Typ dafür war.«
    Er lachte geringschätzig. »Sie wissen also nach einer oder zwei Stunden und einer Tasse Tee, was jemand für ein Typ ist?«
    »Glauben Sie etwa, dass sie Drogen genommen hat?« Kate ging zum Angriff über, wie sie es hier gelernt hatte.
    »Nee, glaube ich nicht. Allerdings kann man bei den Bekanntschaften, die sie so pflegte, nie ganz sicher sein.«
    »Sind Sie ihr Freund gewesen? Hat sie Sie ihren Raben genannt?«
    »Nee! Ich war das nicht. Wir waren nur gute Kumpel. Wir hatten. Spaß, wir haben ab und zu eine zusammen geraucht – aber mehr war da nicht. Und hören Sie auf, mich Rabe zu nennen. Sie hat es auch nicht getan. Ich hieß für sie immer Russell. Sie war nicht an mir interessiert. Sie hatte höhere Ambitionen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich weiß nicht, wer der Mann war, aber manchmal hat sie von ihm gesprochen. Über sein tolles Auto, seine Anzüge, sein Geld und so was.«
    »Und Sie glauben, dass er derjenige war, den sie ihren Raben nannte?«
    »Ich weiß es. Sie nannte ihn immer so, wenn sie von ihm sprach.«
    »Hatte er irgendetwas mit den Antiquitätenmärkten zu tun, auf die sie immer ging?«
    »Vielleicht. Aber ich weiß es nicht. Sie erzählte eigentlich immer nur davon, dass er sie in schicke Restaurants ausgeführt hat.«
    »Aber sie interessierte sich für diese Märkte.«
    »Schon. Sie hoffte, dort zu Geld zu kommen. Altes Zeug kaufen, es wieder verkaufen und so weiter.«
    »Wo könnte ich mehr über sie erfahren?« Kate sprach eigentlich mehr mit sich selbst. Sie erwartete keine Antwort.
    »Sie hat sich hier im Dorf um einige Gärten gekümmert. Und dann war da noch dieser Typ unten in Gatts Farm, der sich mit alten Möbeln und solchem Zeug auskannte.«
    »Derek Fuller?« Kate war überrascht.
    »Nee, der nicht. Und auch nicht sein Zuhälter von Sohn. Es war einer der Arbeiter, die für Fuller arbeiten, ein Schreiner oder so. Ich weiß nicht, wer es war. Am besten, Sie fragen einfach. Wenn Sie mich gefunden haben, werden Sie ihn wohl auch finden.«
    »Im Pub wurde darüber geredet, dass Donna für jeden zu haben war. Stimmt das?«
    »Wer hat das behauptet?«
    »Ich glaube, es war die allgemeine Auffassung.«
    »Sagen Sie mir, wie er heißt, und ich poliere ihm in null Komma nichts die Fresse.«
    »Leider kenne ich hier noch nicht jeden mit Namen.«
    »Sie glauben doch nicht etwa auch, dass sie so war, oder?«, fragte Russell streitsüchtig, nahm einen letzten Zug von seiner Selbstgedrehten und drückte sie im Aschenbecher aus.
    »Wie Sie schon sagten: Ich kannte sie vielleicht ein, zwei Stunden – aber nein, ich hätte so etwas nie von Donna geglaubt.«
    »Gut.«
    »Und Sie haben Donna an dem bewussten Abend ganz bestimmt nicht gesehen?«
    »Doch, natürlich habe ich sie gesehen. Sie trug ein enges schwarzes Kleid und ziemlich dämliche Schuhe. Sie stakelte die Straße entlang und streckte ihr Hinterteil raus. Sie hat mich nicht gesehen, aber ich sie.«
    »Wo ging sie hin? Wurde sie von einem Auto mitgenommen?«
    »Nein. Sie war allein. Sie lief durch Broombanks, aber ich habe keine Ahnung, wo sie hinwollte. Ihr Typ, dieser Rabe, hat sie nie in ihrer Wohnung abgeholt. Sie musste immer dahin, wo er war.«
    »Man fragt sich, warum«, sagte Kate.
    »Vielleicht hat sie sich geschämt, hier zu wohnen. Man weiß nie, was passiert. Zum Beispiel könnte das große, schöne Auto verkratzt werden, und ehe man sich versieht, sind die Radkappen weg.«
    »Sie haben sie also nie mit diesem Mann gesehen?«
    »Ich habe sie im Lauf des letzten Jahres mit mehreren Männern gesehen, aber ich glaube, keiner von ihnen hat ihr etwas bedeutet. Es war keiner dabei, den man hätte ›Rabe‹ nennen können.«
    »Nur noch eine Frage«, sagte Kate. »Haben Sie vielleicht gesehen, ob sie diesen blauen Anhänger trug?«
    »Die blaue Glasflasche? Die trug sie doch immer. Ich kann mich nicht erinnern, sie je ohne gesehen zu haben.«
    »Auch an

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