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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wolkenlos war, verschafften die Sul'dam ihren Damane ihren Auslauf, während er übte. Den Seanchanerinnen war klar, dass er nicht Tylins Besitz war, andererseits hatte er gehört, wie einige ihn als Spielzeug bezeichneten! Tylins Spielzeug, sagten sie, als wäre das sein Name! Er war für sie nicht wichtig genug, als dass sie sich für seinen richtigen Namen interessiert hätten. Für sie war jemand entweder Da'covale oder nicht, und dieses Zwischending amüsierte sie endlos. Er ritt unter dem Gelächter der Sul'dam und versuchte sich einzureden, dass ihm das half. Je mehr Leute aussagen konnten, dass er vor Tylins Rückkehr seine Flucht vorbereitet hatte, umso besser war es für sie. Es war nur nicht besonders angenehm für ihn.
    Gelegentlich sah er Aes Sedai-Gesichter unter den Damane, die man spazieren führte, außer Teslyn waren es drei, aber er hatte keine Ahnung, wie Edesina aussah. Sie hätte die kleine blasse Frau sein können, die ihn an Moiraine erinnerte, oder die große mit dem silbrigblonden Haar oder die schlanke Schwarzhaarige. Wie sie so neben einer Sul'dam hergingen, hätten sie genauso gut aus eigenem Antrieb spazieren gehen können, wären da nicht der funkelnde Kragen um ihren Hals und die Leine gewesen, die sie mit dem Handgelenk der Sul'dam verband. Teslyn selbst sah bei jeder Begegnung zusehends wütender aus und starrte stur geradeaus. Jedes Mal schien sich auf ihrem Gesicht größere Entschlossenheit abzuzeichnen. Dazu kam aber etwas, das möglicherweise Panik war. Mat fing an, sich um sie und ihre Ungeduld Sorgen zu machen.
    Er wollte Teslyn Mut machen, er brauchte diese alten Erinnerungen nicht, um zu wissen, dass mit Panik gepaarte Entschlossenheit Leute umbringen konnte, obwohl sie es ihm bestätigten. Er wollte ihr wirklich Mut machen, aber er wagte sich nicht noch einmal in die Nähe der Zwinger auf dem Dachboden. Tuon war auch weiterhin da, wenn er sich umdrehte, sah ihn einfach nur an oder schaute ihm bei dem zu, was er gerade tat. Aber sie tat es nicht so oft, dass er glaubte, sie würde ihn verfolgen. Warum sollte sie das auch tun? Aber es geschah zu oft, als dass es ein Zufall hätte sein können. Gelegentlich wurde sie von ihrer So'jhin Selucia begleitet, hin und wieder auch von Anath, obwohl die große rätselhafte Frau nach einer gewissen Zeit aus dem Palast oder zumindest aus den Korridoren verschwunden zu sein schien. Sie war »auf dem Rückzug«, hatte er gehört, was auch immer das bedeuten mochte, und er wünschte sich nur, sie hätte Tuon mitgenommen. Er bezweifelte, dass das Mädchen ein zweites Mal glauben würde, dass er einer Windsucherin etwas Süßes brachte. Wollte sie ihn vielleicht noch immer kaufen? Aber wenn das der Fall sein sollte, konnte er es trotzdem nicht verstehen. Er hatte nie verstehen können, was eine Frau an einem Mann fand, bei den unscheinbarsten Männern schienen sie große Augen zu machen, aber ihm war klar, dass er keine Schönheit war, egal, was Tylin auch sagte. Frauen logen, um einen Mann ins Bett zu kriegen, und sie erzählten noch schlimmere Lügen, sobald sie ihn einmal dort hatten.
    Auf jeden Fall war Tuon nur ein unbedeutendes Ärgernis. Eine Fliege an seinem Ohr. Nicht mehr. Es brauchte mehr als plappernde Frauen oder ihn anstarrende Mädchen, um ihn ins Schwitzen zu bringen. Tylin schaffte das, obwohl sie abwesend war. Wenn sie zurückkam und ihn bei seinen Reisevorbereitungen erwischte, würde sie vielleicht ihre Meinung ändern und ihn verkaufen. Sie war jetzt selbst eine Hochlady, und er war davon überzeugt, dass sie sich bald den Kopf bis auf einen Haarschopf rasierte. Eine richtige Angehörige des seanchanischen Hohen Blutes, und wer vermochte schon zu sagen, was sie dann tun würde? Tylin brachte ihn zum Schwitzen, aber es gab noch genügend andere Sachen, die einem Mann den Schweiß auf die Stirn treiben konnten.
    Noal und manchmal auch Thom berichteten ihm über weitere Morde des Gholam. Jede Nacht geschah ein neuer, obwohl außer den beiden und ihm keiner eine Verbindung zwischen ihnen herstellte. Mat hielt sich nach Möglichkeit nur noch auf offenen Plätzen auf, wo er viele Leute um sich herum hatte. Er hörte auf, in Tylins Bett zu schlafen, und verbrachte niemals zwei Nächte am selben Ort. Und wenn das bedeutete, die Nacht im Stall zuzubringen, nun, er hatte auch schon früher in Ställen geschlafen, obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, dass das Heu so spitz durch seine Kleidung piekte. Aber es war immer noch

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