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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Lagern holen. Deine Mutter wird zurückkommen und innerhalb der Stadtmauern nur noch Trümmer und davor deinen Kopf auf einem Spieß vorfinden. Und ihrer wird kurz darauf daneben stecken. Du glaubst doch wohl nicht, sie würden ihr abnehmen, dass sie keine Ahnung hatte, was ihr eigener Sohn plante, oder?« Beim Licht, wusste sie etwa Bescheid? Die Frau war mutig genug, um es zu versuchen. Er glaubte zwar nicht, dass sie dumm genug dazu war, aber...
    »Sie sagt, wir sind Mäuse«, sagte Beslan erbittert. »Wenn Wolfshunde vorbeistreifen, sind die Mäuse still oder werden gefressen«, zitierte er. »Es gefällt mir nicht, eine Maus zu sein, Mat.«
    Mat bekam wieder leichter Luft. »Besser eine lebende Maus zu sein als eine tote, Beslan.« Was zwar nicht unbedingt die diplomatischste Art war, es auszudrücken - Beslan verzog auch das Gesicht -, aber das war die Wahrheit.
    Mat ermutigte Beslan, auch weiterhin zu den Treffen zu kommen, und wenn auch nur, um ihn unter Kontrolle zu haben, aber er ließ sich nur selten sehen. Thom fiel es zu, die Leidenschaft des Mannes abzukühlen, so gut er konnte. Er schaffte es lediglich, Beslan das Versprechen abzuringen, den Aufstand frühestens einen Monat nach ihrem Aufbruch anzuführen, damit sie weit genug entfernt waren. Und wenn das auch nicht zufrieden stellend war, so war es doch zumindest eine abgemachte Sache. Alles andere schien zwei Schritte voranzugehen, um dann gegen eine Steinmauer zu prallen. Oder einen Stolperdraht.
    Juilins Angebetete hatte ihn gut im Griff. Es schien ihn nicht zu stören, ihretwegen seine tairenische Kleidung gegen die grünweiße Livree eines Dieners einzutauschen oder auf Schlaf zu verzichten und zwei Nächte damit zu verbringen, den Boden in der Nähe der Treppe zu den Zwingern zu kehren. Niemand warf einem Diener, der einen Besen schwang, einen zweiten Blick zu, nicht mal andere Diener. Im Tarasin-Palast gab es so viele von ihnen, dass sie nicht alle einander kannten, und wenn sie einen Mann in Livree mit einem Besen sahen, nahmen sie an, dass er ihn auch dort benutzen sollte. Juilin verbrachte auch zwei Tage mit Putzen und berichtete schließlich, dass Sul'dam die Zwinger am frühen Morgen und direkt nach Einbruch der Dunkelheit kontrollierten und auch zu jeder beliebigen Tageszeit dort auftauchten, man die Damane aber in der Nacht sich selbst überließ.
    »Ich habe eine Sul'dam belauscht, die sagte, sie sei froh, nicht draußen in den Lagern zu sein, wo...« Juilin lag ausgestreckt auf seiner dünnen Matratze und unterbrach sich, um ausgiebig hinter vorgehaltener Hand zu gähnen. Thom saß auf der Kante seines Bettes, so dass für Mat nur der Hocker übrig blieb. Es war besser, als stehen zu müssen, wenn auch nicht sehr. Die meisten Leute würden zu dieser Stunde bereits schlafen. »Wo man sie manchmal zur Nachtwache einteilen würde«, fuhr der Diebefänger fort, als er wieder sprechen konnte. »Sie sagte auch, sie würde die Damane gern die Nacht durchschlafen lassen, damit sie alle bei Sonnenaufgang frisch und munter wären.«
    »Also müssen wir in der Nacht handeln«, murmelte Thom und spielte mit seinem langen weißen Schnurrbart. Er brauchte nicht zu erwähnen, dass alles, was sich nachts bewegte, Blicke auf sich zog. Im Gegensatz zur Bürgerwache schickten die Seanchaner nachts Patrouillen los.
    Die Wache war auch Bestechungsgeldern nie abgeneigt gewesen, bis die Seanchaner sie aufgelöst hatte. Jetzt konnte man in der Nacht davon ausgehen, auf der Straße der Totenwache zu begegnen, und jeder, der versuchte, sie zu bestechen, würde vermutlich nicht mehr lange genug leben, damit man ihm den Prozess machte.
    »Hast du schon ein Adam gefunden, Juilin?«, fragte Mat. »Oder die Kleider? Kleider können doch nicht so schwer zu beschaffen sein wie ein Adam.«
    Juilin gähnte erneut in seine Hand. »Ich besorge sie, wenn es möglich ist. Weißt du, sie lassen sie nicht einfach so rumliegen.«
    Thom entdeckte, dass es nicht möglich war, eine Damane einfach durch das Stadttor zu führen. Das heißt, Riselle hatte es entdeckt, wie er freimütig zugab. Anscheinend hatte einer der hochrangigen Offiziere, die in der Wanderin abgestiegen waren, eine Singstimme, die ihr sehr gefiel.
    »Einer vom Blut kann eine Damane mitnehmen, ohne dass Fragen gestellt werden«, berichtete Thom bei ihrem nächsten Treffen. Diesmal saßen er und Juilin auf ihren Betten. Mat fing an, den Hocker zu hassen. »Das heißt, zumindest ein paar von ihnen. Sul'dam

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