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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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haben«, begann Roz. »Sie sagten, Sie hätten Donna mit ihrem neuen Freund gesehen.«
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Ich habe den Typen doch kaum zu Gesicht bekommen!«
    »Und genau das nehmen wir Ihnen nicht ab«, fiel Kate ein. »Wir halten es für sehr unwahrscheinlich, dass Sie den beiden nicht gefolgt sind und sich den Herrn einmal genauer angesehen haben. An Ihrer Stelle hätte das jeder getan.«
    Tim war aufgestanden. Er begriff, dass der unglückliche Graham sich von einer dreifachen Inquisition bedrängt sah und wollte die übermächtige Gegenpartei zumindest optisch auflockern. Er ging im Zimmer auf und ab und hörte aufmerksam zu.
    »Was ist denn das?«, fragte er plötzlich mit einer gewissen Schärfe. »Was war hier los?«
    »Geht Sie nichts an«, antwortete Graham kurz angebunden. »Hat nichts mit Ihnen zu tun.«
    »Was ist?«, wollte Kate wissen.
    Tim hielt einen Handfeger und eine Kehrichtschaufel in seiner Hand. In der Kehrichtschaufel lagen Porzellanscherben.
    »Was war das, als es noch ganz war?«, erkundigte er sich. »Sieht aus, als wäre es sehr hübsch gewesen.«
    »Biskuitporzellan«, murmelte Graham. »Frühes neunzehntes Jahrhundert. Eine teilweise bekleidete Statue der Persephone. Ich war sehr stolz auf das Stück.«
    »Und was ist damit geschehen?«, fragte Roz. »Hatten Sie vielleicht noch einen anderen Besucher?«
    »Ich habe sie versehentlich umgestoßen, und sie ist zerbrochen. Es war ein Unfall.«
    »Und anschließend sind Sie gegen eine Tür gerannt und haben sich das Gesicht angeschlagen.« Kate nickte. »Das muss ja ein wirklich unerfreulicher Abend für Sie gewesen sein! So unerfreulich, dass Sie sich ordentlich betrunken haben, um den Ärger zu vergessen.«
    »Wer hat es getan?«, fragte Tim sanft. »Wenn Sie es uns sagen, kümmern wir uns um ihn. Sie werden keine weiteren Unannehmlichkeiten haben. Versprochen.«
    »Wenn ich es Ihnen sage, bringt er mich um«, sagte Graham steif. »Und wer behauptet außerdem, dass es mit unserem Gespräch gestern zu tun hatte?«
    »Ein bisschen zu viel Zufall, finden Sie nicht?«, sagte Roz. »Sie erwarten doch nicht etwa, dass wir Ihnen glauben, dass es da keinen Zusammenhang gibt?«
    »Da ist noch etwas«, fügte Kate hinzu. »Sie haben doch sicher darunter gelitten, dass Donna Sie verlassen hat. Wollten Sie ihr vielleicht eine Szene machen? Sind Sie ihr an dem bewussten Abend gefolgt? Haben Sie es darauf angelegt, sich mit ihr in Gatts Farm zu treffen?«
    »Sie wollen wissen, ob ich sie getötet habe?« Grahams Stimme klang flach.
    »Richtig«, bestätigte Tim. »Genau das.«
    »Nun, ich war es nicht. Ich dachte, Sie wären auf der Suche nach ihrem neuen Freund. Wie sagten Sie noch, hat sie ihn genannt? Rabe, nicht wahr? Warum suchen sie nicht nach ihm und lassen mich endlich in Frieden? Ich habe schon genug Ärger am Hals, ich brauche weiß Gott nicht noch mehr. Glauben Sie mir einfach! Ich weiß nichts über Donna , und ich weiß auch nichts darüber , wie sie gestorben ist . Und jetzt verschwinden Sie endlich!«
    »Vielleicht sollten wir wirklich gehen«, schlug Roz vor.
    »Aber wir haben noch keine Antwort auf unsere Fragen bekommen«, beharrte Kate dickköpfig.
    »Mehr gibt es nicht«, sagte Graham. »Und jetzt hauen Sie ab, ehe Sie in Dinge verwickelt werden, die Ihnen nicht gefallen würden.«
    »Kommen Sie, Kate. Ihre Mutter hat recht.«
    »Einverstanden. Aber ich gebe Ihnen trotzdem meine Telefonnummer.« Kate riss ein Blatt aus ihrem Notizbuch, das sie ständig bei sich trug, und schrieb die Nummer auf. »Wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, können Sie jederzeit anrufen.«
    Graham riss ihr das Blatt aus der Hand und stopfte es in die Tasche seiner Jeans. »Machen Sie sich bloß keine Hoffnungen!«, grunzte er.
    Graham scheuchte sie aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Widerstrebend folgte Kate als Letzte. Unten angekommen, entriegelte Graham die Tür und ließ sie hinaus. Vom Gartenweg aus hörten sie, wie er den Riegel wieder zuschob und die Sicherheitskette vorlegte.
    »Ein wirklich nettes Viertel«, sagte Roz beim Anblick ihres Autos.
    Jemand hatte das Seitenfenster eingeschlagen. Der Fahrersitz war mit Glasbrocken übersät.
    »Warum um alles in der Welt haben sie das getan? In diesem Auto gibt es nun wirklich nichts zu stehlen.«
    »Wahrscheinlich waren sie scharf auf das Radio«, überlegte Tim.
    »Aber ich habe doch überhaupt kein Radio!«
    »Das hält sie nicht ab.«
    Deprimiert fuhren sie nach

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